Seite 17 - personalmagazin_2012_09

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direkter Fragen stellen müssen – da
kann man sich nicht so leicht hinter
Powerpoint-Folien verstecken“ bringt
es Matthias Wiener, Personalleiter
bei Cargo Partner, auf den Punkt.
Arbeitgebermarke zeigen,
Vorteile kommunizieren,
In den Medien werden vor allem die
Themen „Arbeitgeberattraktivität“
und „Fachkräftemangel“, „Beset-
zung von Schlüsselpositionen“ bezie-
hungsweise „Nachfolgeplanung“ und
das Thema „Führungsqualität“ ins
Zentrum der allgemeinen Aufmerk-
samkeit gerückt. Aber inwiefern sind
diese Herausforderungen für die täg-
liche Arbeit der Personalverantwort-
lichen im Mittelstand relevant?
„Wir werden von Bewerbern als
sympathisch wahrgenommen. Um
dieses Image zu verstärken, geben
wir uns in der Kommunikation mit
unseren Bewerbern Mühe, die Vor-
teile einer Mitarbeit in einem eher
kleinen Unternehmen erlebbar zu
machen”, sagt Jürgen Dost, Director
Human Resources bei der Wilkinson
Sword GmbH. In der sogenannten
„Employment Value Proposition“
von Wilkinson heißt das: „We all
count!“ Im Alltag heißt das: persön-
liche Kontakte, kurze Wege, früh
viel Verantwortung übernehmen
und schnell Karriere machen. Das
Unternehmen mit 750 Mitarbeitern
ist in der komfortablen Lage, dass die
Marke Wilkinson Sword im allgemei-
nen Bewusstsein nicht nur präsent,
sondern darüber hinaus auch positiv
besetzt ist.
Auch die Leifheit AG mit 1.200
Mitarbeitern empfinde keinen aku-
ten Leidensdruck beim Thema Ar-
beitgeberattraktivität, berichtet Silke
Brandt, Human Resource Director bei
Leifheit. Vielmehr profitiere das Un-
ternehmen von den langen Betriebs-
zugehörigkeiten der Mitarbeiter, die
für den Mittelstand insgesamt ty-
pisch sind. Dazu Brandt: „In einigen
Jahren wird ein merklicher Teil der
Belegschaft allerdings altersbedingt
ausscheiden – um hier frühzeitig ge-
wappnet zu sein, arbeiten wir heute
schon mit Alterssimulationen.“
Unternehmen mit einer weniger
großen Sichtbarkeit, wie Lutz oder
Egrima, machen sich eher Gedanken
über ihre Arbeitgeberattraktivität
und einen künftigen Fachkräfteman-
gel und suchen nach entsprechenden
Maßnahmen. „Uns ist heute klar,
dass sich unser Marketing nicht nur
an den Bedürfnissen unserer Kunden
orientieren muss. Vor ein paar Jah-
ren hat sich unsere Website nur an
potenzielle Kunden gerichtet – heute
ist sie auch ein wichtiger Baustein,
um künftige Mitarbeiter anzuspre-
chen“, sagt Lutz. Er vermutet aller-
dings, dass viele mittelständische
Unternehmen in der Art der Selbst-
darstellung noch selbstbewusster
sein könnten. „Uns Mittelständlern
fällt es oft schwer, die Vorteile einer
Mitarbeit in einem kleinen Unter-
nehmen deutlich zu kommunizieren.
Dabei genießen unsere Mitarbei-
ter viele Vorteile, zum Beispiel eine
sehr persönliche Unterstützung in
ihrer individuellen Lebenssituation.“
„Die Stärken des Mittelstands – persön-
liche Kontakte zu den Führungs­kräften,
kurze Wege und hohe Flexibilität –
sollten wir unbedingt nutzen.“
Dirk Arenz, Director Human Resources, Egrima Business-Center
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