messen und kongresse
            
            
              50
            
            
              wirtschaft + weiterbildung
            
            
              10_2014
            
            
              men? Dann kommt das Argument, bei
            
            
              der Quote kommen womöglich schlecht
            
            
              qualifizierte Frauen in irgendwelche Füh-
            
            
              rungspositionen. Was für ein unendlicher
            
            
              Quatsch. Wir haben seit Jahren Frauen
            
            
              in Deutschland, die im Durchschnitt bes-
            
            
              ser ausgebildet sind als Männer. Es kann
            
            
              doch nicht sein, dass jemand, der die bes-
            
            
              seren Qualifikationen mitbringt, an sei-
            
            
              nen Qualifikationen scheitert.
            
            
              Die Quote setzt in der derzeitigen
            
            
              Planung nur beim Top-Level an.
            
            
              Unternehmen argumentieren aber, dass
            
            
              die Frauen schon in anderen Führungs-
            
            
              ebenen fehlen – und damit ihre
            
            
              Qualifikation für die Spitze.
            
            
              Mika:
            
            
              Das ist völlig richtig. Nur: Es kann
            
            
              doch nicht sein, dass Unternehmen sich
            
            
              beschweren, keine Vorstands- und Auf-
            
            
              sichtsratsfrauen zu haben, während sie
            
            
              es gleichzeitig seit Jahrzehnten verpennt
            
            
              haben, Frauen wie Männer auch systema-
            
            
              tisch aufzubauen, in die Führungsjobs zu
            
            
              bringen und ihnen die Aufstiegsmöglich-
            
            
              keiten zu geben, die ihnen zustehen. Au-
            
            
              ßerdem: Im Ausland gibt es diese Frauen,
            
            
              weil es da eben teilweise anders läuft und
            
            
              die Hierarchieebenen für Frauen durch-
            
            
              lässiger sind. Und es geht nicht nur um
            
            
              die Frauen in den Aufsichtsräten.
            
            
              Worum geht es dann Ihrer Ansicht nach
            
            
              eigentlich?
            
            
              Mika:
            
            
              Frauen klar zu machen: Ihr seid
            
            
              in der Arbeitswelt gewollt. Die Quote in
            
            
              Aufsichtsräten ist ein unglaubliches Sym-
            
            
              bol – und damit geht eine Menge einher.
            
            
              Nämlich die Aussage: Ihr Frauen seid auf
            
            
              allen Ebenen gewollt und zwar auch des-
            
            
              wegen, weil es Männer seit Jahrzehnten
            
            
              nicht hinkriegen, dass Frauen gefördert
            
            
              werden und aufsteigen können.
            
            
              Aber es gibt ja Businessfrauen, die selbst
            
            
              die Quote ablehnen und wie Sheryl
            
            
              Sandberg in ihrem Buch „Lean in“ sagen,
            
            
              Frauen müssten sich etwas mehr
            
            
              „reinhängen“.
            
            
              Mika:
            
            
              Da bin ich aber völlig mit Sheryl
            
            
              Sandberg einer Meinung. Das ist eine
            
            
              andere Argumentationslinie: Die For-
            
            
              derung nach der Quote heißt ja nicht,
            
            
              dass Frauen nicht auch ihre Mentalität
            
            
              ändern müssen. Das bedeutet ja nicht,
            
            
              dass Frauen nicht ein anderes Verhältnis
            
            
              zum Beruf entwickeln, dass sie sich mehr
            
            
              zutrauen, dass sie der Qualifikation und
            
            
              ihren Fähigkeiten vertrauen und auch
            
            
              durchaus bereit sein müssen, dafür eini-
            
            
              ges zu riskieren.
            
            
              Es gibt immer noch zu viele Frauen, die
            
            
              ihren Job nicht ernst nehmen, die sich
            
            
              auf einen männlichen Versorger verlas-
            
            
              sen und glauben, dass sie als Frau nur ein
            
            
              Zubrot zu liefern brauchen zum Famili-
            
            
              eneinkommen. Viele Frauen lassen sich
            
            
              die Haus- und Familienarbeit aufdrücken,
            
            
              anstatt sie mit den Männern zu teilen.
            
            
              Sie setzen viele Jahre aus – um dann in
            
            
              einem weniger qualifizierten Job mit sehr
            
            
              viel weniger Geld wieder einzusteigen.
            
            
              Das sind Punkte, an denen Frauen arbei-
            
            
              ten müssen. Deshalb geht es auch darum,
            
            
              Frauen deutlich zu machen: Ihr braucht
            
            
              einen Beruf!
            
            
              Weil es euch etwas bringt, nämlich Kon-
            
            
              takte, Bestätigung, draußen sein in der
            
            
              R
            
            
              „Zukunft Personal“: Angebot für Corporate Health verstärkt
            
            
              Wo Arbeitgeber beim Thema „betriebliche Gesundheits-
            
            
              förderung“ den Hebel ansetzen können – auch das zeigt
            
            
              die „Zukunft Personal“ in Köln: Neben der Sonderausstel-
            
            
              lungsfläche „Corporate Health“ in Halle 2.1 beleuchtet
            
            
              Sonderbereiche.
            
            
              Die „Zukunft Personal“ präsentiert in diesem Jahr drei Sonderbereiche:
            
            
              Corporate Health, E-Learning und Zeitarbeit.
            
            
              Beteiligung.
            
            
              Viele „kleinere“ Formate mit Kontakt, Begeg-
            
            
              nung und Interation sorgen für den Erfolg der Messe.
            
            
              eine nunmehr zweitägige (!) Themenreihe das akute Hand-
            
            
              lungsfeld der Personalabteilungen. Geboten werden auch
            
            
              Best-Practice-Beispiele aus Unternehmen.
            
            
              Die Bandbreite der Themen, Produkte und Dienstleis-
            
            
              tungen reicht von der ergonomischen Büroausstattung,
            
            
              besonderen Trainingsgeräten und Konzepten zur Stress
            
            
              prävention bis hin zu Konzepten für ein ganzheitliches
            
            
              „Betriebliches Gesundheitsmanagement“ (BGM).
            
            
              Leistungseinbrüche und Fehlzeiten sind heute zunehmend
            
            
              psychisch bedingt. Auch aus rechtlicher Sicht ist die Ausei-
            
            
              nandersetzung mit psychischen Belastungen geboten. Was
            
            
              zu tun ist, um mögliche Haftungsrisiken für stressbedingte
            
            
              Erkrankungen wie etwa Burn-out zu verhindern, erklären
            
            
              zum Beispiel Wolfgang und Marion Rosenkranz vom Team
            
            
              Connex. Den Zusammenhang zwischen Diversity und Cor-
            
            
              porate Health verdeutlicht Dr. Michael Fliegner (Frankfurt
            
            
              School of Finance & Management gGmbH). Unterstützung
            
            
              erhält er von Schauspielern, die die Wirkung von Diversity
            
            
              mit Szenen aus dem Arbeitsalltag verdeutlichen.
            
            
              Foto: Zukunft Personal/Franz Pfluegl