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MANAGEMENT
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personalmagazin 01 / 15
Führen nach Zahlen: Das ist
meist noch der Status Quo
in den Unternehmen.
Kontrollfreaks adé
N
och herrscht in vielen Unternehmen eine Führungskultur, die sich
nach Zahlen und Profit richtet. Das bestätigen 29 Prozent der 400
befragten Führungskräfte in der Studie „Führungskultur im Wandel“
von der Initiative Neue Qualität der Arbeit (Inqa). Sie gaben an, dass sie das
Steuern nach Zahlen als ihren Führungstyp beschreiben würden. Sie glauben
aber auch, dass Steuerung und Regelung angesichts der Komplexität und Dy-
namik der künftigen Arbeitswelt nicht mehr angemessen sind. Die meisten
sind sich stattdessen sicher, dass die Organisation in Netzwerkstrukturen
am besten geeignet ist, um diese Herausforderungen zu bewältigen. Warum
die Manager trotzdem noch im Status quo verhaftet sind, zeigt eine weitere
Studie des Instituts für Be-
schäftigung und Employability
(IBE) Ludwigshafen und des
Personaldienstleisters Hays
unter 665 Managern: 79 Pro-
zent der Befragten mangelt es
an der nötigen Zeit. Zudem fällt
es ihnen schwer, die Kontrolle
zugunsten von mehr Eigenver-
antwortung der Mitarbeiter zu
reduzieren (55 Prozent) und
statt einer Anwesenheits- eine
Ergebnisorientierung einzu-
führen (48 Prozent).
Gesund lernen
In der Studie „Benefits of Lifelong Learning“ wurde der Nutzen von Erwachsenenbildung untersucht. Die Autoren
stellen dabei fest, dass lebenslanges Lernen nicht nur klüger, sondern auch gesünder, glücklicher und selbstbewusster macht. Doch offenbar
kommen diese positiven Aspekte nur dann voll zum Tragen, wenn die Lerner bei der Weiterbildung ihren Interessen folgen und persönliche
Lernprojekte verwirklichen.
Voneinander lernen
Die private Wirtschaft und der öffentliche Dienst können vom Austausch untereinander profitieren. In der Praxis
kommt es jedoch offenbar kaum zu einem Austausch zwischen beiden Sektoren. Das hat eine Kurzstudie der Hertie School of Governance in
Zusammenarbeit mit dem Personalberater Egon Zehnder gezeigt.
Rekrutieren statt lernen
In kleinen, innovativen Unternehmen ist Weiterbildung eher bedarfsorientiert und unstrukturiert, zeigt
eine Erhebung des Statistischen Bundesamts. Viele folgen der Strategie: lieber neue Mitarbeiter einstellen als bestehende zu qualifizieren.
NEWS DES MONATS
+++ Ak t ue l l e News +++ H i n t e rg r ünde +++ t äg l i c h un t e r
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Kanzlerin fordert Umdenken
NACHGEHAKT
Die anonyme Bewerbung hat einen
weiteren Test bestanden: Elf baden-würt-
tembergische Unternehmen und Verwal-
tungen haben an einem Modellprojekt
dazu teilgenommen. Das Resümee dazu
fällt laut der Leiterin der Antidiskriminie-
rungsstelle des Bundes (ADS), Christine
Lüders, positiv aus. Die ADS hatte auch
im Vorfeld des Integrationsgipfels dazu
aufgefordert, anonyme Bewerbungsver-
fahren einzuführen – zusammen mit der
türkischen Gemeinde in Deutschland.
Denn eine Studie hatte gezeigt, dass ein
Bewerber mit türkischem Namen mehr
Bewerbungen losschicken muss, um zu
einem Vorstellungsgespräch eingeladen
zu werden, als ein Jobsuchender mit
deutschem Namen. Doch viele Arbeit-
geber wollen sich nicht auf anonyme
Bewerbungen einlassen. Und auch Bun-
deskanzlerin Angela Merkel sprach sich
auf dem Integrationsgipfel dagegen aus.
Sie erklärte, es sei besser, ein Umden-
ken bei den Personalchefs zu erreichen,
berichtet die Deutsche Presse-Agentur.