Seite 17 - personalmagazin_2013_08

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Bei Fragen wenden Sie sich bit te an
mir der Fall. Letztendlich ist es eine Fra-
ge der Prioritätensetzung. Jeder von uns
hat 24 Stunden am Tag. Wie wir diese
24 Stunden nutzen, ist uns überlassen.
Wenn ich lieber schreibe, statt zu jog-
gen oder ins Fitnessstudio zu gehen, ist
das meine Entscheidung. Ich persönlich
schreibe gerne, das werde ich auch wei-
ter tun und die Zeit dafür finden.
personalmagazin:
Erhalten Sie von anderen
Personalmanagern Rückmeldungen auf
Ihre Blog-Beiträge?
Goebel:
Der Blog hat eine Kommentar-
funktion. Allerdings wird diese nicht so
häufig genutzt, wie ich es mir wünschen
würde. Schließlich möchte ich mit den
Beiträgen durchaus Diskussionen ansto-
ßen. Mehr Rückmeldungen erhalte ich
bei Fachtagungen und Konferenzen. Da
sprechen mich viele Personalmanager
auf den Blog an.
personalmagazin:
Welche Tipps geben Sie
Personalern, die selbst einen Blog starten
möchten?
Goebel:
Punkt Nummer eins ist die Au-
thentizität. Ein Blog-Beitrag muss von
demjenigen, der da kommuniziert, auch
selbst verfasst sein. Die Leser merken
schnell, ob jemand von einer Agentur et-
was geschrieben hat oder ob der Persona-
ler selbst für die Inhalte steht. Punkt zwei
ist die Regelmäßigkeit. Es nutzt nichts,
wenn jemand alle vier Monate einen
Artikel veröffentlicht. Aber auch ein an-
sprechendes Design und ein stimmiger
Gesamtauftritt sind wichtig.
„Authentisch und regelmäßig“
INTERVIEW.
Auch hochkarätige Personalmanager bloggen. Ein Paradebeispiel ist Vor-
stand Wolfgang Goebel. Er zeigt, wie er selbst und das Unternehmen davon profitieren.
personalmagazin:
Herr Goebel, was war
der Anlass für Sie, einen eigenen Blog zu
starten?
Wolfgang Goebel:
Ich bin kein klassischer
Personaler und musste mich, als ich
2008 das Ressort Personal übernahm,
zunächst in die Thematik einarbeiten.
Mitte 2010 habe ich mich mit den Kol-
legen aus der Kommunikationsabteilung
zusammengesetzt und gefragt: Was heißt
heute moderne Kommunikation – extern
und intern – für einen Personalvorstand?
Dabei ist die Idee des Blogs entstanden.
Mir war klar, dass man einen Blog selbst
schreibt, sonst ist er nicht authentisch.
Deshalb musste ich zunächst überlegen,
ob ich das zeitlich hinbekomme. Ich habe
es versucht und es hat funktioniert.
personalmagazin:
Wie viele Beiträge verfas-
sen Sie und welche Zielgruppen erreichen
Sie damit?
Goebel:
Ich bemühe mich, zwei Beiträge
im Monat zu schreiben. Manchmal ge-
lingt es, manchmal nicht. Durchschnitt-
lich erreiche ich damit eine stabile
vierstellige Zahl an Lesern. Soweit wir
das einschätzen können, sind das vor-
nehmlich Menschen, die sich mit HR
beschäftigen, aber auch solche, die an
McDonald’s als Arbeitgeber interessiert
sind. Mir ist es wichtig, dass wir unsere
Reputation als Arbeitgeber weiter stei-
gern. Und damit zielt der Blog auf eine
weitere Zielgruppe ab.
personalmagazin:
Wie finden Sie Themen?
Haben Sie einen Themenplan?
Goebel:
Es sind Themen, die sich aktuell
stellen. Es gibt zwar einen gemeinsam
mit der Kommunikationsabteilung ent-
wickelten Themenplan, dem ich norma-
lerweise folge. Manchmal muss man
aber auch flexibel auf Themen reagieren
können. Allerdings kommen mir viele
Ideen in meinem beruflichen Alltag und
auch im Gespräch mit meinem Team. Ich
nutze das Schreiben eines Blog-Beitrags,
um über Themen zu reflektieren.
personalmagazin:
Was motiviert Sie dazu,
zusätzlich zu Ihren anderen Verpflich-
tungen regelmäßig zu bloggen?
Goebel:
Die Motivation habe ich, weil ich
gern schreibe und mich gern mitteile.
Die Frage ist, ob jemand gern mit ande-
ren Menschen kommuniziert. Das ist bei
Das Interview führte
Daniela Furkel.
Wolfgang Goebel
ist Vorstand Personal
von McDonald’s Deutschland. Er berichtet
unter
s
der Praxis und stellt sich auch der Diskussion
mit Kollegen.