Seite 59 - personalmagazin_2013_03

Basic HTML-Version

03 / 13 personalmagazin
Bei Fragen wenden Sie sich bit te an
Personaldaten sieht einen aktiven Bei-
trag ihrer Personalabteilung bei der
Umsetzung der jeweiligen Unterneh-
mensstrategie. Das zeigt, dass die effek-
tive Datennutzung einen direkten und
positiven Einfluss auf Unternehmens-
strategie und -ziele haben kann. Bei
Unternehmen, die wenig Erfahrung im
Umgang mit Daten haben, erkennt nur
etwa jedes fünfte diesen Beitrag seiner
Personalabteilung an. Deutsche Firmen
verfügen im Ländervergleich über einen
sehr guten Zugang zu Datenmaterial
über ihre Mitarbeiter, insbesondere für
die Bereiche Aus- und Fortbildung sowie
Leistungsmessung und -vergütung.
Barrieren für die Einführung
Als größte Barriere für die Einführun-
gen von IT-Lösungen für das Talent-
management sehen 43 Prozent der
Unternehmen die damit verbundenen
Kosten an. Dennoch überwiegen für ei-
nen Großteil der Befragten die Vorteile,
die sich durch Profitabilitätssteigerun-
gen und Einsparungen erzielen lassen,
das Kostenargument. Obwohl deutsche
Unternehmen in Bezug auf Informatio-
nen über ihre Mitarbeiter generell gut
aufgestellt sind, nennen 53 Prozent Kos-
tengründe als Ursache dafür, warum die
Daten nicht genutzt werden. Als Hürden
werden fehlende Unterstützung durch
die Managementebene (32 Prozent) so-
wie nicht vorhandene Fähigkeiten zur
Datenanalyse (26 Prozent) genannt. Le-
diglich 17 Prozent gaben als Hürde das
Fehlen von Tools und Ressourcen an.
Qualitative Faktoren
Die Qualität bei Neueinstellungen zu
erhöhen ist für die befragten Unterneh-
men der wichtigste Faktor, um die Leis-
tung und den Wert der Mitarbeiter zu
steigern (57 Prozent). Nachfolgeplanung
und Mobilität erscheinen dagegen weni-
ger wichtig. Nur 28 Prozent der Befrag-
ten legen Nachfolgepläne auf, um mit ih-
ren fähigsten Mitarbeitern die Leistung
zu verbessern. Viele der Unternehmen
erkennen möglicherweise den Wert
ihrer Daten nicht. Sie haben zwar oft
Zugang zu aussagekräftigen Kennzah-
len, wissen aber nichts über deren po-
tenziellen Nutzen. So wird die Qualität
der Neueinstellungen zwar als oberste
Priorität für die Entwicklung der Unter-
nehmensleistung angesehen. Trotzdem
nutzen lediglich 58 Prozent verfügbare
Daten zu diesem Aspekt. Generell gilt,
dass eine quantifizierbare Datenerfas-
sung in Bezug auf das wichtige Kriteri-
um Qualität der Arbeitsleistung für die
allermeisten Unternehmen derzeit noch
eine große Herausforderung darstellt.
Weiterbildung und Nachfolge
Einen Überblick über die abgeschlos-
senen Weiterbildungsmaßnahmen ein-
zelner Mitarbeiter zu erlangen ist der
wichtigste Wert im Bereich Lernen und
Entwicklung (43 Prozent). 59 Prozent
der befragten Unternehmen können
auch auf die entsprechenden Datensät-
ze zugreifen. Dieses Ergebnis liegt ver-
mutlich daran, dass interne und externe
Richtlinien entsprechende Weiterbil-
dungen erfordern.
Obwohl Arbeitnehmer im heute
schnelllebigen und auf Flexibilität aus-
gerichteten Arbeitsmarkt bereitwil-
lig ihren Arbeitgeber und ihre Rollen
wechseln, wird die Nachfolgeplanung
bei den befragten Unternehmen als das
unwichtigste Kriterium zur Leistungs-
steigerung angesehen. Nur ein Drittel
der Unternehmen besetzt offene Stellen
aus dem eigenen Unternehmen heraus.
Und 39 Prozent haben für wichtige Po-
sitionen keinen Nachfolger identifiziert.
Für Deutschland zeigt die Studie, dass in
fast der Hälfte der Firmen zwar Daten für
die Nachfolgeplanung zur Verfügung ste-
hen, jedoch nur ein Viertel davon auch
tatsächlich Gebrauch macht.
Unterschiedliche Prioritäten
Datenaffine wie datenunerfahrene Un-
ternehmen teilen den Wunsch nach
aussagekräftigeren Daten zur Mitarbei-
terentwicklung – ihre Fähigkeiten der
Datenanalyse und auch ihre Prioritäten
unterscheiden sich dabei allerdings.
Datenunerfahrenen Firmen stehen im
Vergleich zu den datenaffinen weniger
aussagekräftige Daten zur Verfügung.
So erkennen zwar 43 Prozent der weni-
ger erfahrenen Unternehmen den Anteil
des Mitarbeiterengagements am Unter-
nehmenserfolg, aber nur 42 Prozent
dieser Firmen sammeln Daten zu die-
sem Aspekt. Im Gegensatz dazu sehen
etwa 54 Prozent der datenaffinen Un-
ternehmen die Einsatzbereitschaft der
Mitarbeiter als einen kritischen Faktor
für den Unternehmenserfolg an, etwa
zwei Drittel haben hier auch tatsächlich
Zugang zu Zahlen.
Datenaffine Unternehmen sehen eher
strategische Vorteile in Bezug auf die
Datenerhebung zur Mitarbeiterentwick-
lung. 60 Prozent dieser Firmen geben
Gewinnsteigerung als größten Anreiz
für die Investition in diesen Bereich
an. Unternehmen mit weniger Erfah-
rung in der Datenauswertung erken-
nen vor allem (52 Prozent) potenzielle
Einsparungsmöglichkeiten im Bereich
Fortbildung. Die vollständige Studie in
deutscher Sprache ist gegen Registrie-
rung bei Oracle verfügbar
59
Heike Neumann
ist Senior Marketing
Manager bei Oracle Deutschland.
© Oracle
Datenaffine Firmen ha-
ben andere Prioritäten
als datenunerfahrene.
Sie sehen beispielsweise
die Einsatzbereitschaft
der Mitarbeiter als wich-
tiges Kriterium an.