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Stephan Grabmeier
ist
Chief Evangelist der Inno-
vation Evangelists GmbH.
Vorher war er Head of Culture
Initiatives im Headquarter, Vorstandsbereich
Personal, der Deutschen Telekom AG.
als viele Führungskräfte wahrnehmen.
Dadurch liegen Wissensressourcen, die
einen hohen Wertschöpfungsbeitrag
leis­ten könnten, unnötig brach.
Drittens: Vernetzung und Austausch
über soziale Medien sind ein Lernpro-
zess! Unternehmen, die in der Wissens-
arbeit verstärkt mit sozialen Medien
und anderen Formen der Vernetzung
arbeiten wollen, können dies nur mit
flankierenden Maßnahmen und guten
Vorbildern erreichen. Die Zurückhal-
tung seitens der Wissensarbeiter – aber
auch der Führungskräfte – ist teils sehr
hoch. Jüngere Wissensarbeiter können
als Motor der Vernetzung weiterhelfen,
da sie tendenziell eine stärkere Affinität
zu dieser Form des Austauschs haben.
Viertens: Externe Wissensarbeiter
stärker als Know-how-Lieferanten nut-
zen! Externe Wissensarbeiter sind in ho-
hem Maße dazu bereit, andere an ihrem
Wissen teilhaben zu lassen. In der Pra-
xis scheint dieser Austausch noch ver-
besserungsfähig zu sein. Unternehmen
sollten gezielt prüfen und in Gesprächen
mit den angestellten Wissensarbeitern
ermitteln, wie sich eine bessere Einbin-
dung externen Wissens im Arbeitsalltag
verwirklichen lässt.
Fünftens: Fest angestellte Wissens-
arbeiter gekonnt ködern! Unternehmen
sollten prüfen, inwiefern ihre Personal-
entwicklungs- und Mitarbeiterbindungs-
programme wirklich die Bedürfnisse der
Wissensarbeiter abdecken. Wissensar-
beiter wollen vor allem selbstbestimmt
arbeiten, das Gefühl eines sicheren Ar-
beitsplatzes haben, sich fachlich wei-
terentwickeln sowie zeitlich und örtlich
flexibel – gerade auch mit Blick auf die
Vereinbarkeit von Beruf und Familie –
arbeiten können.
Wissensarbeit ist eine wichtige
strategische Ressource
Praktisch alle befragten Führungskräfte halten Wissensarbeit für einen wichtigen strate-
gischen Faktor. Die Umsetzung im Unternehmen erscheint aber vielen unangemessen.
Quelle: Hays AG
So sehen Führungskräfte wissensarbeit
Trifft vollkommen zu
Angaben in Prozent
Basis: n = 432 Führungskräfte
Trifft überwiegend zu
99
-
Wissensarbeit wird in unserem
Unternehmen als wichtige stra-
tegische Ressource behandelt
71
-
29
Wissensarbeit erfordert abtei-
lungsübergreifende Zusammen-
arbeit und Vernetzung
56
38
6
Wissensarbeiter in unserem Unternehmen …
40
57
3
Nein/keine Angabe
... sind technisch gut
ausgestattet
... haben Vertrauensarbeitszeit
34
35
31
... bekommen Ziele vorgegeben,
können aber selbst bestimmen,
wie sie Aufgaben erledigen
27
61
12
... erhalten regelmäßig
Feedback sowie Leistungs- und
Potenzialbeurteilungen
17
55
28
1
Im Rahmen des langfristigen Forschungsvorhabens „Wissensarbeiter und Unterneh-
men im Spannungsfeld“ hat die Hays AG gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen
PAC und der Gesellschaft für Wissensmanagement drei Befragungen durchgeführt.
Im ersten Schritt (April 2012) gingen zehn Experten aus unterschiedlichen Bereichen
des Wissensmanagements der Frage nach, wie Unternehmen den spezifischen Bedürf-
nissen der Wissensarbeiter – fest angestellte und freie Fachkräfte – heute nachkommen
und was sie verändern müssen. Anschließend (September 2012) wurden die Wissens-
arbeiter selbst dazu befragt, unter welchen Rahmenbedingungen sie arbeiten möchten.
Das Personalmagazin berichtete darüber in Ausgabe 02/2013.
Im dritten und letzten Teil des Studienprojekts (Februar 2013) wurden schließlich 432
Führungskräfte mit Mitarbeiterverantwortung dazu befragt, welchen Stellenwert die
Wissensarbeit für ihre Arbeit hat und wie sie Wissensarbeiter führen.
Die vollständige Studie zum dritten Teil des Forschungsvorhabens kann kostenlos unter
runtergeladen werden.
Drei Gruppen kamen zu Wort
Praxisbeispiel
Studien ufbau