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Organisation
_WISSENSARBEIT
W
issensarbeit ist ein immer
wichtigerer Erfolgsfaktor
in Unternehmen. Das gilt
auch – oder gerade – für
die Deutsche Telekom. Es gibt dort kaum
noch eine Position, die nicht auch mit
dem Management von Wissen zu tun
hat. Das Unternehmensziel der Telekom
ist es, Marktführer für vernetztes Leben
und Arbeiten zu werden. Um dies zu
erreichen, ist es grundlegend, das vor-
handene Wissen zu erschließen und zu
vernetzen. Dazu dient der Telekom die
Enterprise-2.0-Strategie. Diese hat drei
Bausteine: Zum einen sollen Kunden,
Partner und Lieferanten stärker in die in-
terne Wertschöpfung eingebunden wer-
den. Konkret: Das Unternehmen soll sich
verstärkt öffnen, um externes Wissen
einbinden zu können. Zweiter Baustein
ist der Dialog. Hier ist das Ziel, von einer
Einwegkommunikation zur Dialogorien-
tierung zu gelangen. Der dritte Baustein
ist die Sichtbarmachung vonWissen und
Experten, konkret also die optimale Nut-
zung der internen sozialen Medien.
Wissen hängt an Menschen
Wissensmanagement, so wie es in den
vergangenen Jahrzehnten betrieben
wurde, hat noch nie wirklich funktio-
niert – zumindest nicht in heterogenen
Strukturen. Im Vergleich des Manage-
ments von Wissensarbeitern bei der
Telekom und den Ergebnissen der aktu-
ellen Hays-Studie zum Thema lässt sich
erkennen, inwieweit HR dieser Kernauf-
gabe inzwischen besser nachkommt.
Von
Stephan Grabmeier
Insgesamt 94 Prozent der Führungs-
kräfte priorisieren laut der Umfrage klar
die Zusammenarbeit und Vernetzung
über Abteilungsgrenzen hinweg. Dieses
Ergebnis verwundert, denn in der Praxis
begegnet man weit mehr Unternehmen,
die immer noch eine Abgrenzungskultur
leben. Sie legen Wissen ab und nutzen
es zum Selbsterhalt. Das geht in homo-
genen Strukturen. Werden Strukturen
aber heterogener und größer, darf die
Wissensarbeit nicht mehr an Abteilungs-
grenzen haltmachen. Ein gutes Beispiel
dafür ist die Expertensuche – wenn es
also darum geht, wen man konkret für
ein bestimmtes Thema im Unternehmen
ansprechen muss.
Heute sucht man meist zunächst in
dem Personenkreis, der einem bekannt
ist, nicht aber in jenem, den man nicht
kennt. Dabei ist dieser unbekannte
Kreis der spannendere und relevantere.
Zusammenarbeit und Vernetzung über
Abteilungsgrenzen hinweg ermöglichen
es erst, an das nicht wahrnehmbare Po-
tenzial heranzukommen.
Das passiert bei der Telekom durch die
Expertensuche mit dem Einsatz sozialer
Anspruch und Wirklichkeit
PRAXIS.
Eine aktuelle Studie zeigt, welch großen Stellenwert Führungskräfte der
Wissensarbeit zumessen. Die Telekom ist dabei, sich gezielt darauf einzustellen.
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