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spezial
_OUTSOURCING
Bei Fragen wenden Sie sich bit te an
len wird oft an HR-Outsourcing gedacht.
Unverändert spielt das Kostenargument
die wichtigste Rolle. Angesichts von Per-
sonal- und Know-how-Defiziten, gewinnt
das Qualitätsargument aber zunehmend
an Bedeutung.
Ist diese erste Hürde genommen, geht
der Blick auf den Anbietermarkt. Fra-
ge 2: Wie kann ein Unternehmen den
richtigen HR-Outsourcer auswählen?
Der Interessent sollte eine Liste der be-
troffenen Prozesse erstellen. Und dies
eventuell schon zusammen mit einem
möglichen Partner. Für die betroffenen
Prozesse sollte er dann jeweils den für
ihn ­idealen Schritt des Übergangs zum
Service-Provider definieren. Außerdem
sollte er einen Zeitplan für die Umset-
zung des Projekts und die Reihenfolge
der einzelnen Prozessschritte festlegen.
Je genauer seine Anforderungen sind,
umso besser kann er diese mit dem Part-
ner besprechen. Dieser wird dann sei-
ne Musterprozesse dagegenstellen. Ist
dies geschehen, müssen dann eventuell
zusätzliche Anforderungen besprochen
werden. Daneben sind die IT-Anforde-
rungen an ein Projekt zu beachten.
Die Kosten und andere Grundlagen
Frage 3: Welche Verrechnungsmodelle
gibt es (Fixpreise versus Stückpreise)?
Kunden wünschen sich immer maxi-
male Transparenz und eine klare Kal-
kulationsgrundlage. Dementsprechend
wünschen sie Fixpreise für die Imple-
mentierung und ebenfalls einen fixen
Preis pro Abrechnung.
Doch sind auch immer wieder Anpas-
sungen notwendig, sei es aus technischen
Gründen, sei es wegen Änderungen der
rechtlichen Grundlagen. Wer trägt die
Kosten für Anpassungen? Gesetzliche
Änderungen werden zumeist ohne Mehr-
kosten vom Outsourcer zur Verfügung
gestellt. Individualanpassungen muss in
der Regel der Kunde bezahlen.
Die besonderen Herausforderungen
Frage 4: Können vertraglich nicht ge-
regelte Leistungen Projekte gefährden?
Hier geht es meist um Individualrege-
lungen. Man kann als Provider nur ver-
suchen, die Anforderungen des Kunden
möglichst genau zu hinterfragen und ihn
auf deren Folgekosten hinzuweisen. Ein
breites Angebot an Standardlösungen
ist hier ebenfalls hilfreich. Empfehlens-
wert ist es, Anbieter zu suchen, die mit
Branchenlösungen arbeiten. Diese redu-
zieren den individuellen Anpassungs-
aufwand für den Kunden.
Frage 5: Wie bleibt der Aufwand für
Kontrolle und Steuerung eines Dienstlei-
sters vertretbar? Planung, Prüfung, Ein-
Von
Patrick Weber
G
erade der Mittelstand tat
sich lange schwer, seine HR-­
Prozesse an einen externen
Dienstleister abzugeben. Die
Angst, beim Outsourcing interne Pro-
zesskompetenz abzugeben, sitzt tief.
Und tatsächlich, wer outsourct gibt im-
mer einen Teil seiner Kompetenz ab.
Dafür bekommt er aber bewährte Best-
Practice-Lösungen. In welchem Umfang
Kompetenz zum BPO-Provider übergeht,
entscheidet derKunde. Die folgendenFra-
gen und Antworten sollen Unternehmen
helfen, sich über Rahmenbedingungen
und Umfang des Outsourcing-Prozeses
von Anfang an klar zu werden und es
rundum richtig anzugehen.
Die Grundfrage: Warum und mit wem?
Im Vordergrund steht natürlich die Fra-
ge Nummer 1: Warum sollte sich ein
Unternehmen überhaupt für einen Out-
sourcing-Partner entscheiden? Meist ist
es eine Mischung aus Kostengründen,
steigenden Anforderungen an die Lei-
stungserbringung, mangelnde Flexibili-
tät im Falle von Personalengpässen oder
Know-how-Defizite. Aber auch beim Zu-
kauf oder Verkauf von Unternehmenstei-
Umsetzungshilfe kurz und knapp
tipp.
Bevor ein Outsourcing-Projekt gestartet wird, müssen die Grundlagen geklärt
sein. Wir beantworten hierzu die wichtigsten neun Fragen.
Checkliste
Eine Entscheidungshilfe für
Outsourcing (HI3239288).
Die Arbeitshilfe finden Sie im Haufe
Personal Office (HPO). Internetzugriff:
ARBEITSHILFE
HPO
Der Kunde entscheidet,
welches Know-how im
Unternehmen verbleibt.
Die Bandbreite reicht
vom versierten Experten
bis hin zum Koordinator
als Ansprechpartner für
den Outsourcer.