Seite 40 - personalmagazin_2014_04

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Organisation
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NEWS
personalmagazin 04 / 14
Unfreiwillig
Im Jahr 2013 haben sich so viele Arbeitnehmer in Deutschland krankgemeldet wie seit 14 Jahren nicht mehr. Das berichtet
die Techniker Krankenkasse (TK). Danach konnten im Schnitt 4,02 Prozent der Beschäftigten und Empfänger von Arbeitslosengeld I aufgrund
einer Erkrankung nicht arbeiten gehen. Allein die Fehlzeiten wegen Erkältungen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 24,3 Prozent.
Wechselwillig
Nur elf Prozent der deutschen Fach- und Führungskräfte suchen derzeit aktiv eine neue Beschäftigung, doch jeder Zwei-
te erklärt sich grundsätzlich neuen Jobangeboten gegenüber offen. 35 Prozent würden in einen herausfordernderen Job wechseln, wäre er
ihnen angeboten. Das ergab eine Studie von Linkedin.
Unwillig
IT-Transformationen gelten als Schlüssel zur Innovation. Doch jede dritte Führungskraft fürchtet Systemfehler und Ausfälle und
nutzt deshalb nicht alle zur Verfügung stehenden neuen Technologien. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie der Firma Automic.
News des Monats
+++ Ak t ue l l e News +++ H i n t e rg r ünde +++ t äg l i c h un t e r
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Die Lücke der 63-Jährigen
Nachgefragt
Die Auswirkungen des demografischen
Wandels auf die Personalstruktur sind
inzwischen wohl in den meisten Unterneh-
men berücksichtigt. Altersstrukturanalysen
helfen, drohende Einbrüche in der Beleg-
schaft in den nächsten Jahren zu erkennen
– vorausschauende Personalpolitik hatte vo-
rausschauende Maßnahmen gefordert und
bekommen. Doch diese Planungen könnten
durch die Rente mit 63 Makulatur werden.
Wie Matthias Meifert auf unserem Portal
ausführt, bringt diese Regelung einmalig
eine deutlich über der normalen Erwartung
liegende Fluktuation. Im Durchschnitt sind
etwa zwei bis drei Prozent der Arbeitneh-
mer einer Organisation im Korridor zwischen
62 und 63 Jahren. Wird die Möglichkeit
genutzt, abzugsfrei unter Zuhilfenahme von
ALG-I-Leistungen bereits mit 61 Jahren aus
der Organisation auszuscheiden, verschärft
sich die Problematik deutlich. Nach Meiferts
Berechnungen wären ungefähr 1,3 Millionen
Beschäftigte aufgrund ihres Lebensalters
nach Inkrafttreten der Gesetzesnovelle
in der Lage, das Angebot zur Verrentung
direkt oder über den Umweg von bis zu
zwei Jahren Arbeitslosengeld in Anspruch zu
nehmen. Und damit wären alle Planungen,
sich mittelfristig auf das Ausscheiden von
Mitarbeitern vorzubereiten, hinfällig.
In Aufsichtsräten fehlt HR-Wissen
I
n den Aufsichtsräten der Dax-30-Konzerne gibt es nur drei Manager,
die über HR-Erfahrung und personalwirtschaftliches Wissen verfügen.
Lediglich je ein Aufsichtsratsmitglied von Bayer, Henkel und der Alli-
anz verfügt über ausreichendes HR-Wissen, belegt die Kienbaum-Studie
„Farbe bekennen: Transparenz der Kompetenz im Aufsichtsrat“, für die
die Managementberatung die Kompetenzen aller Aktionärsvertreter in
den Kontrollgremien der Dax-30-Unternehmen analysiert hat. „Gerade
einmal zehn Prozent aller Aufsichtsratsgremien können auf einen HR-Ex-
perten zurückgreifen und erfüllen damit die gesetzten Mindestanforde-
rungen. Hier müssen die betroffenen Konzerne nachsteuern, wenn sie
ihre eigene Personalarbeit ernst nehmen“, so Berater Walter Jochmann.
Auch in Sachen „Gender Diversity“ müssen sich die Aufsichtsräte Kritik
gefallen lassen: Der durchschnittliche Frauenanteil in den untersuchten
Aufsichtsräten liegt zwar bei 18 Prozent. Es gibt auch einige Aufsichtsräte,
in denen gar keine weiblichen Mandatsträger vertreten sind; sieben Dax-
30-Unternehmen liegen oberhalb der 30-Prozentquote.
In den Aufsichtsräten
der Dax 30 fehlen
personalwirtschaft­
liche Experten.