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                Management
              
            
            
              _Mitarbeitergewinnung
            
            
              personalmagazin  08 / 13
            
            
              neration – hier werden nur Maßnahmen
            
            
              zur Arbeitsplatzsicherheit als relevant
            
            
              eingeschätzt. Dies ist eine Bewertung,
            
            
              die hinsichtlich der quantitativen und
            
            
              qualitativen Leistungspotenziale dieser
            
            
              Gruppe deutlich zu kurz greift.
            
            
              Maßnahmen mit Potenzial
            
            
              Im nächsten Schritt untersuchte die
            
            
              Studie, inwieweit die Maßnahmen bei
            
            
              den Teilnehmern umgesetzt sind: Im
            
            
              Durchschnitt setzen die Firmen 44 Pro-
            
            
              zent der Instrumente ein. Während in
            
            
              den Bereichen Unternehmenskultur,
            
            
              Vergütung und Personalentwicklung
            
            
              bereits zahlreiche Aktivitäten realisiert
            
            
              werden, bestehen deutliche Verbesse-
            
            
              rungspotenziale in der Karriereförde-
            
            
              rung und der Vereinbarkeit von Beruf
            
            
              und Privatleben. Obwohl dieses Thema
            
            
              intensiv diskutiert wird, ist in der Praxis
            
            
              in den meisten Firmen nur eine einzige
            
            
              Maßnahme implementiert. Dieses Bild
            
            
              bestätigt sich, wenn man nach den ge-
            
            
              planten Instrumenten fragt: Ein Drittel
            
            
              plant keine Maßnahmen zur Verbesse-
            
            
              rung der Vereinbarkeit von Beruf und
            
            
              Familie, mehr als die Hälfte will nichts
            
            
              zur Frauenförderung unternehmen und
            
            
              61 Prozent wollen keine betriebliche
            
            
              Kinderbetreuung einführen. Dies kor-
            
            
              reliert mit den weiter oben gezeigten
            
            
              Studienergebnissen, denen zufolge diese
            
            
              Maßnahmen von den Unternehmen als
            
            
              wenig relevant erachtet werden.
            
            
              Erfreuliches Kosten-Nutzen-Verhätnis
            
            
              Die von den Teilnehmern vorgenomme-
            
            
              nen Bewertungen des Kosten-Nutzen-
            
            
              Verhältnisses der Maßnahmen zeigt:
            
            
              Regelmäßiges Feedback durch Füh-
            
            
              rungskräfte, fachliche und persönliche
            
            
              Weiterbildung und -entwicklung sowie
            
            
              werteorientierte Führung haben ein äu-
            
            
              ßerst vorteilhaftes Verhältnis von Kos-
            
            
              ten zu Nutzen und werden in den Un-
            
            
              ternehmen auch häufig umgesetzt. Auch
            
            
              das Kosten-Nutzen-Verhältnis von at-
            
            
              traktiven Karrieremöglichkeiten, High-
            
            
              Potential-Laufbahnen, Talentpools für
            
            
              interne und externe Kandidaten oder
            
            
              Bei den begleitenden Workshops diskutierten die Teilnehmer aus den Unternehmen
            
            
              Fragen zur praktischen Umsetzung. Wir dokumentieren häufig angesprochene Punkte
            
            
              und Lösungsvorschläge, die auch mit knappen Ressourcen umgesetzt werden können.
            
            
              Wie sollten wir mit Arbeitgeberbewertungsplattformen umgehen?
            
            
              Gestalten Sie Ihren Auftritt als Arbeitgeber auf Bewertungsplattformen nach Möglichkeit
            
            
              aktiv. Arbeiten Sie Ihr Firmenprofil aus und sorgen Sie dafür, dass Kritik schnell und mit
            
            
              ehrlichem Interesse beantwortet wird. Eine weitere Gestaltungsmöglichkeit besteht da-
            
            
              rin, Mitarbeiter auf die Möglichkeit zur Bewertung hinzuweisen und Praktikanten nach
            
            
              ihrer Tätigkeit um einen Eintrag zu bitten. So wird verhindert, dass einzelne Negativbe-
            
            
              wertungen ein unrealistisches Bild von Ihrem Unternehmen zeichnen.
            
