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personalmagazin 11 / 12
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Management
_Personalentwicklung
machweb‘ bietet für Unternehmen gute
und kostengünstige Möglichkeiten, die
Mitarbeiter zusammenzubringen und so
die Produktivität des Unternehmens zu
steigern.“ Wissen ist hier nach Bedarf ab-
rufbar. Damit wird ein rascher, unbefan-
gener Informationsaustausch möglich.
Aber nicht überall ist informelles Ler-
nen sinnvoll. Sprachkurse oder inter-
kulturelle Kompetenztrainings sollten
genauso wie Führungskräfte- oder Team-
Building-Schulungen an formelle Weiter-
bildungsmethoden gekoppelt sein. „Der
Erfolg vieler Lernmaßnahmen ist eng an
den Faktor Mensch gebunden. Gerade
in Bereichen, in denen es um zwischen-
menschliche Kompetenzen geht, bevor-
zugen die meisten einen Trainer aus
Fleisch und Blut mit eigenen, individu-
ellen Erfahrungswerten“ ergänzt Mag-
dalena Nowak.
Auf Vertrauen und Offenheit setzen
„Eine wichtige Voraussetzung für natür-
liche Lernformen ist eine gute Unterneh-
menskultur. Dazu gehören ein offener
Umgang miteinander und gegenseitiger
Respekt“, erklärt Michael Backes, Psy-
chologe und Personaler bei Emscher-
genossenschaft und Lippeverband. Als
mittelständisches Unternehmen ach-
tet der Wasserwirtschaftsverband auf
kontinuierliche Weiterentwicklung
seiner Mitarbeiter und kombiniert da-
bei formelle und informelle Bildungs-
maßnahmen. In Bedarfsabfragen und
Mitarbeitergesprächen werden gezielte
Personalentwicklungsmaßnahmen für
alle Beschäftigten vereinbart. Für den
Erfolg der Bildungsmaßnahme ist ent-
scheidend, dass die Mitarbeiter eng
miteinbezogen werden und auf Art und
Inhalt der Lernmaßnahme Einfluss ha-
ben. „Wir verstehen uns als lernende
Organisation, die inneren und äußeren
Veränderungen offen gegenübersteht
und so flexibel reagieren kann. Das Glei-
che gilt für die Entwicklung unserer Mit-
arbeiter“, so Backes.
Was die Lernformen betrifft, setzt der
Psychologe weniger auf vorgefertigte
Lösungen von der Stange, sondern be-
spricht mit dem jeweiligen Fachbereich
die individuellen Anforderungen, um
den nötigen Praxistransfer sicherzu-
stellen. Die didaktische Methode muss
zum Ziel passen. Gleichzeitig werden die
Mitarbeiter eng in den Ausbildungsplan
miteinbezogen. „Die Mitarbeiter sollten
aktiv werden und sich für ihre Ausbil-
dung einsetzen“, fordert Backes. Im An-
schluss an die Teilnahme von Seminaren
und Workshops ist der Dialog zwischen
weiterbildungsbericht
Externe Kurse
Interne Kurse
Weiterbildung am Arbeitsplatz
Teilnahme an Vorträgen, Tagungen
Selbst gesteuertes Lernen mit Medien
Sonstige Weiterbildungsmaßnahmen
Qualitäts-/Werkstattzirkel
Arbeitsplatzwechsel
Quelle: Autorengruppe Bildungsberichterstattung (2012), Bildung in Deutschland, S. 146
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Der Weiterbildungsbericht 2012 zeigt den Anteil von Betrieben mit Weiterbildungs-
angeboten nach Art der Maßnahme* und Betriebsgröße in Prozent. Es zeigt sich, dass
das selbst gesteuerte Lernen noch nicht so oft eingesetzt wird wie Kurse, aber größere
Unternehmen scheinen das Potenzial zu erkennen.
Insgesamt
1-9 Beschäftigte
10-49 Beschäftigte
50-249 Beschäftigte
250 Beschäftigte und mehr
* Mehrfachnennungen möglich.