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MANAGEMENT
_HR AUS VORSTANDSSICHT
personalmagazin 10 / 14
Bei Fragen wenden Sie sich bit te an
D
ie Geschäftsführung sucht HR
als strategischen Partner. So
die Ausgangsthese zur dies-
jährigen Studie „HR aus Sicht
der Unternehmensführung“. Doch ist die
Suche erfolgreich? Sind die Geschäfts-
führung und die HR-Verantwortlichen
auf einem guten Weg zu einer wirklich
integrativen, strategischen Arbeit? Sind
seit der Studie aus dem Vorjahr bereits
Veränderungen nachzuweisen? Die ak-
tuellen Ergebnisse liefern auf diese Fra-
gen diskussionswürdige Antworten.
Zweite Studie durchgeführt
Die Studie wurde zum zweiten Mal von
der Promerit AG in Kooperation mit der
HBM Unternehmerschule der Universi-
tät St. Gallen und dem Personalmagazin
im Frühjahr 2014 durchgeführt. 210 Un-
ternehmensentscheider haben an der Te-
lefonumfrage teilgenommen. Die Studi-
enteilnehmer sind Geschäftsführer und
Vorstände ohne HR-Zuständigkeit aus
unterschiedlichen Branchen in Deutsch-
land, Österreich und der Schweiz. Die
Ergebnisse wurden anschließend mit 14
Top-Management-Executives ebenfalls
ohne HR-Zuständigkeit in persönlichen
Interviews validiert.
Werfen wir also einen Blick auf zentra-
le Ergebnisse der Studie – hier müssen
wir mit einer bedenklichen Erkenntnis
beginnen: In drei Viertel aller befragten
Von
Caroline Bratton
und
Christoph Müller
Unternehmen gibt es keine HR-Strategie.
Der Unternehmensleitung ist häufig
nicht klar, was HR erreichen will und wie
HR den aktuellen Herausforderungen
begegnen wird. Damit ist eine Grundbe-
dingung für wirksames HR-Management
nicht erfüllt.
In den restlichen Unternehmen mit
HR-Strategie ist diese den befragten Non-
HR-Managern in knapp der Hälfte der
Fälle nicht bekannt. Bei rund einem Drit-
tel ist die HR-Strategie nicht auf die Un-
ternehmensstrategie ausgerichtet. Das
ist erschreckend, denn ohne eine Per-
sonalstrategie als Basis für ein sinnvoll
ausgerichtetes HR-Management haben
Personaler kaum eine Chance, sich als
strategische Partner des Managements
zu positionieren und diese Rolle so aus-
zufüllen, dass die Unternehmensleitung
den Wertbeitrag von HR erkennt.
Frühere Begleitung gewünscht
Entsprechend belegt die Studie weiter-
hin, dass die befragten Unternehmens-
leiter sich durchgängig eine stärkere
Begleitung durch HR bei strategischen
Herausforderungen wie zum Beispiel
Innovation oder Internationalisierung
wünschen, als sie aktuell erhalten.
Durchschnittlich geben 69 Prozent an,
dass sie eine starke bis sehr starke Be-
gleitung durch HR bei strategischen
Herausforderungen erwarten. Das be-
stätigt die Ergebnisse der ersten Runde
dieser Studie aus dem Jahr 2013. Zudem
fordern sie eine frühzeitigere HR-Un-
terstützung bei strategischen Heraus-
forderungen ein, wie zum Beispiel bei
Personalveränderungen (78 Prozent),
Wanted: Strategiepartner in HR
STUDIE.
Zum zweiten Mal hat Promerit Geschäftsführer danach gefragt, wie sie HR
einschätzen. Das Ergebnis zeigt klar, dass noch mehr Strategiebeitrag erwartet wird.
Auf dem Weg zum strategischen Partner:
HR soll mehr Unterstützung bieten.