personalmagazin 01 / 12
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Vorerst bleibt der Papierkrieg, denn die elektronischen Meldeverfahren machen noch Probleme.
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ENTGELT
großartige Finale der mehrjährigen
Sammlung von Millionen Arbeitnehmer-
daten, das nur einem Zweck diente:
Die Pflicht der Arbeitgeber, Entgeltbe-
scheinigungen für Behördenzwecke
auszustellen, sollte komplett entfallen.
Zugegeben: Der elektronische Ersatz für
zeitraubende Formulararbeit hätte unbe-
stritten mehrere Vorteile gehabt. Nicht
nur für Arbeitgeber und Personalabtei-
lungen, sondern auch für die Mitarbei-
ter, die nicht unbedingt dem Arbeitgeber
offenlegen wollen, dass sie beispielswei-
se auf Wohngeld angewiesen sind.
Nach dem schönen Plan hätte sich ab
Januar die Nachfrage nach dem Entgelt
diskret allein zwischen Behörde und der
verschwiegenen „Elena“ abgespielt.
Papier und Pappe statt Byte und Bit
ÜBERBLICK. Die digitale Verbindung mit SV- und Steuerbehörden sollte 2012
Wirklichkeit sein. Das ging in beiden Bereichen jedoch gründlich schief.
P
apierlose Büros dank perfekter
Software und neuer elektro-
nischer Workflows – so sollten
nach dem Willen der Steuer-
und Sozialversicherungsbehörden im
Jahr 2012 Entgeltabteilungen und Mel-
destellen aussehen. Die Wirklichkeit ist
anders, auch 2012 werden die Abrech-
nungsabteilungen weiterhin mit Papier
und Pappe statt wie geplant nur noch mit
Bits und Bytes zu tun haben.
Elena: Das Ende eines Datendesasters
Besonders bei der Sozialversicherung
sollte ab dem l.1.2012 reichlich Papier
eingespart werden. Geplant war das
Ob aber auch der damit verbundene
Organisations- und Kostenaufwand in ei-
ner vernünftigen Relation gestanden hät-
te, werden wir nie erfahren. Denn Elena
wurde, kurz bevor die Früchte des jahre-
langen Datensammelns geerntet werden
konnten, ersatzlos eingestampft. Die
offizielle Begründung erinnert dabei an
die Dolchstoßlegende nach dem Zusam-
menbruch des Deutschen Kaiserreichs.
Elena, so beteuern die beteiligten Minis-
terien, habe gut funktioniert. Lediglich
die an Elena angeschlossenen Behörden
hätten Elena den besagten Todesstoß ver-
passt, denn die technische und finanzielle
Ausstattung mit Ausgabegeräten sowie
die Verbreitung der entsprechenden
Identitätskarten an Leistungsbezieher,
sei derzeit nicht durchsetzbar.
Schwamm drüber, vielleicht ist man ja
in ein paar Jahren soweit und kann mit
dem Datensammeln wieder beginnen.
Elstam: Peinliche Panne,
aber das Projekt läuft weiter
Genauso wie Elena hat auch das lohn-
steuerrechtliche Projekt „Elstam“ (Elek-
tronische Lohnsteuerabzugsmerkmale)
die Perfektion der Übermittlung und die
Entlastung von Arbeitgeber und Arbeit-
nehmer von Bürokratie als hehres Ziel.
Und auch hier sollten Unmengen an Pa-
pier eingespart werden, besser gesagt
an Pappe, denn schließlich ist die seit
1925 im Umlauf befindliche Lohnsteu-
erkarte aus reißfestem Karton. Ab 2010
sollte sie nicht mehr existieren. Doch das
Aus der Lohnsteuerkarte wird verscho-
ben: Auch hier hat sich gezeigt, dass
die Idee einer digitalen Ablösung eine
Von
Katharina Schmitt
und
Thomas Muschiol
(Red.)