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personalmagazin 03 / 15
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ORGANISATION
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NEWS
Überlang
Die meisten Krankschreibungen in Deutschland gehen auf Erkältungen und Rückenschmerzen zurück. Doch nach dem jetzt
vorgestellten Depressions-Atlas der Techniker Krankenkasse fallen von Depressionen betroffene Mitarbeiter wesentlich länger aus als Mitar-
beiter mit anderen Krankheiten: Sie fehlen rund 64 Tage.
Durchschnitt
Deutsche Weltmarktführer sind im Hinblick auf ihre Personalarbeit nur Durchschnitt. Insbesondere die Rolle als Busi-
ness-Partner und die Rolle als administrativer Experte von HR werden nur ungenügend ausgefüllt. Das zeigt eine Studie von ADP.
Tiefpunkt
Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat den Zusammenhang zwischen den Außentemperaturen und der
Arbeitslosigkeit in Deutschland untersucht: Im Dezember steigt die Arbeitslosenzahl pro Minusgrad um 34.000. Im Januar kostet jeder Mi-
nusgrad mehr rund 14.000 Jobs. Frostige Temperaturen im weiteren Verlauf des Winters lassen die Arbeitslosigkeit nicht weiter anwachsen.
NEWS DES MONATS
+++ Ak t ue l l e News +++ H i n t e rg r ünde +++ t äg l i c h un t e r
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Wie der Change im
Vatikan zum Erfolg wird
NACHGEFRAGT
Die Weihnachtsansprache von Papst Franzis-
kus, in der er mit der Kurie hart ins Gericht
ging und Missstände der Kirchenverwaltung
mit Krankheiten verglich, ist nicht nur bei
Katholiken auf großes Interesse gestoßen.
Das Magazin „Wirtschaft und Weiterbil-
dung“ interpretiert in seiner Titelgeschichte
02/2015 die Rede des Papsts als ersten
Schritt zum umfassenden Change-Manage-
ment im Vatikan und ließ Systemiker die
weiteren notwendigen Schritte für den
Papst analysieren. Professor Rudi Wimmer
von der Universität Witten/Herdecke rät zu
Personalentscheidungen: Der Papst solle ab
sofort nur noch Personen auf Schlüsselposi-
tionen setzen, die Veränderungen in seinem
Sinne wollen. An diesem Projekt müsse
Franziskus „hartnäckig über Jahre dranblei-
ben“ und durch regelmäßige Gespräche
kontrollieren, ob die Führungsaufgaben
tatsächlich in seinem Sinne wahrgenommen
werden. Auch Professor Fritz B. Simon rät
dem Papst zum Austausch von Bischöfen
und Kardinälen auf den Schlüsselpositionen,
um mit einer Vielzahl von Verbündeten ein
Gegensystem zu etablieren: „Es ist wichtig,
die eingefahrenen Muster der Interaktion
durcheinanderzubringen und alternative
Spielregeln zu etablieren.“
Verwirrung bei den Gehaltsextras
B
etriebliche Zusatzleistungen gelten als gute Alternative zu einer Ge-
haltserhöhung. Nach einer Analyse der Unternehmensberatung Towers
Watson im Rahmen der Towers Watson General Industry Vergütungs-
studie liegen auf dem ersten Platz der verbreiteten Gehaltsextras die Handy-
kosten. 75 Prozent der Befragten gaben an, hier Zuschüsse zu bekommen.
Auf Platz zwei folgt mit 74 Prozent das Arbeitgeberdarlehen. Zuschüsse zum
Mittagessen als Essenscheck oder in der Kantine bieten 43 Prozent der Be-
triebe, einen Firmenrabatt 33 Prozent. Geld zur Kinderbetreuung ist laut To-
wers Watson in nur 17 Prozent der Unternehmen ein Vergütungsbestandteil.
Ganz andere Ergebnisse zur selben Frage zeigt allerdings die Studie „Zusatz-
leistungen und Flexible Benefits 2014“ der Managementberatung Kienbaum.
Danach ist die am meisten verbreitete Zusatzleistung für Fach- und Führungs-
kräfte eine betriebliche Altersversorgung (über 62 Prozent). Essenszuschüsse
kommen hier auf Platz zwei
(56 Prozent). Zuschüsse
zur Kinderbetreuung erhal-
ten laut Kienbaum über 30
Prozent der Befragten, Fir-
mendarlehen nur 19 Pro-
zent. Zuschüsse zumHandy
fallen unter die sonstigen
Zusatzleistungen, die eben-
falls nur 19 Prozent der von
Kienbaum befragten Fir-
men gewähren.
Wie verbreitet sind Zuschüsse
vom Arbeitgeber zum Privat-
handy? Berater sind uneins.
© MICHAEL BAMBERGER