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Organisation
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NEWS
Kein Bedarf an Anti-Stress-Regeln
D
as Bundesministerium für Arbeit und Soziales scheint einer gesetz-
lichen Anti-Stress-Verordnung, wie sie mehrere Länder im Bundesrat
einbringen möchten, keine Chancen mehr einzuräumen. Zwar steht
eine Anhörung im Bundestag noch aus, doch sprach sich Staatssekretär Gerd
Hoofe im Interview mit der Personalmagazin-Redaktion eindeutig gegen
Schnellschüsse in der Rechtssetzung in diesem Bereich aus. Seiner Ansicht
nach kann das Ziel, spürbare Verbesserung für die seelische Gesundheit der
Beschäftigten in den Betrieben, mit den vorgelegten Verordnungsentwür-
fen nicht erreicht werden. André
Große-Jäger, Referatsleiter aus
dem Bundesministerium für Ar-
beit und Soziales (BMAS), stützte
diese Aussage in der Pressekon-
ferenz der Personal Süd mit der
Befürchtung, dass eine solche
Verordnung lediglich die Kom-
plexität erhöhe, was weder Be-
schäftigten noch Unternehmen
entgegenkäme. Das vollständige
Interview mit Hoofe und weitere
Hintergrundinformationen fin-
den Sie in unserem Kanzleikom-
pendium, das dieser Ausgabe
beiliegt.
Persönliche Stärke gefeiert
Das Einsetzen ihrer persönlichen Stärken und Begabungen für ihren weiteren Berufsweg ist für Führungs-
kräfte der Hauptmotivator im Beruf. Das zeigt das zweite Manager-Barometer der Personalberatung Odgers Berndtson. Die Freude an der Füh-
rungsaufgabe motiviert dagegen im Vergleich zum Vorjahr wesentlich weniger. Sie belegte in der Alterskategorie der bis zu 33-jährigen Manager
sogar nur Platz vier.
Gleiche Vergütung gefordert
85 Prozent der Frauen in Deutschland sehen eine Benachteiligung von weiblichen gegenüber männ-
lichen Arbeitnehmern bei der Bezahlung von Arbeitsleistung. Besonders stark ist diese Meinung unter den 50- bis 59-Jährigen ausgeprägt, nur
elf Prozent der Frauen fühlen sich hier gleich behandelt. Das zeigt eine Telefonumfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (GFK).
Gesunde Unternehmen gesucht
Bis zum 31. Dezember 2013 können sich Unternehmen um den Haward Health Award für
vorbildliches betriebliches Gesundheitsmanagement bewerben. Erstmals können auch Unternehmen teilnehmen, die noch keine BGM-Zerti-
fizierung bei den Zertifizierungsgesellschaften DQS GmbH oder Tüv Nord Cert GmbH haben. Ihnen winkt der Starter Award als Preis, der eine
Übernahme der Zertifizierungskosten sowie entsprechende Beratungsleistungen im Gesamtwert von 10.000 Euro beinhaltet.
Nachgeholfen
Es sind nicht immer die Fälle prominenter
Steuerhinterziehung, die die deutsche
Wirtschaft schädigen: Auch fast jedes
zweite Unternehmen, so eine Studie von
KPMG, ist bereits Opfer von Wirtschafts-
kriminalität geworden. KPMG schätzt das
Schadensausmaß dabei auf durchschnitt-
lich mehr als 300.000 Euro im Jahr pro
betroffenem Unternehmen.
Doch begeben sich Unternehmen selbst
in ihre Rolle als Opfer – das zumindest
behauptet eine neue Untersuchung der
Beratungsgesellschaft Rölfspartner und
der Universität Leipzig. Trotz entdeckter
Straftaten verzichteten Unternehmen da-
rauf, so die Studienautoren, ihr Kontroll-
system zu verbessern. „Die finanziellen
Einbußen bei einem Unternehmen, das
Opfer von Wirtschaftskriminalität wurde,
lösen oft Sparzwänge aus. Trotz eindeu-
tiger Defizite des internen Kontrollsys-
tems werden keine Investitionen in die
Compliance-Organisation in Erwägung
gezogen”, erläutert Dieter John, Leiter des
Rölfspartner Competence Centers Fraud –
Risk – Compliance. „Das Problem scheint
gelöst, wenn ein Täter gefunden wurde.
Genau dort liegt aber die Gefahr von
sogenannten Opferkarrieren nach dem
Schema der erlernten Hilflosigkeit.”
Opferrolle angenommen
News des Monats
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Gerd Hoofe, Staatssekretär
im Bundesministerium
für Arbeit und Soziales