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MANAGEMENT
_FÜHRUNG
personalmagazin 09/17
gen, Mitarbeitende inspirieren und die
Identifikation mit gemeinsamen überge
ordneten Zielen fördern.
• Vertrauenskultur: Klare Kulturregeln
und gelebte Werte wie Vertrauen und
gegenseitige Unterstützung werden für
die neue Arbeitswelt wichtiger.
• flexible Strukturen: Die Möglichkei
ten innovativer Arbeitsformen können
Firmen nur nutzen, wenn sie dezentra
le, flexible Strukturen haben.
• agile Methoden: Um in der neuen
Arbeitswelt erfolgreich zu sein, sollten
Unternehmen agile Methoden für die
alltägliche Zusammenarbeit nutzen.
• Selbstkompetenz der Mitarbeiter:
Um mit erhöhten Anforderungen in der
Arbeitswelt 4.0 umgehen zu können,
müssen Mitarbeiter ein hohes Maß an
Selbstkompetenz, wie positiven Umgang
mit Stress, mitbringen.
• proaktives Top-Management: Bei
Unternehmen, die erfolgreich in der
Arbeitswelt 4.0 arbeiten, lebt das Top-
Management eine Chancenorientierung
sowie positive Fehlerkultur vor und
zeichnet viel expliziter ein spannendes
Zukunftsbild als in den Firmen, die den
Sprung in die neue Arbeitswelt nicht
gut bewältigen.
These fünf:
Ein systematisches Agenda Setting ist
entscheidend.
Eine Herausforderung in der Praxis ist,
dass Unternehmen oft reaktiv an das
Thema „Arbeitswelt 4.0“ herangehen,
da sie Druck verspüren, sich zu mo
dernisieren, um für die Generation Y
attraktiv zu sein, um die Innovations
geschwindigkeit zu erhöhen oder um
schlicht beim Trend dabei zu sein. Füh
rungskräften fällt dabei häufig die Ori
entierung schwer: Was ist die neue Ar
beitswelt? Womit fangen wir an?
Die entscheidenden Fragen sind hin
gegen: Wo stehen wir zurzeit bezogen
auf neue Arbeitsformen? Was passt zu
uns oder wo wollen wir hin? Und wie
sollten wir die Transformation sinnvoll
gestalten? Dies sind die Fragen, um das
Thema „Arbeitswelt 4.0“ nicht nur reak
tiv, sondern aktiv anzugehen und eine
passende Agenda für das eigene Unter
nehmen zu entwickeln. Für ein aktives
Agenda Setting ist eine Standortbestim
mung hilfreich, die ermöglicht, das The
ma greifbar zumachen und systematisch
ein Zukunftsbild zu entwickeln.
These sechs:
Eine verlässliche Standortbestim-
mung ist wichtig.
Der „New Work & Culture Check“, der
am Institut für Führung und Personal
management erarbeitet wurde, erlaubt
eine verlässliche Standortbestimmung
und dient Führungskräften als roter Fa
den für die Entwicklung der Dimensio
nen der Arbeitswelt 4.0 und der sechs
Erfolgsfaktoren. Der Check erfasst zu
diesem Zweck zwei Dinge (siehe Abbil
dung „Standortbestimmung“): erstens,
wie stark neue Arbeitsformen im Un
ternehmen bereits genutzt werden. Eine
breite Palette neuer Arbeitsformen in
den Bereichen des fluiden, virtuellen,
digitalen und individualisierten Arbei
tens wird abgedeckt. Zweitens misst
der New Work & Culture Check, wie
gut Unternehmen auf den Schritt in die
Arbeitswelt 4.0 vorbereitet sind und be
inhaltet dementsprechend eine Stand
ortbestimmung bezogen auf die sechs
Erfolgsfaktoren.
These sieben:
Das Top-Management nimmt eine
entscheidende Rolle ein.
Es ist ein Schlüsselmerkmal der erfolg
reichen Pioniere, dass sie Top-Führungs
kräfte haben, die chancenorientiert mit
viel Energie, Mut und als Vorbild an das
Thema „New Work“ herangehen. Top-
Führungskräfte von Unternehmen, die
in der neuen Arbeitswelt erfolgreich
sind, tragen den Wandel nicht nur mit,
sondern gehen aktiv als Vorbild voran.
Die Top-Führungskräfte erfolgreicher
Pioniere unterscheiden sich in drei
Merkmalen signifikant von Top-Füh
rungskräften anderer Unternehmen,
wie die Trendstudie 2016 belegt. Ers
tens empfinden sie ihre Arbeit selbst
als sehr sinnvoll. Top-Führungskräfte
Die Grafik zeigt ein individualisiertes Profil eines Unternehmens des „New Work & Culture
Checks“. Der Check lässt eine Standortbestimmung zu: Er misst einerseits, wie stark neue
Arbeitsformen im Unternehmen bereits genutzt werden (linke Grafik), und andererseits, wie
gut Unternehmen auf den Schritt in die Arbeitswelt 4.0 vorbereitet sind (rechte Grafik).
QUELLE: INSTITUT FÜR FÜHRUNG UND PERSONALMANAGEMENT
STANDORTBESTIMMUNG
Ihre persönliche Einschätzung
Ø Gruppenwert
Benchmark Top 10%
Ø Benchmark
Selbstkompetenz
der Mitarbeiter
Vertrauens-
kultur
Agile
Methoden
Virtuelle
Teams
Mobiles
Arbeiten
Desk
Sharing
Fluides
Arbeiten
Indivi-
duelle
Arbeit
Flexible
Arbeitszeiten
Digitale
Kommuni-
kation
Digitale
Techno-
logien
Flexible
Strukturen
Führung
mit Vision
und
Inspiration
Top-Management
als Vorbild
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