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training und coaching
48
wirtschaft + weiterbildung
04_2012
Trainer und Coaches scharf
auf Weiterbildung
TRAIN-THE-TRAINER.
Der Deutsche Verband für Coaching und Training e.V. (dvct),
Hamburg, hat Ende 2011 eine Mitgliederbefragung durchgeführt und herausgefunden,
dass 89,6 Prozent in den nächsten zwölf Monaten eine Weiterbildung besuchen wollen.
An erster Stelle soll die methodische Kompetenz vertieft werden. Eine kontinuierliche
Weiterbildung gilt (neben Kunden-Feedback) als bester Weg der Qualitätssicherung.
Quelle: dvct Mitgliederbefragung 2012
Quelle: dvct Mitgliederbefragung 2012
Geplante Weiterbildung
Anteil
methodische Vertiefung
51,1%
persönliche Entwicklung
15,5%
thematische Vertiefung
13,4%
andere fachliche Weiterbildung
8,4%
soziale Fähigkeiten
0,8%
Sonstiges
10,9%
So sehen Weiterbildungspläne aus
Diese zusätzlichen Methoden-
ausbildungen wurden absolviert
Frage 2.
89,6 Prozent wollen 2012 eine zusätzliche
Fort- oder Weiterbildung absolvieren. Dabei denken sie
insbesondere an folgende Maßnahmen:
Frage 1.
54,5 Prozent der dvct-Mitglieder haben
zusätzlich zu ihrer Basisausbildung eine fundierte
Weiterbildung in folgenden Methoden (Antworten in
Prozent der Befragten, Doppelnennungen, n = 272).
Methode
Anteil
Systemische Organisationsentwicklung
53,0%
Neurolinguistisches Programmieren (NLP)
22,7%
Transaktionsanalyse (TA)
6,8%
Themenzentrierte Interaktion (TZI)
3,8%
Sonstiges
13,6%
Der Deutsche Verband für Coaching und
Training e.V. wurde im Jahr 2003 gegrün-
det, um die erste gemeinsame Interessen-
vertretung für Trainer und Coaches zu
sein.
Um Mitglied zu werden, muss man unter
anderem bereits eine Trainer- oder Coa-
ching-Ausbildung (je 150 Stunden) oder
eine Methodenausbildung (200 Stunden)
abgeschlossen haben. Zusätzlich bietet
der Verband als individuellen Qualitäts-
nachweis für jedes einzelne Mitglied eine
personenbezogene Zertifizierung an, die
sich über drei Stufen erstreckt (Hausar-
beit, Arbeitsprobe vor zwei Gutachtern,
Fachgespräch). Diese Zertifizierung
schließt nach Einschätzung des dvct die
Lücke zwischen den formalen Ausbil-
dungsnachweisen und einer tatsächlich
begutachteten Handlungskompetenz
eines Trainers oder Coaches.
Die Befragung der 1.072 dvct-Mitglieder
zeigt, dass sich in diesem mitgliedsstärks-
ten Berufsverband für Coaches und Trai-
ner gestandene Vertreter ihrer Zunft zu-
sammengefunden haben: So können die
Befragten eine durchschnittlich 15-jäh-
rige Berufserfahrung vor ihrer jetzigen
Tätigkeit nachweisen. Das spiegelt sich
im Durchschnittsalter wider. Über 50 Pro-
zent sind zwischen 41 und 50 Jahren alt.
Die Mehrzahl (rund 80 Prozent) verfügt
über einen höheren Bildungsabschluss,
30 Prozent haben ein wirtschaftswissen-
schaftliches Studium.
Trotz ihrer soliden Basisausbildung zum
Trainer oder Coach und trotz der Tatsa-
che, dass etwa 800 dvct-Mitglieder auch
noch den „harten Weg“ der Zertifizierung
gegangen sind, ist die eigene Weiterbil-
dung für die Verbandsmitglieder ein ganz
besonderes Anliegen: 89,6 Prozent der
Befragten planen, innerhalb der nächsten
zwölf Monate eine auf Profis ausgerich-
tete Weiterbildung zu besuchen.
Für die eigene Qualitätssicherung war den
Befragten nur noch das Kunden-Feedback
wichtiger, um die eigene Qualität hochzu-
halten. Mehr als die Hälfte der befragten
Mitglieder nutzen darüber hinaus eine
Supervision, um nicht im eigenen Saft zu
schmoren. Vivi Dimitriadou, Vorstand-
vorsitzende des dvct e.V., hält es für gera-
dezu selbstverständlich, dass Menschen,
die sich beruflich mit dem Thema „Ent-
wicklung“ befassen, selbst kontinuierlich
und mit viel Engagement weiterbilden.