Seite 23 - personalmagazin_2013_10

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reiche Ansprachen unterscheiden sich
von weniger erfolgreichen, indem sie
Angaben zur Vakanz bereitstellen, die
zum Profil des Kandidaten passen,
Bezug nehmen auf die Angaben aus
dem Profil des Kandidaten,
nur vage über die zu besetzende Stelle
informieren, um zunächst einmal Inte­
resse zu wecken,
persönliche Informationen über den
Recruiter bereitstellen,
auf Links zu einer konkreten Vakanz
und zum Arbeitgeber verzichten.
Weitere Erfolgskriterien: Etwa zwei Drit­
tel der erfolgreichen „Active Sourcer“
sprechen nur wenige Kandidaten an, auf
die die Vakanz allerdings sehr gut passt.
Mehr als die Hälfte versendet ein bis
zwei Erinnerungen an die angesproche­
nen Kandidaten. Fast alle erfolgreichen
Re­cruiter geben in ihrem Anschreiben
ihre Telefonnummer und ihre E-Mail-
Adresse für eine Kontaktaufnahme an.
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Für eine Erfolg versprechende Kandidatenansprache im Rahmen von „Active Sour-
cing“ gilt es, einige grundsätzliche Kommunikationsregeln zu beachten.
Passgenauigkeit. De angebotene Stelle muss zum Karriereziel passen. Der Recruiter
sollte sich im Vorfeld Gedanken machen, was der nächste Karriereschritt des gefunde-
nen Kandidaten sein könnte. Nur wenn dieser mit der angebotenen Stelle vereinbar ist,
sollte der Kandidat auch angesprochen werden.
Aussagekräftige Betreffzeile. Eine Ansprache, die nicht geöffnet wird, verpufft wir-
kungslos. Damit die Nachricht gelesen wird, ist es hilfreich, bereits in der Betreffzeile
Bezug auf das im Profil angegebene Karriereziel des Kandidaten zu nehmen.
Persönliche Ansprache. Mit einem Standardschreiben wird ein Recruiter die Kandidaten
eher verärgern als sie für sich gewinnen. Der Empfänger merkt schnell, wenn es sich
um einen 08/15-Standardtext handelt, und empfindet dies im schlimmsten Fall gar als
Belästigung. Deshalb muss das Anschreiben einen persönlichen Bezug zum Kandidaten
herstellen, indem es auf Angaben aus dessen Profil individuell eingeht.
Individuelle Antworten. Die Ansprache muss für den Kandidaten die Frage beantwor-
ten, warum er seine Stelle wechseln und weshalb er genau zu diesem Unternehmen
gehen soll. Wenn das Schreiben keinen individuell passenden Wechselgrund bereitstellt
(zum Beispiel: nächster Karriereschritt, bessere Work-Life-Balance, persönliche Weiter-
entwicklungsmöglichkeiten), sinken die Erfolgsaussichten.
Diese Ausführungen zeigen: Eine proaktive Ansprache von interessanten Kandidaten
unterscheidet sich nicht grundlegend von einer guten Bewerbung. Sie soll passgenau,
persönlich und aussagekräftig sein und für den Empfänger individuelle Antworten
bereitstellen. Unternehmen, die diese Regeln beachten, werden ihre Antwortrate we-
sentlich verbessern.
Der Active Sourcing Report 2013 und der Social Media Recruiting Report 2013 sind
erhältlich unter
Richtig kommunizieren
Praxisbeispiel
Tipps
Wolfgang Brickwedde
ist Director des
ICR Institute for Competitive Recruiting,
Heidelberg.