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Kompromisslösungen statt
Karrieren mit Kindern
D
ie Empörung war groß, als bekannt wurde, dass Apple und Face­
book ihren Mitarbeiterinnen anbieten, die Kosten für „Social Free­
zing“, das Einfrieren ihrer Eizellen, zu übernehmen. Doch nach
einer Umfrage der „Zeit“ steht inzwischen über die Hälfte der Deutschen
zwischen 14 bis 29 Jahre der Idee des „Social Freezing“ zur Karriere­
förderung positiv gegenüber. Die Debatte hat auch wieder den Ruf nach
der Vereinbarkeit von Familie und Beruf belebt. Die Bundesagentur für
Arbeit und der Arbeitgeberverband hatten bereits im Oktober flexiblere
Öffnungszeiten in den Kindertagesstätten gefordert. Nun zeigt eine re­
präsentative Befragung durch TNS-Emnid im Auftrag der Initiative Neue
Soziale Marktwirtschaft auch Mängel in der Qualität öffentlicher Betreu­
ungseinrichtungen für Vorschulkinder. In der Gruppe der 30- bis 39-jäh­
rigen Befragten äußerte sich beinahe die Hälfte (47 Prozent) kritisch zum
Angebot und der Qualifizierung der Verantwortlichen in Kitas.
Arbeitgeberattraktivität
Bundesverteidigungsministerin von der Leyen möchte die Attraktivität der Bundeswehr als Arbeitgeber
per Gesetz unterstützen. Ein entsprechender Entwurf für das Bundeswehr-Attraktivitätssteigerungsgesetz wurde vom Kabinett bereits gebil-
ligt. Es sieht vor allem flexiblere Arbeitszeiten und Vergütungsmöglichkeiten über Prämien und Zuschläge vor.
Altersversorgung
In einem Vergleich der Angemessenheit und Nachhaltigkeit von 25 Altersversorgungssystemen weltweit liegt
Deutschland auf Platz elf. Im Bereich der bAV zeigen sich unter anderem der Verzicht auf Opting-Out-Lösungen, die starke Liquiditätsbelas-
tung der Arbeitgeber und deren hohe Risikoübernahme bei Leistungszusagen als Problempunkte.
Arbeitnehmerwünsche
Für deutsche Arbeitnehmer steht bei der Arbeitgeberwahl die Sicherheit des Arbeitsplatzes an oberster
Stelle, gefolgt von Grundgehalt und herausfordernder Arbeit. Zu diesen Ergebnissen kommt die „Global Workforce Study 2014“. Die meisten
der parallel befragten Arbeitgeber unterschätzten insbesondere die Bedeutung des Stellenwerts herausfordernder Arbeit.
NEWS DES MONATS
+++ Ak t ue l l e News +++ H i n t e rg r ünde +++ t äg l i c h un t e r
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Knausern für Kreativität
NACHGEFORSCHT
Entwicklerteams mit knappem Budget kön-
nen kreativer sein als jene mit unbegrenz-
tem Budget. Das haben Wissenschaftler
der Cass Business School der City University
London herausgefunden. In einem Experi-
ment, bei dem ein Team ein begrenztes,
das andere ein unbegrenztes Budget zur
Entwicklung von Spielzeug hatte, kam das
finanziell beschränkte Entwicklerteam auf
innovative Ideen, die andernfalls, so die
Ergebnisse der Studienautoren, durch ein
Übermaß an verfügbaren Ressourcen ver-
deckt blieben. Die Wissenschaftler stellten
allerdings auch fest, dass jene Mitarbeiter,
die unter finanziellen Einschränkungen
krea­tiver waren, zu den sogenannten „No-
velty Seekers“ gehörten – Personen, die zur
Kreativität finanziellen Druck brauchen. Es
könnte deshalb sein, räumten die Forscher
ein, dass mehr Kreativität bei weniger Bud-
get nur genau bei dieser Gruppe entstehe.
Zudem sei aber auch möglich, dass die
„Novelty Seekers“ nur deshalb unter Druck
besser arbeiten, weil sie nicht mit Informa-
tionen überladen wurden.
Kindertagesstätten sind in der Kritik – die Alternativen zur Vereinbarkeit auch.