Seite 40 - wirtschaft_und_weiterbildung_2014_10

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training und coaching
40
wirtschaft + weiterbildung
10_2014
men darauf bereits vorbereitet. „Da sind
die meisten Unternehmen noch ganz am
Anfang“, hat Maximilian Schumacher
beobachtet, Consultant Talent Sourcing
beim Münchener Rückversicherer Mu-
nich Re. Hier sammelt man erste Erfah-
rungen. „Wir wollen gewappnet sein“, so
Schumacher.
Masterstudium in Personalent-
wicklung integriert
Auch für Katharina Heuer, Geschäfts-
führerin der Deutschen Gesellschaft für
Personalführung (DGFP), ist beim Thema
berufsbegleitender Master „noch Luft
drin“. Zwar beobachte sie eine steigende
Bereitschaft der Unternehmen, ausge-
wählte Mitarbeiter beim Masterstudium
zu unterstützen, aber das werde bald
noch mehr werden. Immerhin würden
Master-Studiengänge zunehmend in die
Personalentwicklung integriert. Aber:
„Das Masterstudium ist für beide Seiten
eine enorme zeitliche und finanzielle In-
vestition, die sich für beide Seiten lohnen
muss.“
Vorbildlich läuft es zur Zeit bei den Wirt-
schaftsprüfern. Dort können Bachelor-Ab-
solventen seit 2010 das berufsbegleitende
Masterstudium „AuditXcellence“ absol-
vieren, das die vier großen Wirtschafts-
prüfungsgesellschaften Deloitte, Ernst &
Young, KPMG und PwC gemeinsam mit
mehreren Hochschulen konzipiert haben.
Die Wirtschaftsprüfer zahlen nicht nur
die Studiengebühren und stellen ihre
Mitarbeiter für das Studium frei, die Ab-
solventen bekommen auch die Hälfte
des Wirtschaftsprüfer-Examens erlassen.
Damit profitieren die Unternehmen gleich
mehrfach: Sie können ihre eigenen Mit-
Bei der Henkel AG & Co. KGaA in Düs-
seldorf, einem Unternehmen mit erfolg-
reichen Marken wie Persil, gibt man sich
auch nach mehrmaliger Anfrage zuge-
knöpft. Dazu, ob und wie das Unterneh-
men seine Mitarbeiter beim berufsbeglei-
tenden Masterstudium unterstützt, will
der Konsumgüterkonzern partout nichts
sagen. „Wir können leider nicht jede An-
frage beantworten“, schreibt Henkel-Pres-
sesprecherin Hanna Philipps. Bei einem
anderen Thema sei man gern wieder
dazu bereit.
Erstaunlich, dass das Thema bei dem
internationalen Konzern offenbar so un-
wichtig ist. Denn immer mehr Bachelor-
Absolventen steigen in das Berufsleben
ein und viele wollen später noch ein
Masterstudium machen – möglichst mit
Unterstützung des Arbeitgebers. Doch
offenbar sind längst nicht alle Unterneh-
Logistik-Master mit Fraport
MASTERSTUDIUM.
Bachelor-Absolventen wünschen sich von ihren Arbeitgebern mehr
Bereitschaft, sie nach ersten beruflichen Erfolgen gezielt bei einem zusätzlichen
Masterstudium zu unterstützen, sei es mit einem berufsbegleitenden Studium oder mit
einem Sabbatical für ein Vollzeit-Studium. Erst langsam nutzen Unternehmen Master-
Programme zur Mitarbeiter-Qualifizierung und -Bindung.
Fraport AG.
Der Frankfurter Flughafenbetreiber braucht
stressstabile und leistungsfähige Mitarbeiter. Einigen ermöglicht
er es, nebenberuflich ein Masterstudium zu absolvieren.
Foto: Fraport