Seite 94 - personalmagazin_2014_05

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Persönlich
_Employability
P
ersonalverantwortliche sind
Spezialisten darin, Kompetenz-
bedarfe zu erfassen, Fähigkeiten
zu erkennen sowie Kompetenzen
weiterzuentwickeln. Doch dabei wird der
Blick auf die eigenen Talente, Kompeten-
zen und Entwicklungsmöglichkeiten oft
vernachlässigt. Dabei ist das heute rele-
vanter denn je: Gesellschaftliche Megat-
rends wie der demografischeWandel, eine
steigende Werteorientierung sowie eine
immer rasantere Veränderungsgeschwin-
digkeit wirken sich maßgeblich auf die
Anforderungen an Personalmanager aus.
Die richtigen Mitarbeiter auf der richtigen
Position einzusetzen, zählt heute und in
Zukunft zu den erfolgskritischen Voraus-
setzungen für den Unternehmenserfolg.
Vom HR-Profi zum Partner
Zur Bewältigung dieser Aufgabe benö-
tigen Unternehmen HR-Manager und
Personalreferenten, die über strategi-
sche Kompetenzen und eine unterneh-
merische Denkweise verfügen. Fachliche
Kenntnisse gehören zwar je nach Positi-
on weiterhin zum Basiswissen, reichen
allein aber nicht mehr aus, um sich im
Unternehmen als Partner der Geschäfts-
leitung zu positionieren.
Ein Blick auf die Angebote auf dem
HR-Stellenmarkt bestätigt diese Ent-
wicklung. Unternehmen benötigen Per-
sonalprofis mit Weitblick, die in der Lage
sind, aus der Unternehmensstrategie
eine HR-Strategie abzuleiten, sowie die
Strategie in konkrete und effektive Maß-
nahmen zu überführen. Dies gelingt nur,
Von
Caterine Schwierz
Vom Personaler zum Berater
Praxis.
Nach langjähriger Tätigkeit im Unternehmen liebäugeln viele Personaler mit
einem Wechsel in die Beratung. Doch hierfür sind spezielle Fähigkeiten nötig.
wenn die HR-Verantwortlichen den Be-
darf des Unternehmens verstehen, das
heißt, wenn sie das operative Geschäft
kennen. Um hierfür ein tiefgreifendes
Verständnis zu entwickeln, benötigen
HR-Verantwortliche Sensibilität für die
Unternehmenskultur sowie kommuni-
katives Geschick und ein Netzwerk in
den Fachabteilungen.
Marktkenntnis ist entscheidend
Wie andere Abteilungen auch, müssen
HR-Verantwortliche ihren Wertbeitrag
für das Unternehmen messbar machen.
Neben dem Wissen um geeignete Ins-
trumente sowie deren Einsatz sind
Überzeugungs- und Begeisterungsfä-
higkeit unerlässlich. So werden sowohl
die Geschäftsleitung als auch die Mit-
arbeiter für Entwicklungsmaßnahmen
gewonnen. Gesellschaftliche Trends
und Veränderungen kommen in unter-
schiedlicher Intensität und Geschwin-
digkeit in den Unternehmen an. Auch
wenn Sie aktuell in Ihrem Unterneh-
men noch keine oder nur geringe Ver-
änderungen wahrnehmen, lohnt es sich,
branchenübergreifende Entwicklungen
zu verfolgen. Spätestens wenn Sie einen
Arbeitgeberwechsel planen, werden
diese geänderten Rahmenbedingungen
relevant für Sie sein und darüber ent-
scheiden, ob ein Einstieg beim Wunsch-
arbeitgeber gelingt.
Wechsel in die Beratung
Aus unserer Karriereberatung wissen
wir, dass viele Personalverantwortliche
nach langjähriger Tätigkeit imUnterneh-
men mit dem Gedanken an einen Wech-
sel in die Personalberatung spielen. Ist
dies grundsätzlich eine Option, lohnt es
sich, diesen Schritt mittelfristig vorzu-
bereiten. Unsere Empfehlung: Setzen Sie
sich in einer regelmäßigen Selbstreflexi-
on auch intensiv mit dem Wechsel auf
die Beraterseite auseinander.
Um als Berater erfolgreich zu sein,
benötigen Sie fundierte Kenntnisse über
Eignungsdiagnostik sowie je nach Aus-
richtung der Beratungstätigkeit auch
Know-how in den Bereichen Training
und Coaching. Darüber hinaus sind
Kenntnisse von Personalentwicklungs-
instrumenten sowie eine konzeptionelle
Stärke gefragt, zum Beispiel im Design
von Personalentwicklungs- und Talent-
managementprozessen.
Vielseitige Beratungskompetenz
gefordert
Mit dem Schritt in die Beratung verän-
dert sich auch Ihre Rolle vom internen
zum externen Partner. Ein guter Berater
zeichnet sich durch seinen übergrei-
fenden Blick und sein Komplexitätsver-
ständnis aus und konzentriert den Blick
weniger auf Detailprobleme. Kunden-
orientierung, Diplomatie und eine hohe
Flexibilität sind darüber hinaus für die
Beratungstätigkeit unerlässlich.
Je nach Vorkenntnissen sind für Per-
sonalverantwortliche mit betriebswirt-
schaftlichemHintergrund psychologische
Weiterbildungen ein Muss. Psychologen
punkten, wenn sie ihre Expertise mit
betriebswirtschaftlichen Kenntnissen
verbreitern. Projektmanagementaus-
bildungen, Trainings in Methoden- und
Beratungskompetenz sowie Präsenta-
personalmagazin 05 / 14