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CHANGE MANAGEMENT
personalmagazin 06 / 12
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Klein-Klein bei den Stellschrauben
STUDIE. Die Untersuchung „Change-Fitness 2012“ zeigt auf, wie Unternehmen
Veränderungen handhaben. Von Erfolg ist nur in 56 Prozent der Fälle die Rede.
Für viele Unternehmen ein heißes Eisen: Die Stellschrauben im Change Management.
zeigen, dass praktisch alle befragten
Unternehmen Veränderungsprozesse
durchleben. Doch andererseits ist die
Erfolgsquote bei den bisher durchge-
führten Veränderungen eher bescheiden
– sie liegt insgesamt im Schnitt bei gera-
de mal 56 Prozent. Dabei schätzt zudem
das obere Management die Erfolgsquote
statistisch signifikant höher ein als die
übrige Belegschaft. Wo liegen die Stär-
ken der Unternehmen beim Umgang mit
Veränderungen? Wo vor allem sollten
sie Kompetenzen aufbauen? Und welche
Hürden müssen sie dabei nehmen?
Das Change-Thema wird schon seit
Jahrzehnten wissenschaftlich erforscht.
Unsere Studie zeigt jedoch, dass zwar
einige Führungskräfte und Mitarbeiter
ihren Unternehmen eine gewisse Chan-
ge-Fitness zuschreiben, es dabei aber
noch großen Handlungsbedarf gibt.
Viel Wissen bleibt Theorie
73 Prozent der Führungskräfte sind mit
den Problemen bei Veränderungspro-
zessen einigermaßen vertraut – wenn
man die drei positiven Antwortkatego-
rien von „stimme voll zu“ bis „stimme
eher zu“ berücksichtigt. Doch 57 Prozent
mangelt es an Wissen zu passenden Pro-
blemlösungsmethoden. Auch betroffene
Mitarbeiter geben an, unzureichend mit
Methoden und Vorgehensweisen ver-
traut: 76 Prozent verfügen über wenig
oder kein Wissen dazu. Dennoch setzen
74 Prozent von ihnen veränderungsrele-
vante Vorgaben um.
Unsere Studie zeigt klar, dass eine
frühzeitige Einbindung der Mitarbeiter,
die erwiesenermaßen den Umsetzungs-
prozess begünstigt, nicht flächendeckend
stattfindet. Einigermaßen positiv bewer-
ten die Befragten indes die Kommuni-
kation bei Change-Projekten: 77 Prozent
gaben an, dass bei den bisher durchge-
führten Projekten eher offen über Ziele
gesprochen wurde. 76 Prozent sagen, die
damit verbundenen Chancen wurden
recht transparent kommuniziert.
Positives Feedback und gute Ansätze
Bei jeglicher Art von Veränderung ist
es wichtig, die Notwendigkeit dahinter
zu erkennen und das richtige Tempo an-
Von
Sonja Sackmann
und
Claudia Schmidt
V
eränderungen begünstigen
nur den, der darauf vorbereitet
ist. Diese Erkenntnis des fran-
zösischen Naturwissenschaft-
lers Louis Pasteur besagt einerseits, dass
Veränderungen durchaus positive Aus-
wirkungen haben können. Um langfris-
tig erfolgreich zu bleiben, müssen sich
Unternehmen kontinuierlich weiterent-
wickeln und mit dem Wandel in ihrem
Umfeld Schritt halten. Die Ergebnisse
unserer Studie „Change-Fitness 2012“