Seite 76 - personalmagazin_2014_06

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Persönlich
_karriere
I
mMärz kamProfessorinHeike Bruch
von Sankt Gallen nach München,
um über organisationale Energie
zu sprechen. Das Modell beschreibt
die Kraft, mit deren Hilfe Unternehmen
wachsen und sich wandeln. Diese Ener-
gie zu messen, ihre Treiber zu kennen
und zielgerichtet zu mobilisieren, das be-
Von
Ruth Lemmer
Fachliches Silo sprengen
EINBLICK.
Studierende des „HR Master“ der LMU München profitieren von Tandems
aus Forschern und Praktikern sowie einem lebendigen Alumni-Netzwerk.
deutet, die Arbeits-, Veränderungs- und
Innovationsprozesse in ihrer Intensität
und ihrem Tempo zu beeinflussen.
Die Hochschullehrerin der Universität
Sankt Gallen gehört zu den Personalma-
nagementforscherinnen, die eng mit Un-
ternehmen arbeiten, sie beraten – und
Fragen aufwerfen, die das gesamte Un-
ternehmen umfassen. Diesen Ansatz gibt
sie allen Zuhörern mit – dieses Mal den
Studierenden, die an der Ludwig-Maxi-
milians-Universität München (LMU) den
Executive Master of Human Resource
Management (HR Master) anstreben.
Berufsbegleitendes Masterstudium
Angesiedelt ist der berufsbegleitende
Studiengang in der betriebswirtschaftli-
chen Fakultät der LMU. Auf der Visiten-
karte der Absolventen steht E. M. HRM.
Biologie mit Schwerpunkt Verhaltens- und
Sinnesphysiologie studierte André Dybek
in Düsseldorf und Bonn. Doch von seinem
ursprünglichen Berufswunsch Tierfilmer
kam der 43-Jährige ab, nachdem er in
einem neurobiologischen Thema promo-
viert und später in einem DFG-Projekt
Grundlagenforschung für Innenohrimplan-
tate betrieben hatte. 2000 mutierte der
Naturwissenschaftler vom Forscher zum
Restrukturierungsberater und Projektleiter –
zuerst bei Andersen Consulting, dann 2005
im Telekom Inhouse Consulting und im Per-
sonalressort, wo er Planung und Strategien
beackerte. 2010 wechselte er in den da-
maligen Bereich Personal Service Telekom,
ein Telekom-eigenes Shared Service Center.
Eines seiner Ziele: das Personalportal auf
PC, Smartphone und Tablet individualisie-
ren. Sein Credo: „Meine Kollegen sollen
nicht suchen und fluchen, sondern finden
und begeistert sein.“
Mit jedem Karriereschritt rückte André Dy-
bek den Personalern näher. Da war es fast
logisch, dass Thomas Sattelberger, damals
Personalvorstand der Deutschen Telekom,
dem technikversierten Projektmann „die
Broschüre zum HR Master unter die Nase
hielt“. André Dybek griff zu. „Ich werde in
der Praxis nie tief in die Fachlichkeit eintau-
chen, aber ich könnte“, sagt der Manager
schmunzelnd. „Mit dem Master gelingt es
mir noch besser, Fragen nach dem Warum
zu beantworten und die richtigen Manöver
für effiziente, papierlose Personalarbeit
anzustoßen.“
„Fragen nach dem Warum beantworten“
Porträt
André Dybek bezeichnet sich selbst als „bunter Hund und Innovationstreiber“. Der studierte
Naturwissenschaftler kam von der Forschung über die Beratung zum Personalwesen. Mit dem
HR Master will er theoretisch vertiefen, was ihm zuvor in der Praxis begegnet ist.
Dybek startete im Jahr 2012 den HR-Master-
Studiengang an der LMU München. Er
genoss das dialogorientierte Studium mit
Kommilitonen aus großen und kleinen Un-
ternehmen, vertiefte theoretisch, was ihm
zuvor praktisch begegnet war und über-
nahm die Grundidee, dass Personalarbeit
struktur- und kulturbildend sein muss. Par-
allel half er in seinem Job bei der Gründung
der HR Business Services, der Zentralisie-
rung großer und kleiner HR Services in einer
Einheit. Jetzt hat der Telekom-Mann, der
sich als „bunter Hund und Innovationstrei-
ber“ sieht, seine Masterarbeit geschrieben,
die Doppelbelastung hat ein Ende – und
André Dybek kann mit frischem akademi-
schem Wissen „die Personaler weiter von
innen unterwandern“.
aNDRÉ dYBEK
ist
Leiter Performance
Management der
Einheit HR Business
Services bei der Deut-
schen Telekom.
personalmagazin 06 / 14