Seite 11 - personalmagazin_2014_07

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und Logbuchfälschung – hielt der Phi-
losoph für effektiv, das Übertragen auf
die heutige Zeit war nicht sein Thema.
Die vielen Provokationen, mit denen der
Vortrag gespickt war, verhallten im Pu-
blikum unwidersprochen.
Die Analyse der Globalisierung stand
imMittelpunkt des zweiten Tags, in dem
25 hochkarätige Experten aus Wissen-
schaft, Politik, Kultur und Wirtschaft
ein Feuerwerk an Einsichten und Erfah-
rungen präsentierten. Große Einigkeit
herrschte darüber, dass die Welt einen
globalen Ordnungsrahmen braucht. Al-
lerdings war nicht erkennbar, wie dieser
geschaffen werden sollte, insbesondere
die Vertreter der Politik dämpften ange-
sichts des Ausschlusses von Russland
aus den G8-Staaten die Erwartungen.
Aus Unternehmenssicht wurde die
Globalisierung positiv gesehen, die He-
rausforderungen für das Management
seien aber gewaltig. „Globalisierung
erlebten wir als Crashkurs in Demut“,
bekannte etwa der DGFP-Vorsitzende
Gerhard Rübling, als er von langjäh-
rigen Verhandlungen der Firma Trumpf
mit chinesischen Partnern berichte-
te. Im Kongress wurde viel diskutiert,
auf Vorträge mit How-to-do-Charakter
wurde bewusst verzichtet. Es gab keine
parallelen Vortragsveranstaltungen, al-
le Referate und Spotlights fanden in der
großen Halle des Cruise Center Altona
statt. Über World-Café-Elemente traten
die Teilnehmer in Kontakt zu den Refe-
renten und konnten aktives Netzwerken
betreiben. Es war eine anregende Open-
Space-Atmosphäre, die den Kongress zu
einem kurzweiligen und außergewöhn-
lichen Erlebnis machte.
Der Philosoph Peter Sloterdijk
(rechts) eröffnete mit seiner
Keynote den Kongress.