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              10_2014
            
            
              wirtschaft + weiterbildung
            
            
              49
            
            
              Die 15. „Zukunft Personal“ wird interaktiver denn je
            
            
              Die „Zukunft Personal“ ist nach eigenen Angaben „Euro-
            
            
              pas größte Fachmesse für Personalmanagement“. Die
            
            
              Messe findet in diesem Jahr zum 15. Mal statt.
            
            
              Datum:
            
            
              14. bis 16. Oktober,
            
            
              täglich von 9.00 bis 17.30 Uhr.
            
            
              Ort:
            
            
              Auf dem Gelände der Kölner Messegesellschaft (Mes-
            
            
              seplatz 1, 50679 Köln) in den Hallen 2.1, 2.2, 3.1 und
            
            
              3.2. Zu benutzen ist der Eingang Süd.
            
            
              Internet:
            
            
            
              sowie
            
            
            
            
              Eintrittspreis:
            
            
              Kauf einer Eintrittskarte vor Ort für einen Tag:
            
            
              75 Euro, Mehr-Tages-Ticket: 120 Euro, Ermäßigungen und
            
            
              Rabatte sind möglich.
            
            
              Aussteller und Besucher:
            
            
              Im Jahr 2013 waren es 641 Aus-
            
            
              steller und 15.192 Fachbesucher (2012: 654 Aussteller
            
            
              und 14.139 Fachbesucher; 2011: 520 Aussteller und
            
            
              12.446 Fachbesucher)
            
            
              Einzelheiten.
            
            
              Immer mehr Vorträge, Diskussionen und neue, interaktive Formate – so will
            
            
              Europas größte Fachmesse für Personaler zum Trendbarometer und Zukunftslabor werden.
            
            
              Zukunft
            
            
              Personal.
            
            
              Die Messe
            
            
              verteilt sich auf
            
            
              vier Hallen.
            
            
              Veranstalter:
            
            
              Spring Messe Management GmbH, Güterhal-
            
            
              lenstraße 18 a, 68159 Mannheim,
            
            
            
              Awards:
            
            
              Auf der Messe werden eine Reihe von Preisen
            
            
              vergeben – zum Beispiel der 22. Deutsche Personalwirt-
            
            
              schaftspreis am 15. Oktober.
            
            
              Mika:
            
            
              Ich war immer die einzige Chef-
            
            
              redakteurin einer überregionalen Ta-
            
            
              geszeitung und von den 360 Tages- und
            
            
              Wochenzeitungsblättern dieser Republik
            
            
              gab es noch zwei oder drei Kolleginnen.
            
            
              Ich hatte in der Riege der Chefkollegen
            
            
              einen dreifachen Exotenbonus: Ich war
            
            
              Taz-lerin, ich war eine Frau und ich war
            
            
              eine Linke. Das war so außergewöhnlich,
            
            
              dass ich mich in Kollegenkreisen nie in
            
            
              irgendeiner Form abwertend behandelt
            
            
              gefühlt habe, im Gegenteil. Die Kollegen
            
            
              waren immer besonders aufgeschlossen
            
            
              und kollegial.
            
            
              Warum scheitern dann so auffällig viele
            
            
              Frauen in (Personal-)Vorständen, sie
            
            
              genießen doch auch Seltenheitswert?
            
            
              Mika:
            
            
              Der Unterschied ist: Ich bin von
            
            
              den Kollegen nicht abhängig gewesen.
            
            
              Wir sind uns ja auf Augenhöhe begegnet
            
            
              – und das ist eine komplett andere Grund-
            
            
              lage, als wenn man gemeinsam in einem
            
            
              Vorstand oder einem Aufsichtsrat arbei-
            
            
              tet. Die Strukturen sind auf Vorstands
            
            
              ebene nach wie vor so, dass es selbst für
            
            
              hoch qualifizierte Frauen extrem schwer
            
            
              ist, sich zu behaupten. Angenommen,
            
            
              diese Frauen haben vorher erfolgreich
            
            
              im Personalwesen gearbeitet. Dort konn-
            
            
              ten sie sehr viel einfacher unabhängige
            
            
              Entscheidungen treffen. Als Teil eines
            
            
              Vorstandes sieht das anders aus. Sie sind
            
            
              da mit einer männlichen Dominanz kon-
            
            
              frontiert – mit Ritualen, Kommunikati-
            
            
              onsverhalten, Mustern, Übereinkünften,
            
            
              die nicht die ihren sind. In diesem Umfeld
            
            
              ist es viel schwerer, die eigenen Duftmar-
            
            
              ken zu setzen. Eine einzelne Frau kann in
            
            
              solchen Fällen ganz wenig ausrichten. Bei
            
            
              Frauen, die diese geringen Aussichten auf
            
            
              Veränderung eine Zeitlang miterleben,
            
            
              führt das zu wahnsinnigen Frustrationen.
            
            
              Befürworten Sie also die geplante Quote
            
            
              in Aufsichtsräten?
            
            
              Mika:
            
            
              Unbedingt. Es braucht eine gewisse
            
            
              kritische Masse, eine bestimmte pro-
            
            
              zentuale Anzahl von Personen in einer
            
            
              Gruppe, um die Kultur ansatzweise zu
            
            
              verändern.
            
            
              Ein neuer Gesetzentwurf der Bundes-
            
            
              regierung sieht vor, dass die Frauenquote
            
            
              von 30 Prozent in Aufsichtsräten von
            
            
              100 Dax-Unternehmen auf bis zu
            
            
              3.500 Firmen ausgeweitet werden soll.
            
            
              Diese sind davon wenig begeistert.
            
            
              Mika:
            
            
              Unternehmen tun in der Regel so,
            
            
              als wären sie ausschließlich ihrem wirt-
            
            
              schaftlichen Erfolg verpflichtet – und
            
            
              damit den Shareholdern und dem Wohl
            
            
              der Mitarbeiter, die wichtig sind, damit
            
            
              sie prosperieren. Als ginge es hauptsäch-
            
            
              lich um die Zukunftssicherung, um das
            
            
              ökonomische Vorankommen und die
            
            
              Möglichkeit, Gewinne mit einem Unter-
            
            
              nehmen zu machen. Aber in Wirklichkeit
            
            
              wirkt die männlich geprägte Kultur in der
            
            
              Arbeitswelt sehr viel stärker als ökonomi-
            
            
              sche Ziele.
            
            
              Das zeugt von einem Beharrungsver-
            
            
              mögen wider besseres Wissen. Dafür
            
            
              gefährden Unternehmen sogar ihren
            
            
              wirtschaftlichen Erfolg! Es ist seit Jahren
            
            
              bekannt, dass gemischte Teams – und
            
            
              zwar nicht nur bezogen auf Geschlech-
            
            
              ter – viel besser arbeiten als „Monokul-
            
            
              turen“. Doch vielen Unternehmen ist das
            
            
              offensichtlich egal. Da fragt man sich:
            
            
              Was sind denn die Ziele dieser Unterneh-
            
            
              Foto: Zukunft Personal/Franz Pfluegl
            
            
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