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11/12_2011
wirtschaft + weiterbildung
39
Marketingmaßnahme
Erläuterung
1.
Eigene Homepage
Eine eigene Homepage gilt inzwischen als
„die“ Visitenkarte eines Coachs. Sie war
auch 2009 das wichtigste Instrument.
2.
Aktive Pflege von Referenzkunden
Die persönliche, intensive Betreuung
zufriedener Referenzkunden ist der Schlüssel
im Empfehlungsmarketing.
3.
Eigenes Corporate Design/Identity
Die Spezialisierung auf ein Fachgebiet gilt als
Voraussetzung für eine Markenbildung.
4.
Warmakquise
Ansprache bereits bekannter Kunden zwecks
Ausweitung der Zusammenarbeit.
5.
Anmeldung einer eigenen Marke
61 Prozent gaben allerdings an, dass sie
keine Marken für von ihnen entwickelte Tools
oder Konzepte anmelden.
6.
Präsenz auf Social-Media-Seiten
Als Beispiel werden hier Xing und LinkedIn
genannt.
7.
Fachbuch-Autorenschaft
Allerdings geben 51 Prozent an, noch kein
Fachbuch veröffentlicht zu haben.
8.
Auftritt als Vortragsredner
Damit ist auch die Durchführung von Impuls-
oder Teaser-Veranstaltungen gemeint.
9.
Annahme von Lehraufträgen an
Fachhochschulen oder Hochschulen
Allerdings sagen 48 Prozent, dass sie dieses
Marketinginstrument nicht nutzen.
10.
Beitritt in einen Berufsverband
Allerdings gaben 34 Prozent an, in keinem
Berufsverband zu sein.
Marketingmaßnahmen von Coachs
Ranking.
Liste der Marketingmaßnahmen, die von Coachs
(n=804) „sehr intensiv“ genutzt werden. Verkürzter Auszug
aus den Erhebungen der 2. Marburger Coaching-Studie (2011)
zum Thema „Nutzungsintensität von Marketingmaßnahmen“
von Coachs.
Marktzutrittsbarriere zu gewährleisten.
Vorbild müssten die Ausbildungen von
Medizinern oder Juristen sein, die ein-
heitlichen Standards unterlägen. Außer-
dem müsse es eine Kammer geben, die
angezeigtes Fehlverhalten zum Schutz
der Profession durch den Entzug der Zu-
lassung sanktionieren könne.
Der Forschungsschwerpunkt von Profes-
sor Stephans liegt auf wissensintensiven
Dienstleistungen – insbesondere dem
Coaching. In seiner ersten Coaching-Stu-
die, die im Jahr 2009 angefertigt wurde,
konnte er 1.090 Coachs sowie 243 Un-
ternehmensvertreter über die Situation
auf dem Coaching-Markt befragen. Für
die zweite Studie wurden die Daten von
1.280 Coachs und 237 Unternehmensver-
tretern ausgewertet.
Durchschnittshonorar liegt
2010 bei 177 Euro/Stunde
Erste Ergebnisse dieser „2. Marburger
Coaching-Studie“ (2011) veröffentlichten
Stephan und sein Doktorand Gross im
„Coaching-Magazin“ Heft 3/2011 (www.
coaching-magazin.de). Die interes-
santeste Zahl aus der neuen Studie betrifft
natürlich das Honorar: Die Stundensätze
für Coaching lagen im Jahr 2010 zwischen
30 und 2.500 Euro. Der durchschnittliche
Stundensatz bezogen auf eine Stichprobe
von 623 Coachs, die ihre Einnahmen of-
fenlegten, lag bei 177 Euro. Vor zwei Jah-
ren lag der durchschnittliche Stundensatz
noch bei etwa 150 Euro.
Die Studie interessiert sich auch für die
Maßnahmen die Coachs ergreifen, um
potenziellen Kunden zu zeigen, dass sie
über eine ausgeprägte Leistungsfähigkeit
verfügen. Laut Stephan gehören dazu die
Spezialisierung auf ein Themenfeld, die
Nennung von Referenzkunden, der Auf-
bau einer eigenen Marke und die lang-
fristige Pflege von Geschäftsbeziehungen.
Mit welcher Intensität Marketingmaß-
nahmen von Coachs genutzt werden, ist
in einer Tabelle auf dieser Doppelseite
aufgeführt.
In der Praxis scheinen Coachs beim
Thema Marketing vieles richtig zu ma-
chen, denn ihre Verkaufsanstrengungen
entsprechen weitestgehend dem, was
Wirtschaftswissenschaftler empfehlen,
wenn ein auf Vertrauen basierendes Gut
Quelle: 2. Marburger Coaching-Studie 2011, zitiert nach dem Artikel
„Eine ökonomische Analyse des Coaching-Markts“ im Coaching-Magazin 3/2011.
wie Coaching unter das Volk gebracht
werden soll. Im Wesentlichen dreht es
sich um Kommunikationsmaßnahmen,
die die Kompetenz herausstellen, und Re-
ferenzen, die das eigene Ansehen steigern
und den potenziellen Kunden im Vorfeld
ein Gefühl von Sicherheit geben.
Die 2. Marburger Coaching-Studie (2011)
kann beim Deutschen Bundesverband
Coaching e.V. (DBVC), der die Studie ge-
fördert hat, bestellt werden (www.dbvc.
de). Die finale Auswertung der Studie soll
im Oktober/November vorliegen. Die Er-
gebnisse der 1. Marburger Coaching-Stu-
die (2009) wurden inzwischen als Buch
veröffentlicht: Michael Stephan, Peter-
Paul Gross, Norbert Hildebrandt: „Ma-
nagement von Coaching“, Kohlhammer
Verlag, Stuttgart 2010.
Martin Pichler
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