            
              Wie können wir junge Talente für das Unternehmen gewinnen?
            
            
              Die Rekrutierung von Nachwuchskräften über Praktikantenprogramme und die Vergabe
            
            
              von Abschlussarbeiten wird noch wenig genutzt. Halten Sie den Kontakt mit talentierten
            
            
              ehemaligen Praktikanten und zeigen Sie konkrete Möglichkeiten für den Einstieg in Ihr
            
            
              Unternehmen auf. Arbeiten Sie mit Universitäten zusammen, um Studenten die Mög-
            
            
              lichkeit zu bieten, über konkrete Projektarbeiten Ihr Unternehmen kennenzulernen.
            
            
              Wie können wir Fachexperten ans Unternehmen binden?
            
            
              Die Studie zeigt, dass ein breites Repertoire an generationenspezifischen Maßnahmen
            
            
              vorhanden sein sollte, um individuelle Bindungsinstrumente einsetzen zu können.
            
            
              Zudem müssen Wertunterschiede zwischen Experten- und Führungslaufbahn vermieden
            
            
              werden – nicht nur in Bezug auf die Vergütung, sondern auch im Hinblick auf den unter-
            
            
              nehmensinternen Status und die Einbeziehung in Entscheidungen. Zudem darf es sich bei
            
            
              den Laufbahnen nicht um „Einbahnstraßen“ handeln.
            
            
              Welche Möglichkeit haben wir, die Führungsqualität zu erhöhen?
            
            
              Persönliche Rückmeldungen sind entscheidend für die Mitarbeiterzufriedenheit und -leis-
            
            
              tung. Etablieren Sie eine ehrliche Feedback-Kultur und sorgen Sie dafür, dass Rückmel-
            
            
              dungen zeitnah und wertschätzend gegeben werden. Unterstützen Sie Ihre Führungskräf-
            
            
              te bei der eigenen Weiterentwicklung durch umfassendes 360-Grad-Feedback.
            
            
              Wie machen wir unsere Jobs attraktiver, um den Standortnachteil auszugleichen?
            
            
              Weitgehende Verantwortungsübergabe, Freiheiten bei der Tätigkeitsgestaltung und
            
            
              Wertschätzung sind generationenübergreifende Stellhebel, um Stellen attraktiv zu ma-
            
            
              chen. Werben Sie mit den Vorteilen kleiner Firmengrößen mit Blick auf Karrierechancen
            
            
              (Generation Y), Vereinbarkeit von Beruf und Familie (Generation X) und Arbeitsplatzsi-
            
            
              cherheit (Baby Boomer). Reagieren Sie im Bewerbungsprozess schnell und persönlich.
            
            
              Maßnahmen für den Mittelstand
            
            
              
                Fragen aus der Praxis
              
            
            
              
                •
              
            
            
              Demografie-Management und Work-Life-Balance sind keine Maßnahmen, sondern
            
            
              eine Perspektive, unter der alle Personalprozesse betrachtet und neu ausgerichtet
            
            
              werden müssen.
            
            
              
                •
              
            
            
              Der zentrale Perspektivwechsel besteht in einer Orientierung weg von Funktion und
            
            
              Stelle, hin zu Person und Entwicklungspotenzial („Talent-Ökonomie“).
            
            
              
                •
              
            
            
              Die Vielfalt an Lebensentwürfen und Berufsbiografien nimmt zu („Multigrafie“
            
            
              statt „Biografie“), die Vielfalt an Arbeitsmodellen und Arbeitsbedingungen muss
            
            
              ebenfalls zunehmen.
            
            
              Erkenntnisse aus der Studie
            
            
              Praxisbeispiel
            
            
              
                Zusammeng fasst