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personalmagazin 02 / 15
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MANAGEMENT
_RECRUITING
Bei Fragen wenden Sie sich bit te an
V
or wenigen Jahren war das
noch schwer vorstellbar: Ver-
loren geglaubte Freunde und
Arbeitskollegen sind heute
dank Facebook, Xing und Linked­in nur
noch einen Klick weit entfernt. Neben
diesen privat motivierten Kontakten er-
leichtert das Social Web auch die Identifi-
kation und den Zugang zu unbekannten
Menschen, mit denen wir themenbezo-
gene und berufliche Interessen teilen.
Dieser vereinfachte Zugang zu be-
ruflichen Profilen hat eine eigene Re-
cruiting-Disziplin hervorgebracht, die
im deutschsprachigen Raum „Active
Sourcing“ und international „People
Sourcing“ genannt wird. Gemeint ist in
beiden Fällen die Identifikation und An-
sprache von Kandidaten im Social Web
mit dem Ziel der Anwerbung. Immer
mehr Unternehmen schaffen in ihren
Recruiting-Abteilungen Active-Sourcing-
Stellen. Geeignete Mitarbeiter dafür sind
webaffine Recruiter, die sich im Internet-
Online-Sourcing Know-how aneignen.
Suche nach geeigneten Kandidaten
Jedes Active-Sourcing-Projekt startet­
mit der Definition des gesuchten Stel-
lenprofils und der anschließenden
Identifikation geeigneter Plattformen
zur Ansprache passender Kandidaten
(siehe Artikel zum Thema „Targeting“ in
Personalmagazin 1/2015). Das können
soziale Netzwerke, Fach-Communities
oder auch Webforen sein. Die sozialen
Netzwerke sowie einschlägigen Lebens-
lauf-Datenbanken sind dabei nur ein
Von
Jan Kirchner
Selbst aktiv werden
SERIE.
„Active Sourcing“ ist in aller Munde. Viele Recruiter versuchen, Kandidaten im
Social Web aufzuspüren. Dafür braucht es eine gute Grundlage an Web-Know-how.
winziger Bruchteil der Möglichkeiten.
Anhand der Nutzerprofile der jeweiligen
Plattform, aber auch durch die Beobach-
tung fachlicher Gruppendiskussionen
lassen sich mögliche Kandidaten aus-
machen und über die Direktnachrich-
tenfunktion der Plattform kontaktieren.
Ein weiterer Sourcing-Ansatz, der
meist von Personalberatern gewählt
wird, ist die Identifikation von sogenann-
ten Zielfirmen, die Mitarbeiter mit den
gesuchten Profilen beschäftigen. Diese
Mitarbeiter können über fachliche Profile
in sozialen Netzwerken identifiziert und
kontaktiert werden.
Suchbefehle in Google nutzen
Darüber hinaus gibt es auch die Mög-
lichkeit, mithilfe von Google direkt im
gesamten offen zugänglichen Internet
nach Lebensläufen zu suchen (siehe
Screenshot). Hierzu brauchen Sourcer
solide Kenntnisse im Umgang mit Such-
maschinen-Operatoren, die ihnen eine
gezielte Vorgehensweise ermöglichen.
Für das Anforderungsprofil erstellen sie
dazu eine Liste aller möglichen Stellen-
bezeichnungen und identifizieren die
wichtigsten fachlichen Schlagworte. Die-
se Begriffe nutzen sie bei der Websuche
zur Eingrenzung der Trefferlisten. Denn
das Ziel eines effektiven Web-Sourcers
sind nicht Tausende von möglichen Pro-
filen, sondern die Reduzierung der Tref-
ferliste auf höchstens ein paar Dutzend
wirklich passender und vielverspre-
chender Kandidatenprofile.
Im Screenshot sehen Sie das Beispiel
für die Google-Suche nach einem Lebens-
lauf aus dem Bereich Maschinenbau im
© GOOGLE.DE
Der Screenshot
zeigt die Suche
nach dem PDF-
Lebenslauf eines
Maschinenbauers.
Dafür braucht es
hier zwei passende
Suchbefehle.