dieser Aufwand zahlt sich offensichtlich
aus. Vergleicht man den durchschnitt-
lichen Stundensatz der großen Gruppe
der Coachs, die ihre Arbeit evaluieren,
mit der Gruppe, die auf eine Evaluierung
verzichten, so sieht man einen deut-
lichen Unterschied von im Durchschnitt
165 Euro zu 128 Euro in der Stunde. Es
scheint so zu sein, dass die Evaluierung
von Coaching-Leistungen mit einer ent-
sprechend höheren Professionalität ein-
her geht, die einen höheren Stundensatz
erlaubt. Auch dies zeigt den Wunsch der
Kunden nach hohen Qualitätsstandards
im Coaching.
Keinen Zusammenhang mit dem Stun-
densatz gibt es dagegen, wenn man un-
terscheidet, was und wie evaluiert wird.
Es scheint also eher darauf anzukom-
men, dass man sich um eine Evaluation
der Coachings bemüht, anstatt darauf zu
schauen was den genau evaluiert wird.
Für die Evaluation selbst wird ein breites
Spektrum an Möglichkeiten genutzt.
Allen voran wird auf ein schriftliches und
mündliches Feedback durch Dritte (zum
Beispiel in Form eines 360-Grad-Feed-
backs oder Interviews) Wert gelegt.
Interesse an
„beobachtbaren Effekten“
Dies zeigt den hohen Stellenwert, den
die Verhaltensveränderung für das Coa-
ching einnimmt. Offensichtlich verlässt
man sich in Bezug auf das Coaching nicht
nur auf neue Einsichten und Ansichten,
sich durch einen „Just-fix-it“-Trend das
Coaching schnell in ernste Qualitätspro-
bleme hineinbewegen. Es ist ja gerade
der individuelle und maßgeschneiderte
Ansatz, der dem Coaching heute schon
einen festen Stellenwert im Portfolio der
betrieblichen Personalentwicklung ge-
sichert hat. Dieser Stellenwert lässt sich
aber nur dann sichern und ausbauen,
wenn Coaching auch sein Qualitätsver-
sprechen halten kann.
Top-Verdiener unter den
Coachs weniger gefragt
Wie sehen die Coachs nun selbst ihre
wirtschaftliche Situation? Insgesamt be-
werten 48 Prozent der Coachs ihre ökono-
mische Situation 2010 besser im Vergleich
zu 2009. Bereits 38 Prozent der Coachs
sahen keine Veränderung zum Krisenjahr
und neun Prozent erlebten sogar eine
Verschlechterung. Dabei ist besonders
interessant, dass der durchschnittliche
Stundensatz in der Gruppe, die eine Ver-
schlechterung erlebt hat, mit 180 Euro
weit über dem allgemeinen Mittel von
153 Euro lag. Es waren also vor allem die
Coachs mit hohen Stundensätzen, die
den Aufschwung nicht so deutlich ge-
spürt haben.
Grundsätzlich Erfreuliches lässt sich über
das Thema „Evaluation von Coaching-
Leistungen“ berichten, welches einen
Schwerpunkt im Fragenkatalog der aktu-
ellen Umfrage darstellte. Rund 79 Prozent
der Coachs evaluieren ihre Arbeit, und
Genau hinschauen:
Unternehmen honorieren
Coachs, die den Nutzen
ihrer Arbeit glaubhaft
darstellen können.
R
04_2011
wirtschaft + weiterbildung
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