training und coaching
            
            
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              wirtschaft + weiterbildung
            
            
              10_2014
            
            
              lich: Was nicht klar ist, kann auch nicht
            
            
              gezeichnet werden – so beindruckend
            
            
              „einfach“ funktioniert die Methode des
            
            
              Visualisierens.
            
            
              Mit Unterstützung der Visualisierung
            
            
              wird außerdem jedem klar, an welcher
            
            
              Stelle des Prozesses man sich gerade be-
            
            
              findet, was davor und was dahinter liegt.
            
            
              Gleichzeitig werden Strukturen sicht-
            
            
              bar, wie die Verantwortlichkeiten und
            
            
              Schnittstellen eigentlich funktionieren
            
            
              müssten. So ist das gezeichnete Bild die
            
            
              direkt greifbare Form des Ergebnisses.
            
            
              Es hat sich quasi „nebenbei“ eine neue,
            
            
              konstruktive Kultur entwickelt – die ab-
            
            
              teilungsübergreifende und lösungsorien-
            
            
              tierte Zusammenarbeit.
            
            
              Möglich wäre diese Klärung auch auf
            
            
              der Basis einer Diskussion oder mit Un-
            
            
              terstützung von Computergrafiken. Präg-
            
            
              nante, gezeichnete Bilder bringen jedoch
            
            
              im sonst eher textlastigen Arbeitsalltag
            
            
              einen Aufmerksamkeitsbonus mit sich.
            
            
              Sie sprechen Kopf und Bauch gleichzei-
            
            
              tig an. Einen Text zu lesen oder eine ab
            
            
              strakte Grafik zu interpretieren, ist für das
            
            
              Gehirn viel anstrengender als eine Zeich-
            
            
              nung oder ein Foto zu betrachten. Nicht
            
            
              nur die Rationalität des menschlichen Ge-
            
            
              hirns wird angesprochen, sondern auch
            
            
              Bereiche, die mit Gefühlen, Kreativität
            
            
              und Intuition verbunden sind. Durch Bil-
            
            
              der werden somit wesentliche Qualitäten
            
            
              und Ressourcen für Veränderungspro-
            
            
              zesse angeregt.
            
            
              Gesucht werden Metaphern für
            
            
              die Prozessbeschreibung
            
            
              Bei der visuellen Begleitung von Prozes-
            
            
              sen ist die Verwendung stimmiger Me-
            
            
              taphern enorm wichtig. Sie reduzieren
            
            
              Komplexität, indem sie die Ausschnitte
            
            
              zeigen, die für den Ablauf bedeutend
            
            
              sind, und die entscheidenden Zusam-
            
            
              menhänge auf den Punkt bringen. Bilder
            
            
              vereinfachen, ohne den Informationsge-
            
            
              halt zu reduzieren; sie erfassen das We-
            
            
              sentliche. Durch ihre metaphorische Kraft
            
            
              gelingt es dem Betrachter, sich selbst und
            
            
              natürlich auch die Welt und die Situa-
            
            
              tion neu zu betrachten. Diese veränderte
            
            
              Wahrnehmung ist die Basis für veränder-
            
            
              tes Handeln.
            
            
              Für die Prozessbeschreibung der Pro-
            
            
              dukteinführung hat sich die Metapher
            
            
              einer Straßenlandkarte angeboten. Es gibt
            
            
              ein definiertes Ziel. Wie der Weg zum
            
            
              Ziel verläuft, an welcher Stelle sich eine
            
            
              „Brücke“, „Abzweigung“, „Meilensteine“
            
            
              oder eine „Ampel“ befinden und welcher
            
            
              Streckenabschnitt auf welchen folgt, wird
            
            
              gemeinsam mit den beteiligten Mitarbei-
            
            
              tern entwickelt. Wo können Straßenzüge
            
            
              parallel verlaufen? Wie werden sie wieder
            
            
              zusammengeführt? Dieses Vorgehen in-
            
            
              tensiviert die Kommunikation zwischen
            
            
              den Abteilungen. Schnell werden Miss-
            
            
              verständnisse oder Umwege deutlich.
            
            
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