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personalmagazin 09 / 14
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PERSÖNLICH
_BUCHTIPPS
PERSONALENTWICKLUNG.
Aus Sicht
des Demographie Netzwerks
(DDN) ist lebenslanges Lernen die
zentrale Antwort auf die demo-
grafische Herausforderung. Wie
eine Kompetenzentwicklung von
jungen und älteren Mitarbeitern
in der Praxis umgesetzt werden
kann, erläutern die Autoren im
neuen DDN-Fachbuch „Lust am
Lernen
ein Leben lang“ anhand
zahlreicher Beispiele. Andreas
Grieger beschreibt etwa, wie die strategische Erstausbildung
bei der Sick AG aufgebaut ist. Petra Meißner von Mahle schil-
dert, wie Auszubildende in ihrem Unternehmen flexibel geför-
dert werden. Ein Autorenteam aus der Essener Verkehrs-AG
erläutert, wie dort ein strukturierter Wissens­transfer einge-
führt wurde. Zusätzlich wird das Thema „Kompetenzentwick-
lung“ in drei Fachbeiträgen in einen breiteren Kontext gestellt.
Hier geht es unter anderem um die Frage, ob die OECD-Kom-
petenzrevolution in Deutschland angekommen ist. Die Ant-
wort von Dr. Alexander Spermann vom Forschungsinstitut zur
Zukunft der Arbeit: Jein. Zwar habe die Durchlässigkeit des
deutschen Bildungssystems zugenommen, doch das sei nicht
ausreichend. Ein wichtiger Entwicklungsschritt wären Online-
Portale für Kompetenztests für Jung und Alt.
BEWERTUNG:
Die zahlreichen Praxisbeispiele geben einen guten
Überblick über erfolgreiches betriebliches Lernen und bieten
Anregungen für den Aufbau einer eigenen Lernkultur. Schade
ist, dass die einzelnen Beispiele auf wenige Seiten beschränkt
sind und daher nicht stärker in die Tiefe gehen können.
(dfu)
Das Demographie Netzwerk (Hrsg.): Lust am Lernen – ein Leben lang.
124 Seiten, Fachverlag NW in der Carl Schünemann Verlag GmbH, Bre-
men, 2014. 18,50 Euro.
Lust am betrieblichen Lernen
MITARBEITERBINDUNG.
Den Wettstreit
um die Talente können Unternehmen
nur dann gewinnen, wenn sie sich sys-
tematisch mit den Bedingungen für
das Bleiben, die Leistungsbereitschaft
und die Loyalität erfolgskritischer
Mitarbeiter auseinandersetzen. Wich-
tig für nachhaltige Effekte ist eine ge-
samtheitliche und verzahnte Lösung
anstelle von willkürlichen Einzelmaß-
nahmen. Wie ein systematisches Re-
tentionmanagement aussehen kann, hat die DGFP bereits 2004
in einem Arbeitskreis erarbeitet. Diese Ergebnisse wurden un-
ter Berücksichtigung neuer Erkenntnisse überarbeitet und in
einem Buch zusammengefasst. Dieses befasst sich zunächst
mit Bindungsfaktoren und den Elementen eines strategischen
Retentionmanagements, bevor es in die operative Umsetzung
und Steuerung überleitet und das Retentionmanagement in
besonderen Unternehmenssituationen behandelt.
BEWERTUNG:
Ein sehr praxisorientiertes Buch, das mit Fra-
gebögen, Checklisten, einer Toolbox und einem Interviewleit-
faden für Austrittsgespräche aufwartet.
(dfu)
DGFP e.V. (Hrsg.): Retentionmanagement für die Praxis. 155 Seiten, W.
Bertelsmann Verlag, Bielefeld, 2014. 29,90 Euro.
KÜNDIGUNG.
Nur wenn gemäß § 4 des
Kündigungsschutzgesetzes ein Arbeits-
gericht innerhalb von drei Wochen nach
Zugang der Kündigung angerufen wird,
kommt es zu einer rechtlichen Überprü-
fung des Falls. Damit wird das Kündi-
gungsschutzgesetz zu einer Materie, mit
der sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber
bei streitigen Kündigungen zwangs-
läufig befassen müssen. Wer sich hier
auf die Gesetzesformulierungen allein
verlässt, der wird sich schnell verlassen fühlen. Denn das Kün-
digungsrecht gehört bekanntlich zum Schwierigsten, was das
Arbeitsrecht so zu bieten hat. Der Praxiskommentar ist von re-
nommierten Richtern, Professoren und Anwälten verfasst und ist
nicht nur verlässliche Vorbereitungshilfe für gerichtsfeste Kün-
digungen, sondern auch eine nicht zu unterschätzende, zitierfä-
hige Argumentationshilfe in Kündigungsschutzprozessen. (tm)
BEWERTUNG:
Ein durch und durch durchdachtes Gesamtwerk zum
Thema „Kündigung“, das weit über das bloße Erläutern des Geset-
zestextes hinausgeht.
Prof. Dr. Gregor Thüsing, Dr. Helga Laux, Dr. Mark Lembke (Hrsg.): Kündi-
gungsschutzgesetz, Praxiskommentar. 1.316 Seiten, Haufe-Lexware GmbH
& Co. KG, Freiburg, 3. Auflage 2014. 98 Euro.
Mitarbeiter langfristig binden
und motivieren
Gesamtwerk zur schwierigsten
Materie des Arbeitsrechts