Seite 37 - personalmagazin_2013_06

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dennoch auch für kleinere Betriebe sehr
hilfreich. Unabhängig von Größe und
Struktur der Unternehmen verfolgen
alle Ansätze zwei primäre Ziele: zum
einen die Senkung und Vermeidung
der erwähnten Konfliktkosten und zum
anderen die Verankerung eines neuen,
positiven Konfliktverständnisses inner-
halb der Unternehmenskultur.
Streit, Mitarbeiterbefragungen oder
Kulturverbessserung als Auslöser
Vorne weg: Es gibt nicht den für alle
geltenden Auslöser, in der Praxis lässt
sich eine Vielzahl von Initialzündungen
beobachten. Das kann etwa der große,
lähmende Konflikt zwischen zwei Abtei-
lungen sein, der die Geschäftsführung
dazu bewegt, neue Wege zu gehen. Es
können aber auch die Ergebnisse einer
Mitarbeiterbefragung sein, die man-
gelnde Motivation, innere Kündigung
und versteckte Konflikte zu Tage för-
dert. Ein eingeleiteter Werteprozess, in
Widerstände gegen Konfliktmanagement sind nicht selten. Um ihnen zu begegnen,
müssen das Vorgehen genau analysiert und die einzelnen Schritte gut geplant sein.
Wer hat Interesse an der Einführung? Wer ist Befürworter, wer Gegner? – Ein solches
Vorhaben ist einerseits nicht ohne starken „Sponsor“ aus der Geschäftsleitung mög-
lich, andererseits muss sich die Geschäftsleitung aufgrund der Sensibilität inhaltlich
aus dem Thema heraushalten.
Welche Bereiche und Abteilungen müssen wann involviert werden? Wer übernimmt
die Federführung? – Als erfolgreich hat sich das Zusammenspiel zwischen Personal-
und Rechtsabteilung sowie der Unternehmensleitung erwiesen.
Wie ist die Situation heute? Wie morgen? Welche Ziele sind realistisch? – Ganzheitlich
in die Zukunft denken und gleichzeitig auf das Schneeballprinzip setzen lautet hier
die Devise.
Wie gestaltet sich die Führungskultur? Wie können die Führungskräfte einbezogen
werden? Wie ist die Vertrauensbasis zwischen Führungskräften und Mitarbeitern?
Welche Position nimmt der Betriebsrat ein? Gibt es Hypotheken aus der Vergangen-
heit, die es zu schultern gilt? Muss zwingend eine Betriebsvereinbarung geschlossen
werden? Ist der Betriebsrat von Anfang an in das Vorhaben involviert, ist er meist
eine wertvolle Unterstützung.
Wie kann das Vorhaben personell umgesetzt werden? Wie soll es in Zukunft gesteuert
und vorangetrieben werden? Welche Ressourcen stehen zur Verfügung?
Auf welches interne Know-how kann aufgebaut werden? Wird externe Hilfe benötigt?
Schritt für Schritt
Praxisbeispiel
Checkliste
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