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personalmagazin 06 / 13
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spezial
_Personaldienstleistung 2.0
Mitarbeiter finden und binden
Serie.
Moderne Instrumente der Eignungsdiagnostik gehören zur „Personaldienst-
leistung 2.0“ und unterstützen bei Rekrutierung und Personalentwicklung.
über 14.800 europäische Unternehmer
und Arbeitnehmer unterschiedlicher
Branchen und Größen zum Glücks-
empfinden am Arbeitsplatz – und
Deutschland bildet das Schlusslicht: Die
deutschen Arbeitnehmer gaben durch-
schnittlich einen Wert von unter fünf
von zehn möglichen Punkten an. Zudem
bemängelte ein Großteil von ihnen, dass
der Beruf ihr Privatleben negativ beein-
flusse. Die Folgen dieser Einschätzung
können Unternehmen empfindlich tref-
fen. Denn unzufriedene Arbeitnehmer
bedeuten in der Regel niedrigere Ar-
beitsmotivation, hohe Fluktuation und
höhere Fehlzeiten.
Ein wichtiges Ergebnis der Studie
ist nicht zuletzt, dass Arbeitgeber ge-
meinhin das Glück der Arbeitnehmer
falsch einschätzen. Daher sind sie gut
beraten, sich mit den Wünschen ih-
rer Mitarbeiter zu befassen, nämlich:
­respektvolles Miteinander im Unter-
nehmen, interessante Tätigkeit und
gutes Betriebsklima. Diese „weichen“
Faktoren rangieren noch vor dem Ge-
halt und möglichen Sonderzahlungen
– ein Ergebnis, das auch durch eine
Umfrage der Hay Group unter deut-
schen Arbeitnehmern bestätigt wird:
Hier gaben 86 Prozent der Befragten
„ein schlechtes Arbeitsklima“ und 80
Prozent „einen Job, der mir keinen Spaß
macht“ als Kündigungsgründe an.
Rekrutierung und Bindung optimieren
Angesicht der geschilderten Vorausset-
zungen ist zu erwarten, dass der Wett-
bewerb um passende Mitarbeiter gerade
bei den begehrten Fach- und Führungs-
kräften immer stärker zunimmt. Da-
rüber hinaus ist ein Großteil der An-
gestellten in deutschen Unternehmen
nicht zufrieden, was wiederum zu einer
hohen und teuren Fluktuation führt. Für
Arbeitgeber bedeutet das, dass sie so-
wohl bei der Bewerberauswahl als auch
später in den Mitarbeitergesprächen ge-
nauer als bisher darauf achten sollten,
ob die Stelle und der Mitarbeiter hin-
sichtlich Qualifikation und persönlicher
Eigenschaften (noch) zusammenpas-
sen. Und sie müssen herausfinden, ob
der Mitarbeiter hinsichtlich seiner Soft
Skills auch tatsächlich für das jeweilige
Team oder die Abteilung geeignet ist.
Denn nur so kann der Mitarbeiter die
Wertschätzung erfahren, die er braucht,
um zufrieden und letztendlich auch pro-
duktiv arbeiten zu können.
Eine bewährte Lösung ist der Einsatz
moderner eignungsdiagnostischer Ver-
fahren. Mit ihrer Hilfe ist es möglich,
festzustellen, inwiefern ein (potenzieller)
Arbeitnehmer zu einer bestimmten Stel-
le passt. Diese Verfahren können sowohl
in Bewerbungssituationen als auch für
interne Evaluationen angewendet wer-
den. Die Eignungsdiagnostik hilft dabei,
Entwicklungspotenziale zu erkennen,
die Arbeitszufriedenheit und -motivation
Von
Frank Schrader
und
Daniela Gerlach
Z
ahlreiche Fakten sprechen da-
für, dass sich der Arbeitsmarkt
weiter massiv verändern wird.
Das Statistische Bundesamt
stellte bereits vor gut drei Jahren fest:
„Um das Jahr 2035, wenn die stark be-
setzten 1960er Jahrgänge das Rentenal-
ter erreichen, wird die Zahl der Personen
im Erwerbsalter um neun bis zehn Milli-
onen geringer sein als heute.“ Und eine
Studie der Wirtschaftsprüfungsgesell-
schaft KPMG beziffert die sogenannten
Konfliktkosten, die durch Fluktuation,
offene Stellen und Erkrankungen von
Mitarbeitern entstehen, in Unternehmen
mit bis zu 1.000 Mitarbeitern auf über
500.000 Euro im Jahr. Dies belegt, dass
der Druck auf das Personalmanagement
zunimmt: Einerseits gilt es, geeigne-
te Mitarbeiter aus einem immer enger
werdenden Angebot herauszufiltern,
andererseits aber auch, diese im Unter-
nehmen zu halten.
Bedürfnisse falsch eingeschätzt
Wie es um die Zufriedenheit der deut-
schen Arbeitnehmer bestellt ist, ver-
deutlicht eine aktuelle Studie der On-
line-Jobbörse Stepstone. Diese befragte
Serie
Ausgabe 05/2013: Das Konzept „Personaldienst-
leistung 2.0“
• Ausgabe 06/2013: Beispiel Eignungsdiagnostik
Ausgabe 07/2013:
Beispiel Medizin und Pflege
In Zusammenarbeit mit