Seite 30 - personalmagazin_2014_04

Basic HTML-Version

30
Management
_HR-Innovationen
personalmagazin 04 / 14
Bei Fragen wenden Sie sich bit te an
A
ls wir 2009 unser Studium „De-
sign Thinking“ abschlossen,
wussten wir, dass man mit der
richtigen Kultur, dem passen-
den Prozess und einem interdisziplinä-
ren Team schnell und agil innovative
Produkte und Dienstleistungen erfinden
kann. Wir gründeten mit 30 Leuten un-
ser Unternehmen „Dark Horse“, um für
Kunden innovative Produkte zu entwi-
ckeln und nutzerfreundliche Services zu
gestalten. Dabei spürten wir schnell den
Bedarf unserer Kunden an Trainings für
Innovationsmethoden und nahmen die-
se in unser Portfolio auf.
Dochdie Praxis führte uns eines immer
wieder deutlich vor Augen: Methoden al-
lein reichen nicht aus, damit ein Unter-
nehmen wirklich innovativ und kreativ
wird. Zu häufig scheitert die Implemen-
tierung einer neuen Arbeitsweise an der
kulturellen Realität im Unternehmen,
amMindset der Beteiligten und an unfle-
xiblen Strukturen. Wir haben uns daher
mit Ralf Albers zusammengetan, der bei
seiner langjährigen Arbeit mit Change-
Prozessen ganz ähnliche Erkenntnisse
gesammelt hat. Gemeinsam setzen wir
uns nun dafür ein, „Design Thinking“ für
HR zu nutzen. Denn wir glauben, dass
mit dem Konzept ein Instrumentarium
zur Verfügung steht, das HR zum Treiber
von Veränderung und Innovationen im
Unternehmen werden lässt.
Doch fangen wir bei den Wurzeln
an: Warum ist echte Innovation oft so
schwer zu realisieren? Es ist zwar rela-
tiv einfach, die Erfolgsfaktoren und not-
Von
Ralf Albers, Greta Konrad
und
Manuel Ott
wendigen Methoden für Innovationen
zu beschreiben: Nutzerzentriertes Vor-
gehen ist wichtig, interdisziplinär und
kollaborativ soll es zugehen, ebenso
prototypenzentriert, agil und lean und
so weiter und so fort. Doch die Realität
in den Unternehmen sieht anders aus.
Denn sie ist meist hierarchisch geprägt
sowie prozess- und regelzentriert. Sie
passt mit einer auf Innovation ausge-
richteten Arbeitsweise nicht zusammen.
Innovation ist eine Schnittmenge
Wie entsteht also Innovation? Sie bildet
sich an der Schnittstelle von Bedürf-
nissen und deren Befriedigung. Nur
wenn eine Technologie ein Bedürfnis
befriedigt und dafür einen Markt findet,
kommt es zu echten Innovationen. Inno-
vative Produkte und Dienstleistungen
entstehen also, wenn technologische
Möglichkeiten, Geschäftssinn und Em-
pathie für die wirklichen Bedürfnisse
von Nutzern zusammen gedacht und in
attraktive Produkte oder Dienstleistun-
gen umgesetzt werden (siehe Grafik).
Hier setzt die Grundlogik von „Design
Thinking“ an.
Viele Innovationen scheitern gerade
daran, dass der humane Faktor außer
Acht gelassen wird. Dadurch werden
Produkte, Prozesse und Dienstleistungen
Der Personaler als Designer
PLÄDOYER.
Innovationen scheitern oft an unflexiblen Strukturen und Einstellungen.
„Design Thinking“ kann da eine Lösung sein – und HR-Abteilungen voranbringen.
Emotionale
Innovation
Innovationen entstehen dann, wenn die passende Technologie mit einem guten Ge-
schäftssinn und der Empathie für die Bedürfnisse der Nutzer zusammentreffen.
Wie innovation entsteht
Funktionale
Innovation
Prozess-
innovation
People
(Mitarbeiter)
business
Technologie
Innovation