Seite 60 - personalmagazin_2013_05

Basic HTML-Version

60
spezial
_Personaldienstleister
personalmagazin 05 / 13
Bei Fragen wenden Sie sich bit te an
D
ie gute Nachricht zuerst: Inte-
rimsmanager werden immer
seltener für Sanierungen und
Restrukturierungen in die Un-
ternehmen geholt. Der Bedarf an Krisen-
managern auf Zeit nimmt seit drei Jahren
ab. Daraus lässt sich folgern, dass es die
Unternehmen in Deutschland weiterhin
recht gut dastehen. Allerdings geht es
immer noch in 27 Prozent der Fälle um
den Einsatzgrund „Krise, Sanierung,
Restrukturierung“, wenn Firmen sich
Interimsmanager ins Haus holen. Doch
andere Bedarfsfälle holen auf.
Stark angestiegen ist die Beauftragung
von Interimsmanagern, um zusätzlichen
Personalbedarf im Unternehmen abzu-
decken (22 Prozent). Der Einsatz von
Interimsmanagern zur Überbrückung
von kurzfristigen Vakanzen (20 Prozent)
nimmt ebenfallsweiter zu. Auf ähnlichem
Niveau wie in den Vorjahren bewegt sich
die Beschäftigung von Interimsmana-
gern für Projektarbeit (18 Prozent) sowie
für Coachingaufgaben (sieben Prozent).
Rund fünf Prozent der Aufträge betreffen
einen Gesellschafterwechsel.
Verhaltene Stimmung
Seit mehr als zehn Jahren führt die
Ludwig Heuse GmbH Interim-Ma-
nagement.de in Kronberg im Taunus
Umfragen zum Marktgeschehen durch.
In diesem Jahr haben 1.088 Interimsma-
nager teilgenommen – 40 Prozent mehr
als im Vorjahr. Das zeigt zum einen, dass
sich die Dienstleistung Interimsmanage-
ment in Deutschland weiter etabliert,
Von
Daniela Furkel
(Red.)
und zum anderen, dass die Manager auf
Zeit auch selbst daran interessiert sind,
die Markttrends zu erkennen.
Wie die Umfrage weiter zeigt, ist die
Stimmung auf dem Markt eher verhal-
ten. So hat die Zahl der ernsthaften
Anfragen 2012 erstmals nach zwei Jah-
ren Aufwärtstrend wieder leicht abge-
nommen. Auch die Auslastung ist seit
2009 erstmals wieder leicht gesunken
und liegt nun bei 61 Prozent. Das mag
der Grund dafür sein, dass die befragten
Interimsmanager bei ihrer Prognose für
2013 zurückhaltender sind als noch vor
einem Jahr. Nach Schulnoten vergaben
sie für 2013 eine Prognosenote von 2,4.
ImVorjahr lag die Prognose noch bei 2,3.
Während in den Vorjahren insbeson-
dere die Großunternehmen auf externe
Experten zurückgriffen, scheint dieser
Trend nun vorerst gebrochen. Rund 30
Prozent der Auftraggeber von Interims-
managern sind Firmen mit 1.000 und
mehr Mitarbeitern. Gut 38 Prozent der
Einsatzunternehmen zählen lediglich
200 oder weniger Mitarbeiter. „Es stellt
sich die Frage, ob der Grund für diese
Entwicklung in einer Stimmungseintrü-
bung bei den großen exportorientierten
Unternehmen liegt“, kommentiert Stu-
dieninitiator Ludwig Heuse die Zahlen.
DieseAussagewirddurchdenVergleich
der Projekte nach Branchen be­stärkt.
Hier zeigt sich, dass im vergangenen Jahr
Der Interimsmarkt wandelt sich
Studie.
Externe Manager werden immer seltener als Krisenfeuerwehr eingesetzt. Das
zeigt die aktuelle Umfrage des Spezialisten für Interimsmanagement Ludwig Heuse.
Wenn‘s im Management Lücken gibt, passt manchmal eine externe Lösung am besten.