10_2014
            
            
              wirtschaft + weiterbildung
            
            
              9
            
            
              Kurz und Knapp
            
            
              „Dass Generationen eng zusam
            
            
              menarbeiten, wird künftig zum
            
            
              Erfolgsfaktor in Unternehmen.“
            
            
              Das ist das Fazit, das die Auto
            
            
              ren des Fehlzeiten-Reports der
            
            
              Allgemeinen Ortskrankenkas
            
            
              sen (AOK) ziehen. Doch noch
            
            
              mangele es Älteren und Jün
            
            
              geren an ausreichendem Ver
            
            
              ständnis füreinander.
            
            
              Um Vorurteile abzubauen und
            
            
              das Verständnis zwischen
            
            
              den Generationen zu fördern,
            
            
              empfehlen die Autoren alters
            
            
              gemischte Teams und gene
            
            
              rationengerechtes Führen in
            
            
              den Unternehmen. Dies würde
            
            
              gleichzeitig auch den dringend
            
            
              nötigen Wissenstransfer der
            
            
              Berufserfahrenen zu den nach
            
            
              rückenden Generationen erhö
            
            
              hen, erläutern die Autoren. Wie
            
            
              Mit altersgemischten Teams zum Erfolg
            
            
              WISSENSTRANSFER
            
            
              Handwerklich.
            
            
              Bauen wie im Mit
            
            
              telalter: In einem neuen Seminar
            
            
              der Akademie für Führungskräfte
            
            
              der Wirtschaft arbeiten Führungs
            
            
              kräfte auf einer Klosterbaustelle –
            
            
              unter den Bedingungen des neun
            
            
              ten Jahrhunderts. Sie sollen dabei
            
            
              Führung, Organisationsdynamiken
            
            
              und Teamarbeit in einem neuen
            
            
              Kontext erleben.Details finden Sie
            
            
              unter
            
            
            
              Demografisch.
            
            
              Die Inqa (Initiative
            
            
              Neue Qualität der Arbeit) und ihr
            
            
              Partnernetzwerk, der Demografie-
            
            
              Experten-Verein, stellen eine neue
            
            
              Qualifizierung vor: Interessierte
            
            
              können sich zum Demografie-Lot
            
            
              sen weiterbilden. Die zertifizierte
            
            
              Ausbildung soll umfassendes,
            
            
              alltagserprobtes Wissen rund um
            
            
              alle Fragen des demografischen
            
            
              Wandels vermitteln. Informationen
            
            
              zum Programm: 
            
            
            
              Gemeinschaftlich.
            
            
              Die Haufe
            
            
              Akademie kooperiert mit dem
            
            
              E-Learning-Anbieter Cross Know
            
            
              ledge, dessen Programm cloud
            
            
              basier te Lernobjekte zu den
            
            
              Themen „Management“, „Leader
            
            
              ship“ und „Soft Skills“ umfasst.
            
            
              Das E-Learning-Angebot von Cross
            
            
              Knowledge ist bereits in 16 Spra
            
            
              chen verfügbar.
            
            
              Auch das noch.
            
            
              Vor Kurzem erst
            
            
              war eine Studie zu dem Ergebnis
            
            
              gekommen, dass Chefs kaum
            
            
              Freunde auf Facebook finden –
            
            
              nun hat eine Yougov-Befragung
            
            
              im Auftrag von Tele 2 unter 1.000
            
            
              Bundesbürgern auch noch gezeigt:
            
            
              Ruft der Chef an, würden 40 Pro
            
            
              zent der Mitarbeiter nicht zurück
            
            
              rufen, wenn sie seinen Anruf
            
            
              verpassten. Immerhin: Was beim
            
            
              Chef für viele selbstverständlich
            
            
              ist, wäre beim eigenen Partner
            
            
              undenkbar: Dessen verpassten
            
            
              Anruf würden nur drei Prozent der
            
            
              Befragten unbeantwortet lassen.
            
            
              dieser Transfer im Bereich Aus
            
            
              bildung gelingen kann, zeigt
            
            
              etwa die Initiative „Vera“ (siehe
            
            
              Interview unten).
            
            
              Die Chancen dafür, dass eine
            
            
              erfolgreiche Zusammenarbeit
            
            
              der Generationen gelingen
            
            
              kann, stehen aber offenbar gar
            
            
              Initiative „Vera“: Azubis lernen von Senioren
            
            
              ASSISTIERTE AUSBILDUNG
            
            
              Senioren coachen Azubis: Das ist das Kon
            
            
              zept der Ausbildungsinitiative „Vera“. Dr.
            
            
              Walter Fischer, Teamleiter von „Vera“ beim
            
            
              Senioren Experten Service (SES) in Bonn,
            
            
              erklärt, wie diese Form der assistierten
            
            
              Ausbildung in der Praxis abläuft.
            
            
              „Vera“ steht für die „Verhinderung von
            
            
              Abbrüchen und Stärkung von Jugendlichen
            
            
              in der Berufsausbildung“. Wie läuft das ab?
            
            
              Dr. Walter Fischer:
            
            
              Wir stellen Jugend
            
            
              lichen, die Probleme in ihrer Ausbildung
            
            
              haben, einen ehrenamtlichen Helfer, einen
            
            
              sogenannten „Senior Experten“, zur Seite.
            
            
              Das Tandem aus Azubi und Begleiter trifft
            
            
              sich außerhalb der Ausbildungszeit – im
            
            
              Schnitt sieben Monate lang. Der Begleiter
            
            
              hört dem Jugendlichen zu, um herauszu
            
            
              finden, wo die Probleme herrühren und
            
            
              anschließend eine Lösung zu entwickeln.
            
            
              Der Senior Experte soll allerdings nicht die
            
            
              Probleme des Jugendlichen lösen – viel
            
            
              mehr soll er Hilfe zur Selbsthilfe geben.
            
            
              Mit welchen Problemen kommen denn die
            
            
              Jugendlichen auf Sie zu?
            
            
              Fischer:
            
            
              Von den Jugendlichen, die sich
            
            
              an uns wenden, spielen nur etwa zehn
            
            
              Prozent mit dem Gedanken, den Ausbil
            
            
              dungsplatz zu wechseln. Die überwiegende
            
            
              Mehrheit sind Jugendliche, die mit Fragen
            
            
              zu Prüfungen und Fachunterricht auf uns
            
            
              zukommen. Die tatsächliche Arbeit zeigt
            
            
              dann aber meist, dass es mehr um soziale
            
            
              als um fachliche Probleme geht. Es geht
            
            
              aber auch um Lerntechniken oder darum,
            
            
              wie man eine Prüfung angeht.
            
            
              Worin sehen die Jugendlichen den größ-
            
            
              ten Mehrwert des Programms gegenüber
            
            
              Schule und Betrieb?
            
            
              Fischer:
            
            
              Die stärkste Aussage, die wir in
            
            
              einer Evaluierung bekommen haben, war:
            
            
              „Der Begleiter hat Zeit für mich.“ Die
            
            
              Jugendlichen schätzen es, dass die Beglei
            
            
              ter erst einmal zuhören und nicht alles
            
            
              gleich besser wissen.
            
            
              nicht so schlecht. Denn die Stu
            
            
              die kommt zu einem weiteren
            
            
              Ergebnis: Die Erwartungen, die
            
            
              Generation Y und Babyboomer
            
            
              an das Leben und die Arbeit
            
            
              haben, lägen nämlich gar nicht
            
            
              so weit auseinander wie allge
            
            
              mein vermutet.