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Persönlich
_Konzeptkompetenz
personalmagazin 03 / 14
Q
uer durch alle Funktionen
werden laufend neue Konzep-
te entwickelt. Konzepte sind
dort nötig, wo Neues entstehen
oder Bestehendes überarbeitet werden
soll – also auch im Personalbereich. Zwi-
schen 20 und 40 Prozent der Arbeit von
Personalmanagern besteht in der kon-
zeptionellen Erarbeitung von Themen,
Produkten oder Prozessen.
Risiken und Chancen
Bei so einer massiven Investition von
Zeit und Geld sollten brauchbare Ergeb-
nisse zu erwarten sein. Doch tatsächlich
ist häufig das Gegenteil der Fall. Rund
70 Prozent aller Konzepte scheitern.
Das ist zum einen schade wegen der
verschwendeten Ressourcen. Zum an-
Von
Katja Ischebeck
Praxis.
Konzeptarbeit fördert das Engagement, das zielorientierte Handeln und die
Kreativität in Unternehmen – wenn sie richtig genutzt und gekonnt gehandhabt wird.
Damit Konzepte nicht versanden
Im Buch präsentiert die Autorin, wie die verschiedenen Phasen der Konzepterstel-
lung erfolgreich bewerkstelligt werden, und erläutert die einzelnen Etappenziele.
Das Buch „Erfolgreiche Konzepte“ ist im September 2013 im Gabal-
Verlag erschienen. Die Autorin liefert zahlreiche praxisbewährte
Anregungen, unterstützt durch viele Beispiele und eine Toolbox
mit Konzeptfahrplan, Checklisten und editierbaren Vorlagen. Dabei
deckt sie alle Prozessschritte der Konzeptentwicklung von der Auf-
tragserteilung bis zur Kommunikation ab.
Praxisanleitung für die Konzeptarbeit
Buchtipp
Katja Ischebeck: Erfolgreiche Konzepte.
160 Seiten, Gabal Verlag, 2013. 19,90 Euro.
deren – und das ist besonders bedenk-
lich – bringt es langfristig negative
Auswirkungen auf die Motivation aller
Beteiligten mit sich. Die Bereitschaft,
sich künftig beherzt einzusetzen, sinkt
rapide mit jedem Konzept, das in einer
Schublade verschwunden ist.
Es geht jedoch auch anders. Für Füh-
rungskräfte in der Personalabteilung
kann konzeptionelles Arbeiten ein ge-
eignetes Führungsinstrument sein, ih-
re Mitarbeiter über das normale Maß
hinaus zu begeistern und sie dazu zu
bringen, sich zu engagieren. Wenn Men-
schen nach ihren Ideen gefragt werden,
wenn sie ernst genommen und an Verän-
derungsprozessen beteiligt werden, weh-
ren sie sich nicht gegen Neues. Aus der
Sicht der Mitarbeiter kann Konzeptent-
wicklung eine wunderbare Möglichkeit
bieten, eigene Ideen einzubringen und
Veränderungen aktiv mitzugestalten.
Stringente Konzeptarbeit fördert somit
Engagement, zielorientiertes Handeln
und Kommunizieren, Kreativität und In-
novationsfähigkeit.
Misserfolgs- und Erfolgsfaktoren
Betrachten wir zunächst die Hürden,
bevor wir uns den Erfolgsfaktoren zu-
wenden. Aus Beratungen zur Konzept-
entwicklung konnten sehr prägnant
zentrale Misserfolgsfaktoren abgeleitet
werden: Die größten Hürden sind un-
klare Ziele und mangelnde Kommuni-
kation mit dem Auftraggeber und den
Stakeholdern. Interessanterweise sind
dies alles Kommunikationsthemen: Sie
betreffen die direkte Kommunikation
zwischen Auftraggeber und Auftragneh-
mer sowie die Kommunikation in das
Unternehmen hinein. Bemerkenswert
ist, dass diese Abstimmungsthemen, die
ja vergleichbar einfach zu bewältigen
scheinen, weit vor anderen Misserfolgs-
faktoren wie mangelnden Ressourcen
und zu hohen Anforderungen liegen.
Die gute Nachricht ist, dass diese Fak-
toren tatsächlich steuerbar sind. Gute
Konzepte, die Aussicht auf eine erfolg-
reiche Umsetzung haben, folgen dem
sogenannten Zebra-Prinzip. Sie sind
zielorientiert, empfängerorientiert, be-
herzt auf den Punkt gebracht, realistisch
geplant und Auslöser für Aktivitäten.
Zielorientierte Konzepte
Bei gelungener Konzeptarbeit sind die
Ziele präzise herausgearbeitet. Sie bil-
den die Grundlage des Konzepts. Somit
wird sichergestellt, dass alle Beteiligten