personal- und organisationsentwicklung
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wirtschaft + weiterbildung
01_2014
ist und darum erfahrene Moderatoren
eingesetzt werden sollten.
2 Scil Academy Community
Das zweite Fallbeispiel ist die „Scil Aca-
demy Community“. Sie wurde im Septem-
ber 2012 als geschlossene Austauschplatt-
form für Teilnehmende und Alumni der
Scil-Weiterbildungsprogramme ins Leben
gerufen. Die Initiative ging vom Swiss
Centre for Innovations in Learning (Scil)
aus, ein an das Institut für Wirtschaftspä-
dagogik der Universität St. Gallen ange-
bundenes Kompetenzzentrum für Inno-
vationen im Bildungsmanagement.
Die Ziele der Scil Community waren:
• Etablieren eines neuen, zusätzlichen
Informations- und Kommunikations-
kanals zu Teilnehmenden und Alumni
der Scil-Weiterbildungsprogramme und
vermittelt darüber
• Stärkung der Bindung der Community-
Mitglieder an Scil als Anbieter von
Dienstleistungen im Bereich Weiterbil-
dung und Beratung sowie das
• Ermöglichen von unkompliziertem
informellem Austausch unter den Pro-
grammteilnehmenden und Alumni.
Zur Teilnahme eingeladen wurden ins-
gesamt knapp 60 Personen. Über die auf
„Yammer“ basierende Plattform haben
die Mitglieder Zugriff auf verschiedene
Ressourcen, unter anderem aktuelle Bei-
träge aus dem Scil-Weblog, Links auf
Fachartikel und Studien, Beispiele für ge-
lungene Transferaufträge im Rahmen der
Scil-Weiterbildungsprogramme und Hin-
weise zur Nutzung der Plattform. Bisher
erfolgt die inhaltliche Anregung der In-
teraktionen durch die Experten von Scil.
Erfolgsfaktor
„Nutzen“
Für Scil als Community-Betreiber steht
der gut funktionierende Kommunika-
tionskanal zu den Teilnehmenden und
Alumni im Vordergrund. Zudem ergeben
sich dadurch Möglichkeiten, Erfahrungen
in der Moderation von Online Communi-
ties zu sammeln und die Community im
Rahmen von (Transfer-)Aufträgen zu den
eigenen Seminaren von Scil zu nutzen.
Für die Community-Mitglieder stehen
dagegen die regelmäßige Information zu
aktuellen Themen im Bereich Bildungs-
management und die Möglichkeit des
Austauschs mit anderen im Vordergrund.
Erfolgsfaktor
„Personen“
Mit Blick auf den Erfolgsfaktor „Perso-
nen“ lässt sich festhalten, dass die Ziel-
gruppe klar definiert ist: Es sind Teilneh-
mende an den Scil-Weiterbildungspro-
grammen (inklusive der Alumni), die
zugleich Bildungsexperten und Bildungs-
verantwortliche in ihren jeweiligen Unter-
nehmen sind. Die Beteiligung ist freiwillig
und stabil. Aus der Perspektive der Be-
treiber ist kein dem Austausch zwischen
den Beteiligten abträgliches Konkurrenz-
verhältnis auszumachen. Ebenso wenig
finden sich Anzeichen für fehlenden Res-
pekt der Beteiligten untereinander.
Erfolgsfaktor
„Moderation/Interaktion“
Um den Erfolgsfaktor „Moderation und
Interaktion“ zu stärken, haben die Be-
treiber zu Beginn einen Grundstock an
Beiträgen und Materialien in die Com-
munity eingestellt, wie zum Beispiel
Hinweise zur Nutzung oder thematische
Fachbeiträge. Dann erfolgte ein Einla-
dungsmail, in der die mit der Commu-
nity verbundenen Ziele kommuniziert
wurden.
Eine im Bereich der betrieblichen Weiter-
bildung und der neuen Medien fachlich
ausgewiesene Person ist für die Modera-
tion zuständig. Sie sorgt für inhaltliche
Beiträge, stößt Interaktion und Diskus-
sion durch Fragen in die Runde der Teil-
nehmenden an und zeigt zum Beispiel
durch „Likes“ bewusst Wertschätzung.
Die Beiträge des Scil-Weblog
erden automatisch in die
Scil Academy Community weitergelei-
tet. Ergänzt werden diese durch weitere
Postings, die exklusiv nur für die Scil
Community erstellt werden. Zusammen
mit den (noch seltenen) Beiträgen der
Mitglieder werden im Mittel etwas mehr
als zwei Beiträge pro Woche in die Com-
munity eingestellt. Die Moderatorin ach-
tet bewusst darauf, dass dieser Rhythmus
der Interaktion erreicht wird.
Erfolgsfaktor
„Unterstützung“
Technisch basiert die Scil Academy Com-
munity auf der Social-Media-Plattform
„Yammer“. Von den umfangreichen Funk-
tionalitäten, die Yammer auch in einer
kostenfreien Variante anbietet, werden
vor allem die folgenden genutzt: Postings
(Status-Updates), Likes/Kommentare zu
diesen Postings, Kurzumfragen, Datei
ablage, Seiten (Notes) und die (stark ein-
geschränkten) Funktionen der Mitglieder-
r
Dr. Christoph Meier
ist Sozialwissen-
schaftler und Pro-
jekt lei ter beim
Swiss Centre for
Innovations in Learning (Scil) der Uni-
versität St. Gallen. Zuvor war er als
Berater bei IMC AG und als Projektleiter
am Fraunhofer Institut Arbeitswirtschaft
und Organisation tätig.
Autoren
Dr. Lars Satow
ist als Projektleiter
und Knowledge Trans-
fer Architect bei SAP
verantwortlich für Pla-
nung und Umsetzung von innovativen Lern
szenarien und Weiterbildungsprogrammen.
Er studierte Psychologie und war wissen-
schaftlicher Mitarbeiter am Institut für
Arbeits-, Organisations- und Gesundheits-
psychologie der Freien Universität Berlin.
Dr. Tanja Fandel-
Meyer
ist Betriebspädago-
gin und Projektleite-
rin am Swiss Centre
for Innovations in Learning (Scil) der
Universität St. Gallen und verantwortet
dort die Weiterbildung für Learning Pro-
fessionals. Zuvor war sie als wissen-
schaftliche Mitarbeiterin und Dozentin
an der European Business School tätig.