fachbeiträge
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wirtschaft + weiterbildung
04_2011
wenn in diesem Zusammenhang von ob-
skuren Jurys dubioser Vereine gesprochen
wird. Der Jury des BDVT-Trainigspreises
gehören anerkannte Experten von renom-
mierten Firmen und Weiterbildungsein-
richtungen an, von denen die Mehrzahl
dem Verband nicht angehört. Zu den Ge-
winnern des „Internationalen Deutschen
Trainigspreises“ gehören unter anderem
Weltfirmen. Dr. Stiefel hätte dem durch-
aus interessanten und aktuellen Thema
weit mehr dienen können, wenn er den
Ball flacher gehalten und weniger aggres-
siv argumentiert und formuliert hätte. Ich
frage mich, warum ein Könner wie Stiefel
es nötig hat, so schwere Geschütze auf-
zufahren.
Hans A. Hey, BDVT-Ehrenpräsident,
Heilbronn,
„Hier werden doch Windmühlen
aufgebaut“
Dr. Stiefel schreibt ziemlich pauschal
von Gaunern und Tricks und sogar von
„gaunerhaften Durchseuchung“. Dies ist,
zumal in Deutschland, doch eine sonder-
bare Ausdrucksweise. Wo Seuchen exis-
tieren, müssen diese ausgerottet werden.
Aus welchem Geist schreibt Dr. Stiefel
also selbst … Es ist doch so, dass viele
Unternehmen ein gut abgestimmtes und
solides Training ohne Schnickschnack
gar nicht wollen. Sie wollen das Beson-
dere. Also wo ein „Gauner“ ist, da ist
auch so mancher Personaler, der nicht
konsequente Trainingsarbeit, sondern ein
unterhaltendes Feuerwerk haben will.
Insofern gibt es hier eine „Opfer-Täter“-
Beziehung. Also irgendwie werden nach
Auf den nächsten vier Seiten geben
wir (in der Regel leicht gekürzt) eine
bunte Mischung der Leserreaktionen
auf Rolf Th. Stiefel wieder, die geeignet
erscheinen, die Diskussion weiter voran-
zubringen.
„Besser über die Honorardrückerei
der Industrie schreiben!“
Selbstverständlich sind die Ausführungen
von Rolf Stiefel nicht ganz weltfremd. Um
restlos danebenzuliegen, ist er zu lange
im Geschäft und ein zu profunder Ken-
ner des Trainermarkts. Nur: Er greift Ein-
zelfälle heraus, verallgemeinert sie und
überzeichnet daher zwangsläufig so stark,
dass ein falsches Bild entsteht. Die Masse
der Trainerkollegen arbeitet nach meinen
Erfahrungen seriös, fundiert und erfolgs-
orientiert. Etwas anderes würden sich die
Trainingsnachfrager auch gar nicht gefal-
len lassen. Sie sind im stark umkämpften
Weiterbildungsmarkt doch in der weitaus
stärkeren Position. Deshalb würde ein Ar-
tikel, der die gnadenlose Honorardrücke-
rei und die Tricks mancher Trainigsein-
käufer, mit denen Trainer zu kostenlosen
Mehrleistungen gezwungen und dadurch
ausgebeutet werden, die Realität wahr-
scheinlich besser wiedergeben.
Ausdrücklich widersprechen möchte ich,
wenn Rolf Stiefel Trainingspreise als eine
Verdummung der Nachfrager bezeichnet.
Allein die Kriterien zur Einreichung des
„Internationalen Deutschen Trainings-
preises des BDVT“, die erfüllt und belegt
werden müssen, zwingen zum metho-
dischen Handeln. Unzutreffend und po-
lemisch abwertend ist auch die Aussage,
„Trainingsgauner“-Diskussion:
Meinungen von Trainern und Pe
KONTROVERSE.
Zum Artikel von Dr. Rolf Th. Stiefel „Wie Trainingsgauner dem
Weiterbildungsmarkt schaden“ im Februar-Heft von „wirtschaft + weiterbildung“
erreichten uns zahlreiche Leserbriefe. Der These, dass Trainer mit Marketingtricks
gerne mehr Kompetenz vortäuschen, als sie tatsächlich haben, wurde zum Teil
vehement widersprochen.
Foto: A. Berenyi/shutterstock
Ähnlich wie Hütchenspieler
versuchen umstrittene Trai-
ningsanbieter Qualität vorzu-
täuschen, die gar nicht da ist.