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Bei Fragen wenden Sie sich bit te an
list für sein Themengebiet. Regelmäßige
Potenzialanalysen, bei denen systema-
tisch geprüft wird, welche Kenntnisse,
Fähigkeiten und Fertigkeiten die Be-
schäftigten bereits haben oder noch
benötigen, sind oft noch den Großunter-
nehmen vorbehalten. Diese regeln die
Ausbildung der jungenMitarbeiter meist
systematisch über Trainee- oder Mento-
ringprogramme. Kleinere Unternehmen
profitieren hier von ihrer intensiveren,
informellen Wissensvermittlung.
Die Übergänge im Alltag sind aber
oft fließend. Sich verändernde Produk-
tionsabläufe, neue Technologien und die
zunehmende Internationalisierung der
MärkteerfordernvondenMitarbeiternei-
ne ständige Anpassung und Kompetenz-
erweiterung. Lebenslanges und konti-
nuierliches Lernen ist eine Möglichkeit,
den Herausforderungen des Arbeitsall-
tags und der sinkenden Halbwertszeit
von Wissen zu begegnen.
Auf diese Tatsache reagieren viele
Unternehmen bewusst, indem sie ihre
Mitarbeiter aktiv zur selbst gesteuerten
Weiterbildung ermutigen. Für IBM bei-
spielweise ist Employability mittlerweile
zur wichtigsten Komponente im Bereich
„Bildungsmanagement“geworden.Eigen-
engagement und der innere Wille, stets
am Puls der Zeit zu bleiben, werden als
wesentliche Eigenschaften eines guten
Mitarbeiters gewertet. Zudem belegen
Langzeitstudien, dass informelle Pro-
zesse mittlerweile 80 Prozent des ge-
samten Lernens ausmachen.
Steuerung ist schwierig
Zwar ist eine gezielte Steuerung dieser
Lernprozesse schwierig, da sie unkon-
trolliert und unsystematisch erfolgen,
doch kann die Weitergabe vonWissen im
Unternehmen durch geeignete Rahmen-
bedingungen gefördert werden. Dazu ge-
hören eine konstruktive Lernumgebung
sowie die Fähigkeit zur Selbststeuerung
und Einflussnahme seitens der Mitar-
beiter. Gleichzeitig ist der Lerneffekt am
größten, wenn der Arbeitnehmer die In-
halte als interessant und für sich selbst
relevant erachtet. „Das Ideal ist deshalb
ein selbst organisiertes, selbst gesteu-
ertes Lernen aus eigenem Interesse und
eigener Motivation“, weiß Professor Ul-
rich Gonschorrek von der Fachhochschu-
le Dieburg.
Neben interdisziplinären Arbeitskrei­
sen und Dialogforen unterstützen Fir-
men-Wikis, Chat-Funktionen am PC oder
ein Unternehmens-Blog den Austausch
der Mitarbeiter und tragen zur Wissens-
vermittlung bei. „Überhaupt gilt die
menschliche Konversation als bestes und
effektivstes Instrument für die Weiter-
gabe von Wissen“, bestätigt Magdalena
Nowak, Projektmanagerin bei EuPD Re-
search. „Besonders das Web 2.0 als ‚Mit-
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Beim „Shadowing“ lernen Kollegen
voneinander, indem sie dem
anderen über die Schulter schauen.
Fachbeitrag
Instrumente der Personal-
entwicklung im Überblick (HI583293).
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Personal Office (HPO). Internetzugriff:
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