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N
eurowissenschaften sind
unter Forschern und Wis-
senschaftlern seit einigen
Jahren ein Trendthema – nun
hat auch die Wirtschaft diesen Bereich
mit seinen Vorteilen für sich entdeckt.
In den Personalabteilungen wird heiß
Von
Sebastian Spörer
Führung mit Hirn
EINBLICK.
Neuro-Leadership ist eine junge Disziplin, die mit ihren Methoden Kritiker
auf den Plan ruft. Was uns die Hirnreaktionen wirklich über die Führung lehren.
Bildgebende Verfahren liefern Erkenntnisse
für das Neuro-Leadership. Hier ist die Hirn-
region Nucleus accumbens rot markiert, die
eine Rolle bei Antrieb und Glück spielt.
© MIKHAIL BASOV / FOTOLIA.COM
diskutiert, wie man Neuro-Leadership
in die Führungskräfteentwicklung ein-
binden kann. Während es ein immer
größeres Angebot von Trainern und Be-
ratern gibt, fragen sich viele Entschei-
der, was es mit dem Konzept überhaupt
auf sich hat und warum es vorteilhaft
wäre, diesen Bereich in das Personal-
management aufzunehmen.
Um zu verstehen, was hinter Neuro-
Leadership steckt, muss man sich die
Grunddisziplin der Neurowissenschaf-
ten ansehen. Unter Neurowissenschaf-
ten versteht man die Erforschung von
Hirn und Nervensystem, indem man
mittels bildgebender Verfahren die
Durchblutung von Hirnregionen unter
bestimmten Voraussetzungen und Emo-
tionseinflüssen analysiert. Darin steckt
aber keine Allheilkunst: Noch hat es
niemand geschafft, die Komplexität des
Gehirns in seiner Gänze zu begreifen.
Weder Medizin, Psychologie, Biologie
oder Chemie können dies auflösen – und
genauso wenig die Neurowissenschaften
als einzelne Disziplin.
Eine Disziplin alleine reicht nicht aus
Es bedarf eines transdisziplinären An-
satzes, um den Menschen und sein Ver-
halten besser zu verstehen. Medizin,
Psychologie, Biologie oder Chemie kön-
nen zwar Erkenntnisse liefern, genauso
wie die Neurowissenschaften. Doch die
Aussagekraft entsteht erst durch die
Verbindung der Disziplinen. Daraus ist
eine neue Disziplin der biologischen
Personalentwicklung beziehungsweise
des Neuro-Leadership gewachsen. Dies
wird als Modul in das Gesamtkonzept
der Führungskräfteentwicklung aufge-
nommen, um die Programme zu ver-