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SPEZIAL
EFFIZIENTE VERWALTUNG
MOBILE ENDGERÄTE
gerät auch push-fähige Dinge perfekt zu
integrieren. HTML5 ist eher ein Genera-
list für alles. Um eine App in den Stores
durchzubekommen, muss man viel Ge-
duld und Zeit haben. Bei HTML5 ist das
einfacher.“
Die Arbeit wird sich verändern
Für die Anbieter von mobilen
HR-Lösungen gilt: Sie alle
müssen sich auf diesesWagnis
einlassen, wollen sie nicht zu
den ewig Wartenden gehören.
Nach Ansicht vonMichael Kern
von Sovanta werden die Ent-
wicklungen stark abhängig von
Szenarien. Das heißt, es kommt
ganz darauf an, wozu sie im Per-
sonalumfeld eingesetzt werden
sollen. „Klar ist, dass Business-
Apps auch im Personalwesen
und damit in Personalprozessen
im Moment immer mehr Einzug
halten“, ergänzt sein Kollege Ma-
nuel Egger. „Der Grund ist, dass
Business-Apps die Einfachheit,
Geschwindigkeit sowie eindeu-
tige Aufgabenorientierung von
gewohnten Consumer-Apps mit
den vorhandenen Geschäftsanwen-
dungen kombinieren. Es entsteht
dadurch eine neue Generation an
Benutzerfreundlichkeit, die der
Endnutzer aus dem Privatleben
bereits kennt und auch zunehmend
erwartet.“
Das Konzept der Business-Apps
betrifft aber nicht nur die mobilen
Endgeräte, sondern wird sich auch mehr
und mehr auf die Web-Anwendungen
auswirken und diese verändern. Doch
dieser Wandel lasse sich im Moment
nicht mit einer Technologieentschei-
dung kombinieren, da in Bezug auf Ta-
blets, Smartphones oder dazugehöriger
Betriebssysteme oder Webtechnologien
sehr viel Dynamik und Vielfalt existiert,
so die Meinung von Michael Kern.
Fakt ist, dass momentan drei
unterschiedliche Systeme mitei-
nander konkurrieren: Apples Betriebs-
system iOS, Googles Android und die
Internetprogrammiersprache HTML5.
Die Erstgenannten sind unterschiedliche
Betriebssysteme, was dazu führt, dass
die Software-Entwicklungskosten zur
Bedienung bei-
der Systeme höher sind als bei HTML5,
welches als Internettechnologie auf das
Tablet jedes Anwenders kommt. Aller-
dings können iOS- und Android-Systeme
auf spezielle Anforderungen individu-
eller zugeschnitten werden.
Diese Unterschiede sollten Personal-
manager unbedingt bedenken, wenn
sie vor einer Investitionsentscheidung
stehen. Laut Dirk Linn von P-Manent
ist noch nicht abzuschätzen, welches
System sich durchsetzen wird: „Apps
haben den Vorteil, genau auf das End-
schleppt werden. Abgesehen von diesen
praktischen Faktoren trägt auch der Zeit-
geist dazu bei, dass die Nutzung in der
Praxis zunimmt. Tablets sind schick und
angesagt und werden auch deshalb gern
privat und bei der Arbeit eingesetzt.
Auch eine Kostenfrage
Es gibt noch einen weiteren Aspekt,
der für den Einsatz von Tablets
anstelle von Laptops spricht und
der bislang eher selten betrachtet
wird. Michael Kern, Vorstand beim
Business-App-Spezialisten Sovan-
ta, erklärt: „Es geht auch um eine
Kostenfrage bei den Investitionen
in neue Hardware. Wir sprechen
mit einigen Unternehmen, die
ihren Mitarbeitern bereits jetzt
die Wahl lassen, ob sie entwe-
der ein teures, professionelles
Notebook mit Docking-Station
und Bildschirm haben wollen
oder alternativ einen günstigen
Desktop-PC fürs Büro plus Ta-
blet für den mobilen Einsatz.
Gerade wenn man unterwegs
ist, reichen die Funktionen
eines solchen Tablets völlig
aus und es ist unterwegs viel
besser nutzbar.“ Laut Micha-
el Kern ergeben sich für die
Kombination aus Desktop-
PC und Tablet je nach Kon-
figuration einige hundert
Euro Differenz gegenüber
dem Notebook mit Docking-Station.
Bei mehreren hundert oder tausend Ge-
räten ergeben sich auf diese Weise er-
hebliche Einsparungen.
Ungewisser Blick in die Zukunft
Wer nach Zukunftsfähigkeit und Inves-
titionssicherheit der Tablets fragt und
wissen will, wohin die Reise geht, wird
indessen nicht viele Antworten erhalten.
Der Grund: Dieses Umfeld ist so dyna-
misch, dass kein noch so guter Markt-
kenner eine halbwegs seriöse Prognose
über einen Zeitraum von mehr als einem
Jahr geben kann.
Ulli Pesch
ist Journalist in Heimstetten bei
München.