Seite 22 - wirtschaft_und_weiterbildung_2013_01

Basic HTML-Version

22
wirtschaft + weiterbildung
01_2013
titelthema
Wie reagiert eigentlich der Rednermarkt
darauf, dass Peer Steinbrück bis zu
15.000 und vereinzelt sogar 25.000 Euro
für eine Rede bekam?
Siegfried Haider:
Es sind zwei Tendenzen
zu beobachten. Zum einen verlangen ei-
nige, die als Unternehmer, Politiker oder
Wissenschaftler nebenbei auch Reden
halten, plötzlich höhere Honorare, weil
sie sich einbilden, zur Steinbrück-Liga
zu gehören. Zum anderen stehen die Ver-
antwortlichen in den Unternehmen, die
einen Redner engagieren, unter Druck,
günstigere Speaker als bisher einzukau-
fen, weil Eigentümer oder Mitarbeiter
immer kritischer hinterfragen, ob bei den
Rednerhonoraren das sauer verdiente
Geld auch sinnvoll investiert ist. Ich
merke also schon, dass manche Kunden
zögern, teure Referenten einzuladen und
erst einmal aus Vorsicht auf weniger be-
kannte, dafür aber preiswertere Redner
zurückgreifen.
Dann sinkt mit der Nachfrage bestimmt
auch das Honorar der Promis?
Haider:
Die Nachfrage verlagert sich eher.
Diese Entwicklung wird aber nicht lange
anhalten. Die Neiddiskussion um Stein-
brück wird bald verpufft sein und dann
gilt wieder, dass die Promis, die Reden
„Bezahlt wird für die
Sogwirkung eines Redners“
INTERVIEW.
Einer der Peer Steinbrück als Redner vermittelt hat, ist Siegfried
Haider, Geschäftsführer der Agentur „Experts4events“ in Eichenau bei München.
In der Weiterbildungsbranche ist er vielen auch als Gründer der German Speakers
Association (GSA) bekannt. In diesem Interview erklärt er, warum gute Redner ihr Geld
wert sind und wie mühsam der Weg vom Trainer zum Speaker ist.
Siegfried Haider:
Experte für Kunden-
veranstaltungen und Vermittler von
Keynote-Speakern.
Foto: WDR