messen und kongresse
            
            
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              wirtschaft + weiterbildung
            
            
              10_2014
            
            
              Männer. Die taz war das erste quotierte
            
            
              Unternehmen der Republik – das hatten
            
            
              sich die taz-Frauen 1980 erkämpft. Auf-
            
            
              grund dieser Erfahrung kann ich sagen,
            
            
              wenn es eine Quote gibt und Frauen über-
            
            
              all vertreten sind, steigen sie auch auf.
            
            
              Ich war ja bereits die dritte Frau in der
            
            
              Chefredaktion – und nicht etwa, weil es
            
            
              da auch eine Quote gegeben hätte. Nun
            
            
              ist die taz weiß Gott nicht die Insel der
            
            
              Seligen, wenn es um Geschlechterfragen
            
            
              geht. Es gibt dort auch genügend blöden
            
            
              Sexismus, sowohl in der Redaktion als
            
            
              auch in der Zeitung. Aber es herrscht die
            
            
              Übereinkunft, dass das eigentlich nicht
            
            
              sein soll und dass man etwas anderes an-
            
            
              strebt.
            
            
              Sie waren und sind eine der wenigen
            
            
              Frauen in der Chefetage von Tages- und
            
            
              Wochenzeitungsblättern. Wie haben Ihre
            
            
              Kollegen Sie behandelt?
            
            
              Wie leicht oder schwer ist es, sich als
            
            
              Frau in der Zeitungsbranche durch-
            
            
              zusetzen?
            
            
              Bascha Mika:
            
            
              Zeitungen sind traditionell
            
            
              patriarchal und hierarchisch geprägt. Das
            
            
              hat etwas mit ihrer Geschichte zu tun. Sie
            
            
              sind das älteste Medium. Ich selbst habe
            
            
              immer viel Glück gehabt. Als ich beruf-
            
            
              lich richtig eingestiegen bin in den Jour-
            
            
              nalismus, war ich mit der taz in einem
            
            
              quotierten Betrieb, 50/50 Frauen und
            
            
              Messe macht Arbeitswelt der
            
            
              Frauen zum Thema
            
            
              ZUKUNFT PERSONAL.
            
            
              Bascha Mika, Chefredakteurin der Frankfurter Rundschau, hält
            
            
              auf der diesjährigen „Zukunft Personal“ am Donnerstag, 16. Oktober, eine Keynote
            
            
              zum Thema „Männer, Machos, Machtrituale – Können Frauen die Arbeitswelt
            
            
              verändern?“. Sie will in ihrer Rede männliche „Monokulturen“ im Beruf analysieren
            
            
              und sagen, was Unternehmen – aber auch die Frauen selbst – dagegen tun können.
            
            
              Persönlichkeit.
            
            
              Bascha Mika veröffent-
            
            
              lichte 1998 eine kritische Alice-Schwarzer-
            
            
              Biografie, die für großes Aufsehen sorgte.
            
            
              Von 1999 bis 2009 war sie Chefredakteu-
            
            
              rin der Taz. Seit April 2014 ist sie Chefre-
            
            
              dakteurin der Frankfurter Rundschau.
            
            
              Foto: FR