Seite 32 - personalmagazin_2013_05

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Management
_Führung
personalmagazin 05 / 13
E
ine kürzlich unter CEOs durch-
geführte Studie von IBM hat ge-
zeigt, dass derzeit gerade einmal
16 Prozent der Führungsgarde
Social-Business-Plattformen nutzen,
um mit Kunden und Mitarbeitern in
Kontakt zu treten. Diese Zahl wird aber
voraussichtlich innerhalb der nächsten
drei bis fünf Jahre auf 57 Prozent stei-
gen. Welche neuen Anforderungen dabei
speziell auf Führungskräfte zukommen,
zeigt die Studie von Professor Thorsten
Petry, Hochschule Rhein-Main (siehe
Seiten 32 und 33). Wie dies in der Pra-
xis aussehen kann, wenn ein gesamtes
Von
Maria Gomez
und
Michael Schikorra
Unternehmen auf „Social Business“ und
damit Führung 2.0 setzt, lässt sich am
Beispiel IBM darstellen. Das Analysten-
haus IDC hat den amerikanischen IT-Rie-
sen bereits zum dritten Mal in Folge als
Marktführer im Bereich Social Networ-
king für Unternehmen ausgezeichnet.
Doch IBM berät nicht nur, sondern lebt
auch vor – und setzt dabei Maßstäbe für
Social Businesses weltweit. Ivo Körner,
Vice President der IBM Software Group,
beispielsweise nutzt bereits kaum noch
E-Mail. „Meine E-Post hat sich um 60
Prozent reduziert, ich nutze sie fast nur
noch für Formales wie offizielle Anwei-
sungen“, erläutert er. Stattdessen setzt
er auf die hauseigenen Social-Media-
Lösungen: „Bis zu 30 Sametime-Chat-
Fenster sind bei mir ständig offen, das
ist effizienter als Mailen.“ So kann der
Manager jederzeit und überall den Kon-
takt zu seinen Mitarbeitern pflegen.
Früh auf Internetnetzwerke gesetzt
Bereits 1997 hat IBM seine Mitarbeiter
dazu ermutigt, sich im Internet zu vernet-
zen. Und das, obwohl in der Industrie zu
dieser Zeit eher die Meinung vorherrsch-
te, Mitarbeiter von den Untiefen des
weltweiten Netzes fernzuhalten. IBM war
eines der ersten großen Unternehmen
weltweit, das aus den Vernetzungsmög-
lichkeiten des Internets Vorteile gezogen
hat. Acht Jahre später, 2005, wurde die
Entscheidung getroffen, die Mitarbeiter
darin zu unterstützen, eigene Blogs auf-
zusetzen und sich an der sogenannten
„Blogosphäre“ zu beteiligen. Aus dieser
Entscheidung sind bis heute mehr als
34.000 unterschiedliche Weblogs von
IBM-Mitarbeitern entstanden. Damit dies
auch in geregelten Bahnen verläuft, hat
das Unternehmen bereits 2008 die ersten
„Social Media Guidelines“ eingeführt. Au-
ßerdem wurde das IBM Center for Social
Software eröffnet, das sich seither ganz
auf die Konzipierung und Neuentwick-
lung von „Social Software“ konzentriert.
2007 wurde „IBM Connections“ auf
den Markt gebracht, eine Social-Networ-
king-Lösung für Unternehmen. Wie alle
eigenen Lösungen, testeten die Mitar-
beiter „Connections“ gründlich, bevor
es auf den Markt kam. Mittlerweile sind
allein bei IBM dank dieser Lösung welt-
weit mehr als 400.000 Mitarbeiter mitei-
nander vernetzt. Diese haben bis heute
Gelebte Führung 2.0
PRAXIS.
Social Media stellt Vorgesetzte vor neue Herausforderungen. Wie Führung 2.0
im Unternehmensalltag aussehen kann, zeigt sich am Beispiel des IT-Riesen IBM.
Im Hauptsitz von IBM sind die hauseigenen „Social Media Tools“ im Einsatz.
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