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um Jahresbeginn 2014 veröf-
fentlichte The Hackett Group
(THG) ihre aktuelle Benchmark-
studie zum Thema „World-Class
HR“. Das Ergebnis: Die Unternehmen,
die im Personalbereich zu den welt-
besten zehn Prozent gehören, haben
22 Prozent geringere Personalkosten
bei weitaus höherer Effizienz und be-
schäftigen um etwa 20 Prozent weniger
Vollzeitarbeitskräfte im Personalwesen
als der weltweite Durchschnitt der je-
weiligen vergleichbaren Unternehmen.
Die Studie basiert auf einer Benchmar-
kanalyse der Effizienz und Effektivität
von etwa 1.000 globalen Unternehmen,
in Deutschland vor allem produzierende
Dax- und M-Dax-Unternehmen.
All jene Firmen, die in der Studie als
„World Class“ und „Best Practice“ klassi-
fiziert wurden, haben ein ausgeklügeltes
Service-Delivery-Modell entwickelt und
realisiert, also vorgegebene Rahmenbe-
dingungen für die Leistungserbringung
von HR, mit denen die Unternehmen fle-
xibel auf die erfolgsrelevanten Heraus-
forderungen reagieren können. Dazu
gehören etwa die Standardisierung von
Prozessen, vorwärtsgerichtete Analysen
und eine Organisationskultur, die es
erlaubt, durch die Erfassung aller rele-
vanten Daten und die Feinjustierung der
Leistungskennzahlen (KPI) die unterneh-
merischen Entscheidungen sowie das
unternehmensweite Talent Management
transparentzumachenundzuverbessern.
Zusätzlich ergibt sich aus der Studie,
dass in gut 50 Prozent der vergleich-
Von
Michael Schnetzer
baren Unternehmen entsprechende
Daten und KPIs nicht erhoben und ge-
messen werden, selbst bei strukturellen
Veränderungen. Auch fehlen funktio-
nale HR-Wertungen, sogenannte Score-
cards, mit denen sich die einzelnen
Faktoren der HR-Arbeit, aber auch der
Unternehmensstrategie und der Unter-
nehmensziele bewerten lassen.
Mehr erreichen mit weniger Aufwand
Die meisten Unternehmen sind sich die-
ser Problematik durchaus bewusst. Das
zeigt die zur World-Class-HR-Studie par-
allel durchgeführten „Key Issues Study“
von THG: Auf die Frage, welche Priori-
täten sie für das laufende Geschäftsjahr
im Personalbereich sehen, nannten von
rund 1.000 Führungskräften 47 Prozent
Talent Management an erster Stelle,
dicht gefolgt von der Nutzung innovati-
ver Technologie und der Beschaffung va-
lider Daten (41 Prozent). Außerdem wer-
den sowohl beim HR-Budget als auch bei
der Personaldecke Kürzungen erwartet.
Gerade durch diese Einschränkungen
sind die HR-Abteilungen gewaltig unter
Druck – werden doch gleichzeitig Um-
satzsteigerungen von rund 6,5 Prozent
erwartet. Gefordert ist also, einerseits
hochwertige HR-Programme zu ent-
wickeln, andererseits aber die Kosten
Was die Besten anders machen
bENCHMARKsTUDIE.
Der Spagat scheint geschafft. Wer zu den weltweit Besten in HR
gehört, hat gleichzeitig geringere Personalkosten und weniger Vollzeitpersonaler.
organisation
_HR-Dienstleistungsmodell
Wer erfolgreich sein will, braucht die richtige Technik. Das gilt im Sport wie bei HR.