Seite 42 - wirtschaft_und_weiterbildung_2014_10

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training und coaching
42
wirtschaft + weiterbildung
10_2014
Vorbildlich: Das „Master@Miele“-Programm
1.
Kann sich der Mitarbeiter selbst einen Studiengang
aussuchen?
Der Mitarbeiter kann sich für einen Masterstudiengang
seiner Wahl entscheiden. Wenn sich jemand für das Ein-
stiegsprogramm „Master@Miele“ interessiert (also die
Kombination des Masterstudiums mit einer Teilzeitbe-
schäftigung im Unternehmen), dann prüft Miele, ob dies im
gewünschten Fachbereich ermöglicht werden kann. Wich-
tig ist hierbei, dass sich das „Master@Miele“-Programm in
der Regel an externe Bewerber richtet, die Miele kennen-
lernen wollen. Es handelt sich also nicht um ein typisches
duales Studium oder ein berufsbegleitendes Studium für
bereits beschäftigte Mitarbeiter.
2.
Wie sieht die Unterstützung im Detail aus?
„Master@Miele“-Studenten profitieren von einer persön-
lichen Förderung durch Mitarbeiter der Personalentwick-
lung. Hinzu kommen individuell vereinbarte Trainingsmaß-
nahmen. Die „Master@Miele“-Studenten erhalten die
festgelegte tarifvertragliche Vergütung. Selbstverständlich
werden die Studenten von der betrieblichen Tätigkeit frei-
gestellt, wenn wichtige Termine im Studium wie Klausuren
und Prüfungen anstehen.
3.
Gibt es einen Auswahlprozess?
Ja, es gibt ein Auswahlverfahren mit zwei Gesprächen, an
denen Mitarbeiter aus dem Bereich Personal und Perso-
nalentwicklung teilnehmen sowie aus dem Fachbereich, in
dem der Teilnehmer schwerpunktmäßig eingesetzt wird.
4.
Ist das Studium in den Personalentwicklungsprozess
integriert (Übernahme einer anderen Position nach dem
Studium)?
Die Personalentwicklung ist für die Konzeption und Betreu-
ung des Programms verantwortlich. Ziel ist es, dass die
Studierenden während des anderthalb- bis zweijährigen
Masterstudiums Erfahrungen in verschiedenen Unterneh-
mensbereichen sammeln und auf eine spätere Tätigkeit
im Unternehmen vorbereitet werden. Diese steht häufig im
Zusammenhang mit den während des Studiums bearbeite-
ten Aufgaben und Projekten sowie mit dem Studienschwer-
punkt. Auch die Masterarbeit, die in Kooperation mit Miele
verfasst wird, kann die Grundlage für eine anschließende
berufliche Tätigkeit sein.
Fallbeispiel.
Gleich nach dem Bachelor-Abschluss in den Job einsteigen? Oder doch lieber erst
noch ein Masterstudium absolvieren? Beim Hausgerätehersteller Miele geht beides. Zur Zeit
fördert Miele mit dem Einstiegsprogramm „Master@Miele“ fünf Mitarbeiter.
5.
Gibt es eine Bindeklausel („Verlässt der Mitarbeiter
das Unternehmen, muss er die Studiengebühren
zurückzahlen“)?
Nein, es gibt keine Bindeklausel beim „Master@Miele“-
Programm. Der Arbeitsvertrag wird zunächst befristet für
die Dauer des Masterstudiums ausgestellt. Bisher haben
sich alle Teilnehmer nach Ende des Studiums eine Wei-
terbeschäftigung in einer entsprechenden Fachposition
gewünscht, was ebenso im Interesse des Unternehmens
liegt. Das „Master@Miele“-Programm ist für das Unterneh-
men ein guter Weg, um qualifizierte und engagierte junge
Fachkräfte zu gewinnen.
6.
Wie sind die bisherigen Erfahrungen mit der Förderung
des Masterstudiums?
Die Teilnehmer machen deutlich, dass sie die persön-
liche Förderung sehr schätzen. Aus den Fachbereichen
bekommt die Personalabteilung ebenfalls positive Rück-
meldungen. Die Teilnehmer sind am Ende doppelt qualifi-
ziert durch ihren Studienabschluss und ihre Berufspraxis
und somit sehr gut einsetzbar. Miele ist sehr zufrieden,
sowohl mit der persönlichen und fachlichen Entwicklung
der Teilnehmer als auch mit dem Erfolg des Programms.
„Die Teilnehmer schätzen die persönliche Förderung sehr“,
sagt Annika Senkovic, Referentin für Personalentwicklung
und Talentmanagement. „Es stößt auf positive Resonanz,
dass Miele über Angebote für externe und auch für interne
Zielgruppen verfügt. So etwas steigert maßgeblich die
Arbeitgeberattraktivität.“
Kontakt.
Miele präsentierte sich 2014 auf der Funk-
ausstelllung in Berlin auch als attraktiver Arbeitgeber.
Foto: Porath