Seite 35 - personalmagazin_2013_03

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Online-Meetings
müssen partizipativ
gestaltet sein.
Kategorie: E-Kultur
Online-Meeting ist nicht gleich Online-Meeting. Um darin die viru-
telle Nähe herzustellen, sollte es sehr interaktiv gestaltet sein. Mehr
Teilnahme erhöht das Verantwortungsbewusstsein der Teammitglie-
der und die Qualität virtuell zu treffender Entscheidungen. Teamlei-
ter können dabei auf die folgenden Maßnahmen zurückgreifen, die
sich in der Praxis bewährt haben: Zunächst muss jeder Teilnehmer
wissen, warum er eingeladen ist und was von ihm während des
Meetings erwartet wird. Hinzu kommt die Auswahl der passenden
Technologie: Führungskräfte erreichen ein wesentlich höheres
Maß an Mitverantwortung und Entscheidungssicherheit, wenn ihre
Teammitglieder die Stimmen der anderen hören, über Video deren
Gesichter sehen und gleichzeitig das gemeinsame Dokument erfas-
sen und bearbeiten können. Dafür gibt es entsprechende partizipa-
tive Technologien. Wendet man sie an, wird es zudem schwieriger,
sich vor den anderen online zu verstecken. Auch sprachliche Regeln
sollten vorab festgelegt werden: In der Regel ist Englisch die Spra-
che internationaler Teams. Da nicht alle Mitglieder die Sprache auf
dem gleichen Niveau
beherrschen, kann
man sich mit „Globish“
behelfen: Das ist eine
simplifizierte Version
des Englischen.
Medienkompetenz
Praxisbeispiel
Praxistipp
Kategorie: Inklusion
Viele Führungskräfte glauben, dass die Abwesenheit von Kritik und
Konflikten in Ihren Teams ein gutes Zeichen ist. Das Gegenteil ist
der Fall: Die Abwesenheit von Auseinandersetzungen signalisiert
häufig eine falsche Toleranz des Gegenübers oder bestimmter Situ-
ationen. In virtuellen Umgebungen ist es einfach, sich auf höfliche
Art aus dem Weg zu gehen. Um jedoch das Beste aus der natürli-
chen Komplexität und kulturellen Vielfalt globaler Teams herauszu-
holen, ist in der virtuellen Zusammenarbeit eine hohe Feedback-
Kompetenz aller Teammitglieder absolut essenziell. Die Aufgabe
der Führungskraft ist es, eine Kultur fließenden Feedbacks gezielt
in und mit dem Team zu implementieren. Dabei sind die folgenden
Aspekte hilfreich.
Verständnis im Team erarbeiten: Feedback ist eine automatische
und respektvolle Rückmeldung zu allen Aspekten der Teamarbeit.
Es ist nicht mit negativer Kritik gleichzusetzen.
Kultur beachten: Feedback-Stile und Kompetenzen sind stark
kulturell geprägt. In manchen Kulturkreisen bedeutet jede offene
Kritik ein Angriff auf die persönliche Ehre, während in anderen nur
direkte Rückmeldungen akzeptiert und auch als Feedback verstan-
den werden. Darum sollten die Teammitglieder die Erfahrungen
und Erwartungen zu Feedbacks diskutieren – um anschließend klare
Regeln festzulegen.
Hierarchie abbauen: Führungskräfte sollten in puncto Feedback
auf einer Stufe mit allen anderen im Team stehen. Eine offene
und effektive Kommunikation kann in einer Gruppe nur entstehen,
wenn jeder jedem Rückmeldung geben kann, nach oben und unten,
ohne Angst vor Vergeltung und hierarchischen Nachteilen haben zu
müssen.
Feedback-Kompetenz