Seite 26 - wirtschaft_und_weiterbildung_2014_01

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personal- und organisationsentwicklung
26
wirtschaft + weiterbildung
01_2014
Gerade bei lernungewohnten oder wenig
technikaffinen Teilnehmern ist die inten-
sive Begleitung in der Einführungsphase
von elementarer Bedeutung und garan-
tiert eine rasche Niveau-Angleichung.
Positiv festzuhalten ist, dass die Lernen-
den jederzeit auf diesem Wege erreichbar
sind. Sehr positiv wird die Begleitung
durch Ausbilder und Moderatoren in der
Kommunikation und auch bei Präsenz-
phasen gewertet. Die Teilnehmer sind
schnell auf einem aktuellen Wissensstand
und können unabhängig von Arbeitsort
und -zeit mit hoher Eigenverantwortung
und potenzialorientiert lernen. Es entwi-
ckelt sich eine hohe Gruppendynamik,
die Lernenden unterstützen sich auf der
Plattform, bringen dort auch ihre Fragen
ein oder tauschen sich über den aktuellen
Vorbereitungsstand aus und motivieren
sich dabei gegenseitig.
Die fünf Module des
Programms
Das Führungskräfte-Trainingsprogramm
umfasst fünf Module mit den nachfol-
gend aufgeführten Lerninhalten. Der in-
haltliche Rahmen für die Module ist von
der Schweizerischen Vereinigung der
Führungskräfteausbildung (SVF) defi-
niert und wird branchenübergreifend von
Unternehmen unterschiedlichster Größe
angewandt und anerkannt.
Teamführung:
Menschenbild/Men-
schenbilder/persönliche Werte/Werte
des eigenen Unternehmens, Wahrneh-
mung von anderen, Empathie/Umgang
mit anderen, Führungsumfeld (externe
und interne Einflussfaktoren), Werthal-
tungen (Verantwortung, Nachhaltigkeit,
Unternehmenskultur), Gruppenstruktu-
ren/Gruppenprozesse/Gruppendynamik,
Rolle/Rollen im Team/Rollenverhalten
im Team, Führen in dezentralen Struktu-
ren (zum Beispiel Arbeit von zu Hause,
verschiedene Standorte/Außendienst),
Motivation/Selbstmotivation/Demotiva-
tion, Führungstechniken/Befehlstechnik,
Treffen von Anordnungen/Erteilen von
Aufträgen, Durchsetzungsvermögen, Vor-
bereitung, Leitung und Auswertung von
Teamsitzungen, Beurteilung von Mitar-
beitern/Führung von Mitarbeitergesprä-
chen, Transfer von Erkenntnissen in die
eigene Führungstätigkeit.
Selbstmanagement:
Analyse von Ar-
beitsverhalten und Tätigkeiten, Verbesse-
rung von Arbeitsverhalten und Arbeits-
organisation, Ziel- und Prioritätenset-
zung, Delegation, Eisenhower-Prinzip,
ABC-Aufgabenanalyse, Pareto-Prinzip,
Techniken für lösungsorientiertes und
strukturiertes Arbeiten, Lerntechniken,
Lerntypen, Umgang mit der Informations-
flut, Planungstechniken/Problemlösungs-
techniken, Zeitmanagement, persönliche
Leistungskurve, Stressbewältigung, Ent-
scheidungstechniken, Kreativitätstech-
niken, vernetztes Denken und Handeln,
Transfer von Erkenntnissen in die eigene
Führungstätigkeit.
Konfliktbewältigung im Team:
Eigenes
Konfliktverhalten/Umgang mit Kritik,
Konfliktanzeichen (Positionen und Inte-
ressen), Erkennen und Analysieren von
Konfliktursachen und –arten, Formen der
Konfliktaustragung (Eskalationsstufen),
Phasen der Konfliktbewältigung, Umgang
mit Belastungen in Konfliktsituationen,
Schaden- und Nutzenpotenziale von Kon-
flikten, Grenzüberschreitungen (Mobbing,
Mobbing-Prophylaxe, Führungsmaßnah-
men bei Mobbing, Bossing, sexuelle Be-
lästigungen oder Übergriffe, Diskriminie-
rung), Verhandeln in Konflikten/Leitung
von Verhandlungen in konfliktträchtigen
Situationen, Transfer von Erkenntnissen
in die eigene Führungstätigkeit.
Kommunikation, Information und
Präsentation:
Basiskompetenzen der
Kommunikation (Empathie und akti-
ves Zuhören, wirksames Fragen, Ich-
Botschaften versus Du-Botschaften),
natürliche Kommunikation (mündliche
Sprachkompetenz, para- und nonver-
bale Kommunikation, Auftrittskompe-
tenz), Nutzung diverser Kommunikati-
onsmittel, Gesprächsführung (Formen
des Gesprächs, verschiedene Rollen
im Gespräch, Gesprächsvorbereitung
und -durchführung, Feedback-Regeln),
schriftlicher und mündlicher Ausdruck,
Prinzipien der Informationsübermitt-
lung, Hol- und Bring-Schuld, Informa-
tion in einem hierarchischen Gefüge,
interne und externe Kommunikation,
Einsatzmöglichkeiten und Grenzen von
Metakommunikation, Metakommuni-
kation als Gesprächsführung, interkul-
turelle Kommunikation (Vorurteile und
Missverständnisse, Strategien zur inter-
kulturellen Verständigung), Auftritts-
kompetenz und Körpersprache (verba-
les, nonverbales und paraverbales Ver-
halten), Vorbereitung, Durchführung
und Auswertung von Präsentationen,
Einsatz von Präsentationsmedien, Ein-
satz von Fotos, Grafiken, Bildern, Ta-
bellen und Diagrammen, Transfer von
Erkenntnissen in die eigene Führungstä-
tigkeit.
Selbstkenntnis als Person und Füh-
rungskraft:
Persönlichkeit und Prägung,
Werte, Authentizität, Charisma, Autorität,
Teamfähigkeit, Emotionen und ihre Wir-
kung, Selbstbild und Fremdbild/Umgang
mit Fremdbildern/Blinder Fleck, Verhal-
tensmuster/Verhaltensweisen (Umgang
mit positiven und negativen Verände-
rungen, Selbstmotivation, Engagement,
Zivilcourage), Stärken-und-Schwächen-
Profil, Verantwortungsbereitschaft, Risi-
kobereitschaft und Entscheidungsverhal-
ten, Standortbestimmungen, Umgang mit
Frustration, Entwicklungsplan.
Das mobile Lernen in den
Arbeitsalltag integrieren
In den fünf Modulen lernen die angehen-
den oder etablierten Führungskräfte das
Handwerkszeug des Führens. Mit dem
Mix aus diversen Medien und Tageskur-
sen lernen sie nicht nur den Umgang mit
den neuen Medien, sondern auch, wie
sie mit den neuen Möglichkeiten ihre
Medienkompetenz steigern und mobiles
r
Max U. Gissler
ist Leiter Neue
Lernmedien bei
der Schweizeri-
schen Post AG in
Bern. Er befasst sich seit 1990 mit
elektronischem Lernen. Unter ande-
rem hat er Drehbücher, CBT- und WBT-
Programme konzipiert, programmiert
und evaluiert. Zudem hat er viele
Weiterbildungsprojekte als Projekt-
leiter oder Teilprojektleiter erfolgreich
durchgeführt.
Autor