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personalmagazin 03 / 15
TITEL
_ARBEITSZEIT
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am besten passende Modell erarbeitet
werden kann. Da der Ansparprozess
aus dem Brutto-Entgelt des Mitarbeiters
erfolgt, können über längere Fristen
substanzielle Beträge angespart werden,
ohne das verfügbare Netto-Einkommen
des Mitarbeiters in gleicher Weise zu
reduzieren.
Vermeintliche Gründe für 40 Stunden
Zunehmend ist in manchen Branchen
das Lohnniveau so niedrig, dass die
Mitarbeiter auf eine 40-Stunden-Woche
angewiesen sind, um finanziell über die
Runden zu kommen. Hier gilt es, die
versteckten Kosten (wie etwa Krank-
heitskosten oder Leerzeiten) solcher
Arbeitszeitsysteme zu prüfen. Oft zeigt
sich, dass der Kostenvorteil der 40-Stun-
den-Woche nur theoretischer Natur ist.
Würde man bei gleichem Monatsentgelt
die Stundenanzahl reduzieren und auf
dieser Basis gesündere und gleichzeitig
bedarfsgerechtere Schichtpläne erstel-
len, würden die höheren Entgeltkosten
durch vermiedene Leerzeiten, gesun-
kene Krankheitskosten und reduzierte
Vorruhestandskosten bei Weitem ausge-
glichen. Und zusätzlich würde man noch
zufriedenere Mitarbeiter erhalten.
Es kann Situationen geben, in denen
sich die 40-Stunden-Woche für Unter-
nehmen rechnet und für die Mitarbeiter
keine allzu großen Nachteile entstehen.
Aufgrund der beschriebenen Auswir-
kungen im Hinblick auf Flexibilität,
Arbeitsbelastung und Krankenstände
dürfte aber für die meisten Unterneh-
men mit Schichtbetrieb die 40-Stunden-
Woche eher nachteilig sein. Daher sollte
jedes Unternehmen mit 40-Stunden-Wo-
che bewusst prüfen und nachrechnen, ob
diese Wochenarbeitszeit wirklich noch
passt oder ob sie ein Relikt alter Tage ist,
das man unkritisch immer weiterführt.
Fazit: Klare Abwägung tut Not
Es gibt viele Contra-Argumente. Denn
40 Stunden-Wochen …
• sind unflexibel
• verhindern ergonomische Schichtpläne
• führen tendenziell zu höheren Kran-
kenquoten durch höhere Belastung
• erschweren innovative Lösungen
beim Thema „Vorruhestand“
• erschweren die Absenkung der Ar-
beitszeit im Alter
• sind nur wirtschaftlich, wenn keine
Leerzeiten entstehen.
Unternehmen mit einer 40-Stunden-
Woche und entsprechenden Schichtplä-
nen sollten daher analysieren, ob der
vermeintliche Kostenvorteil wirklich
existiert oder man durch Absenkung
der Wochenarbeitszeit und der damit
einhergehenden größeren Flexibilität
die Produktivität steigern und Mitar-
beiter gleichzeitig durch ergonomische
Schichtpläne entlasten kann.
GUIDO ZANDER
ist
Geschäftsführender Gesell-
schafter der Scherf Schütt &
Zander GmbH, München.
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VOLLZEIT-SCHICHTPLAN MIT 40 STUNDEN
QUELLE: SCHERF SCHÜTT & ZANDER
Der immer noch weit verbreitete starre Schichtplan mit 39,22 Stunden reduziert die
freien Wochenenden der Mitarbeiter.
F = Frühschicht
S = Spätschicht
N = Nachtschicht
SCHICHTPLAN MIT 35-STUNDEN-WOCHE
QUELLE: SCHERF SCHÜTT & ZANDER
Ein ergonomischer Schichtplan mit 35,48 Stunden dagegen führt zu einer spürbaren
Entlastung durch ausreichende Erholungszeiten. Er erlaubt einen wöchentlichen Wechsel
der Schichten, die sich erst nach 22 Wochen wiederholen.
F = Frühschicht
S = Spätschicht
N = Nachtschicht