Seite 51 - personalmagazin_2013_06

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Bei Fragen wenden Sie sich bit te an
zu messen und beispielsweise passende
Mitarbeiter für die optimale Besetzung
eines Projektteams zusammenzustellen.
Persönlichkeitsmerkmale erkennen
Anders als klassische, unstrukturierte
Bewerbungs- und Mitarbeitergesprä-
che sind moderne eignungsdiagnos-
tische Verfahren objektiv. So können
beispielsweise psychologische Tests die
Ausprägung relevanter Persönlichkeits-
merkmale von Bewerbern oder Mitar-
beitern ermitteln. Das können Faktoren
wie Dominanz, Extraversion, Geduld
und Formalität sein. Ein Beispiel: Eine
Bank sucht einen Kundenberater, der
aber auch das Potenzial zum späteren
Abteilungsleiter haben soll. Ergibt der
Test bei Bewerber A ein hohes Maß an
Extraversion, ist das bereits ein Hinweis
darauf, dass die Beratung von Kunden
seiner Persönlichkeit entspricht, denn
er hat einen hohen Antrieb zur sozia­
len Interaktion mit Menschen. Lässt der
Test zudem ein hohes Bedürfnis nach
Einflussnahme erkennen, kann sich der
Bewerber auch als Führungskraft eig-
nen. Erreicht er dagegen einen hohen
Dominanz- und Formalitätswert, aber
niedrige Werte bei Extraversion und Ge-
duld, ist er für den Kontakt mit Kunden
weniger geeignet und passt möglicher-
weise eher auf eine Führungsposition
im Bereich Controlling.
Die moderne Eignungsdiagnostik er-
möglicht Arbeitgebern bei der Einstel-
lung von Mitarbeitern eine effizientere
Vorauswahl der Bewerber. Solche wie
oben beschriebene Tests dauern rund
zehn Minuten und können auch online
durchgeführt werden – eine erhebliche
Kosten- und Zeitersparnis. Im späteren
Bewerbungsgespräch können Arbeitge-
bermithilfe der Ergebnisse besser auf die
Stärken und Schwächen des Interessen-
ten eingehen. Dies signalisiert einerseits
Wertschätzung, ermöglicht andererseits
aber auch eine bessere Abstimmung von
Karrierezielen und Weiterbildungsmaß-
nahmen. Gleiches gilt für den Einsatz in
Mitarbeitergesprächen.
In der Personaldienstleistung werden
Instrumente der Eignungsdiagnostik
eingesetzt, um einerseits die hohe Fre-
quenz an Bewerberkontakten effizient
und erfolgreich zu bewältigen, ande-
rerseits aber auch, um den Qualifizie-
rungsbedarf der eigenen Mitarbeiter
zu ermitteln. Gerade für kleine und
mittelständische Unternehmen kann
es aufgrund geringerer Bewerber- und
Mitarbeiterzahlen sinnvoll sein, bei der
Rekrutierung und Mitarbeiterentwick-
lung auf die Kompetenz eines externen
Personaldienstleisters zurückzugreifen.
Dadurch können Kosten und Ressour-
cen eingespart werden, ohne dabei auf
den Einsatz moderner eignungsdiagnos-
tischer Instrumente für das Personalma-
nagement verzichten zu müssen.
Externe Beratung und Unterstützung
Die Zusammenarbeit mit einem Perso-
naldienstleister erfolgt normalerwei-
se in zwei Schritten. In der Beratung
werden zunächst unternehmensindivi-
duelle Kriterien für die Rekrutierung
und Mitarbeiterentwicklung ermittelt,
die in einem eignungsdiagnostischen
Verfahren zum Tragen kommen sollen.
Aufbauend auf den Ergebnissen der
Eignungsdiagnostik werden dann in Ko-
operation mit dem Personaldienstleister
gezielte Aus- und Weiterbildungsmaß-
nahmen für die Mitarbeiter ausgearbei-
tet und durchgeführt. Ein gutes Beispiel
dafür ist die Qualifizierung von eigenen
Mitarbeitern zu Führungskräften. Ba-
sierend auf dem Potenzial, das über die
Eignungsdiagnostik ermittelt wurde,
werden die Mitarbeiter gezielt geför-
dert. So können Arbeitgeber aus ihren
internen Personalressourcen schöpfen
und die benötigten Fach- und Führungs-
kräfte gewinnen.
Frank Schrader
verantwortet als Mit-
glied der Geschäftsleitung die Unterneh-
mensentwicklung sowie das Kunden- und
Personalmarketing von Piening Personal.
DANIELA GERLACH
ist als Personalent-
wicklerin für Piening Personal tätig.
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Eignungsdiagnostik hilft Bewerbern und Betrieb, den passenden Arbeitsplatz zu finden.
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